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Die denkenden Wäler

Die denkenden Wäler

Titel: Die denkenden Wäler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kampf gewonnen wurde, dann würde man sie ob ihrer Tapferkeit loben. Wenn sie verloren, nun, dann konnten sie immer noch das Risiko des Dschungels auf sich nehmen. Weder er noch Logan wußten, daß die Akadi ihrem Feind so lange zu folgen pflegten, bis kein Atem mehr in ihm war. So halfen die beiden Riesen bereitwillig beim Bau von Verteidigungsanlagen aus zugespitzten Eisenholzstäben. Sie wurden an jener Seite des Heims mit Lianen festgebunden, an welcher der Angriff der Akadi erwartet wurde. Diese vergifteten Spieße und Dorne würden den ersten Anprall der Akadi verlangsamen, wenn auch nicht auf halten. Nein, aufzuhalten waren sie auf diese Weise nicht. Die schiere Gewalt ihrer Zahl würde sie weitertreiben, und die Lebenden würden die Toten und die aufgespießten Vettern als Brücken
    benutzen.
    Die Bewohner des großen Baumes hatten aber noch andere Verteidigungsmittel, Verteidigungsmittel, mit denen Cohoma und Logan trotz ihrer inzwischen größer gewordenen Erfahrung mit der Vegetation dieser Welt nicht vertraut waren.
    Was war beispielsweise der Sinn der großen Nüsse, etwa von der doppelten Größe einer terranischen Kokosnuß, die so sorgfältig über den Kabbls aufgehängt worden waren, über die die Akadi den Baum betreten würden? Im Gegensatz zu den Bergen tödlicher Jacaridorne und Tanksamensäcke, die man gesammelt hatte, war an diesen Nüssen nichts, was auf ihren Waffencharakter hinwies.
    Und dann kam Cohoma auf eine offensichtliche und doch brillante Lösung. Dabei übersah er freilich etwas, das Logan nicht übersah: die Tatsache nämlich, daß Borns Volk zwar primitiv, aber nicht dumm war. »Warum schneidet ihr nicht einfach sämtliche
    Schlingpflanzen und Kabbls und Lianen ab, die in den Heimbaum führen?« schlug er einer kleinen Gruppe geschäftiger Männer vor. »Wenn diese Akadi nicht fliegen können, müssen sie doch außen herumgehen.«
    Anstelle einer Antwort reichte Jaipur, ein älterer Handwerker, Cohoma eine feingeschliffene Knochenaxt und forderte ihn auf, sie an der nächsten großen Liane auszuprobieren, die etwa den Umfang eines
    Männerschenkels hatte. Cohoma hackte gute zehn Mi-nuten daran herum. Am Ende war die Axtschneide so stumpf, daß sie nicht mehr schneiden wollte. Bei all seiner Mühe hatte er aber nur eine etwa drei Zentimeter tiefe Kerbe in die Rinde der Liane geschlagen.
    »Eigentlich hättest du es dir denken müssen, Jan«, meinte Logan. »Diese Eingeborenen würden niemals vorschlagen, absichtlich etwas Wachsendes zu verletzen. Sie wußten also, daß du keine Chance hattest.«
    Jaipur machte eine weit ausholende Handbewegung und grinste schief. Eine Gesichtshälfte war nämlich in seiner frühen Kindheit bei einer Berührung mit einer Stachelpflanze gelähmt worden. »Es gibt viele Tausende solcher Pfade, die mit anderen verschlungen sind und die aus allen Richtungen zum Heim führen. Viele sind dicker als der Körper eines Pelzigers. Es gibt aber weder genug Äxte im Heim, noch genug Zeit in der Welt, um sie alle abzuschneiden, selbst wenn man sie abschneiden könnte.«
    Ehe Jaipur sich daranmachte, einen weiteren Eisenholzspeer zu schärfen, zeigte er Cohoma, wie jeder Kabbl sechs weitere hatte, die es trugen. Wenn man also nur ein oder zwei abschnitt, ohne auch das gute Dutzend Stützglieder abzuschneiden, wäre das Zeitverschwendung.
    »Man würde ein Lasergewehr brauchen, um auch nur einen Anfang zu machen«, meinte Logan. »Verdammt, das Unterholz ist hier so ineinander verwuchert, daß man den halben Wald fällen müßte, um etwas zu erreichen.« In dem Moment kam Leser vorbei und erklärte den beiden Riesen, wie die Akadi auch beträchtliche freie Flächen ohne Unterstützung überwinden konnten, indem sie einfach eine lebende Brücke ineinander verkeilter Körper bildeten. Cohoma und Logan baten darum, etwas besser in der Handhabung der vorhandenen Waffen unterwiesen zu werden. Man hatte ihnen beiden Eisenholzspeere, Knochenaxt und Messer gegeben. Logan hätte einen Bläser vorgezogen, aber die bazookaähnlichen Blasrohre waren nur recht aufwendig herzustellen. Sie standen nicht einmal in ausreichender Anzahl denen zur Verfügung, die damit umgehen konnten.
    Sie wären verstimmt gewesen, hätten sie den Hauptgrund gekannt, weshalb man ihnen keine Bläser gab. Born hatte die Häuptlinge überzeugen können, daß die Riesen in einer schwierigen Situation wahrscheinlich eher sich selbst mit einem der giftigen Dorne verletzen würden, als ein Akadi zu

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