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Die denkenden Wäler

Die denkenden Wäler

Titel: Die denkenden Wäler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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meine, nach allem, was man uns gesagt hat, gehörst du nicht hierher«, fügte sie dann hastig hinzu. »Dies soll eine nicht gemeldete, kaum erforschte, unbewohnte Welt sein, die nur . . .«
    »Vorsichtig, Kimi«, sagte der Mann warnend und sah sich über die Schulter.
    Sie winkte ungeduldig ab. »Wozu denn, Jan. Dieser . . .« dabei deutete sie mit einer Kopfbewegung auf Born »Eingeborene weiß doch ganz offensichtlich nichts, das unsere Anwesenheit hier komplizieren würde.« Sie stand langsam auf und sah sich Born noch einmal an. »Wie ich schon sagte das müßte eine unbewohnte Welt sein. Und ganz plötzlich tauchst du nach ein paar höchst erstaunlichen Ereignissen hier auf. Ich nehme an, du bist hier kein Einzelgänger, keine Mißgeburt oder so etwas? Es gibt andere von deiner Art?«
    »Im Dorf leben viele«, antwortete Born, wie er hoffte befriedigend. Diese Riesen waren faszinierend.
    »Ich sagte Eingeborener, aber welcher Art er angehört, wäre noch festzustellen.« Sie studierte Born, als wäre er ein Insekt. Er ließ ihren prüfenden Blick über sich ergehen, weil er selbst mit Studieren beschäftigt war. »Du bist fast dreißig Zentimeter kleiner als ein durchschnittlicher Erwachsener, aber du hast die Arme und die Schultern eines
    Gewichthebers.« Dann wanderte ihr Blick an ihm entlang in die Tiefe. »Und lange Zehen, die wahrscheinlich zum Greifen geeignet sind. Deine Haut ist dunkel wie altes Eichenholz und das Haar auch und dazu grüne Augen. Alles zusammengenommen das seltsamste Exemplar Mensch, das ich je gesehen habe, wenn auch . . .«, fügte sie mit eigenartiger Betonung hinzu, »nicht uninteressant.« Der Mann gab ein Geräusch von sich, aus dem Born Ekel las, wenn er sich auch nicht vorstellen konnte, aus welchem Grunde.
    Seltsam und faszinierend diese Riesen! Und doch waren sie es, die ihn seltsam nannten.
    »Wenn deine Leute sich hier entwickelt haben«, schloß die Frau, »trotz deiner Hautfarbe, deiner Größe und deinen Greifzehen, so ist dies ganz gewiß der unwahrscheinlichste Fall einer parallelen Entwicklung, von dem man je gehört hat. Und außerdem sprichst du Terranglo. Was meinst du, Jan?«
    Der Mann blickte kurz auf, sah Born an und seufzte dann. Er machte eine hilflose Handbewegung, die alles um sie einschloß. »Ich weiß nicht, warum ich mir an diesem Ding hier Mühe gebe. Es ist hoffnungslos. Selbst wenn wir den Antrieb ohne Hilfe einer komplett ausgerüsteten Werkstätte wieder reparieren könnten, hat uns dieses geflügelte Scheusal die Verbindungsleitungen wie Würmer zerbissen. Wir stecken hier fest. Das Tridi ist auch in keinem besseren Zustand. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn wir uns gleich beim Absturz das Genick gebrochen hätten.« »Du gibst zu schnell auf, Jan«, erregte sie sich. Sie sah Born an. Unser kleiner Freund hier scheint über beachtliche Hilfsmittel zu verfügen. Ich sehe nicht ein, warum er nicht. . .«
    Der Mann wirbelte herum, und seine Augen loderten jetzt fast wütend. »Bist du wahnsinnig? Bis zur Station sind es Hunderte von Kilometern durch diesen undurchdringlichen Dschungel . . .«
    »Seine Leute scheinen damit fertig zu werden«, sagte sie ruhig.
    «... und wenn du daran denkst, das zu Fuß zurückzulegen, geführt von irgendwelchen ungebildeten Primitiven!« fuhr er fort.
    Die Sprache der Riesen war seltsam, sie war hoch und verzerrt, aber Born begriff das meiste, was er hörte. Ein Wort, das er deutlich erkannte, obwohl die Vokale etwas verzerrt klangen, war »ungebildet«.
    »Wenn ihr um soviel klüger seid«, unterbrach er ihn scharf, »wie kommt es dann, daß ihr hier und in dieser Lage seid?« Damit trat er gegen die blau schimmernde Flanke des Gleiters.
    Die Riesin, welche Kimi genannt wurde, lächelte. »Jetzt hat er dich, Jan.« Der Mann gab wieder einen angewiderten Laut von sich und machte eine Born unverständliche Geste. Aber ungebildet nannte er ihn nicht wieder.
    »Also«, sagte die Frau förmlich: »Ich glaube, jetzt sollten wir uns miteinander bekannt machen. Zuallererst möchten wir dir dafür danken, daß du uns das Leben gerettet hast, und das hast du ganz bestimmt.« Sie warf einen Blick zu dem Mann hinüber. »Findest du nicht, Jan?«
    Er gab ein halb unterdrücktes Geräusch von sich, das man mit einiger Fantasie als »ja« interpretieren konnte. »Mein Name ist Logan«, fuhr sie fort. »Kimi Logan. Dieser mein manchmal himmelhoch jauchzender, gelegentlich auch zu Tode betrübter Kollege ist Jan Cohoma. Und

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