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Die denkenden Wäler

Die denkenden Wäler

Titel: Die denkenden Wäler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Wenn die an der Spitze gesättigt sind, fallen sie zurück und lassen andere nach vorne, damit die sich vollfressen können. Bis die letzten gefressen haben, haben die ersten wieder Hunger. Sie machen nur halt, um sich auszuruhen oder sich zu vermehren.«
    Cohoma blickte erleichtert. »Dann gibt es doch kein Problem, oder ? Sagt mir nicht, daß ihr euch Sorgen macht, weil sie auf euer Dorf zustreben?« Born nickte.
    Der Riese spreizte die Hände. »Was macht das? Ihr braucht doch bloß eure Kinder und eure Pelziger zu nehmen und zu verschwinden, bis die sich durchgefressen haben, und dann wieder einziehen, habe ich recht?«
    Born schüttelte langsam den Kopf. »Nein, die Pollensäcke werden einige von ihnen töten, aber nicht sehr viele. Ihr begreift nicht. Wir könnten tun, was ihr sagt, aber nicht wir sind es, um die wir fürchten. Sie sind auf der Dorfetage. Sie werden das Heim erreichen und sich ihren Weg durch den Stamm selbst fressen, und wenn die Borke durchbrochen ist, werden sie sich auf das Herznolz stürzen. Das Heim wird ohne Verteidigung daliegen und Parasiten und Krankheiten ausgeliefert sein. Es wird schwarz werden und sterben, wenn wir die Säule nicht aufhalten oder ablenken können.« Mehr gab es nicht zu sagen. Sie verließen den Tunnel, und Logan und Cohoma bildeten die Nachhut.
    »Aber Born«, beharrte Logan. »Ob ihr beiden nun anwesend seid oder nicht, das macht doch bei der Verteidigung des Baumes keinen Unterschied! Zwei Männer mehr . . . Bringt uns zu unserer Station, wir haben genug Geräte dort, womit wir diese Akadi aufhalten können, ehe sie das Heim erreichen, Geräte, die ihr euch nicht vorstellen könnt, Geräte, von denen ihr keine Vorstellung habt.«
    »Das mag wohl sein«, räumte Born ein, »aber wir sind noch
    unzählige Tage von eurer Heimstation entfernt. Bei normaler Marschgeschwindigkeit erreichen die Akadi das Heim lange Zeit bevor wir zu eurer Station kommen. Wir müssen die anderen warnen und ihnen bei den Vorbereitungen helfen. Ihr werdet auch helfen.«
    »Wenn ihr glaubt«, konterte Cohoma, »daß wir einfach abwarten werden . . .«
    »Natürlich werden wir tun, was wir können, Born«, sagte Logan besänftigend und warf ihrem Partner einen tadelnden Blick zu. »Nach alldem, was ihr bereits für uns getan habt, wird es uns eine Ehre sein, euch zu helfen.« Sie legte Cohoma die Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück. Die beiden legten einigen Ab-stand zwischen sich und Born. »Was, zum Teufel, hast du denn, Kimi?« flüsterte Cohoma ärgerlich. »Wenn du mich noch eine Weile mit ihnen hättest reden lassen, dann hätte ich sie überzeugt, daß wir ihnen nichts nützen können. Sie könnten uns auf dem nächsten Ast zurücklassen, und wir . . .«
    »Du bist ein kurzsichtiger Narr! Wir haben doch gar keine andere Wahl, als sie zu unterstützen. Wenn es nicht gelingt, den Baum zu verteidigen, sind wir ebenso tot, als wenn die Akadi uns gefressen hätten. Oder glaubst du, daß wir es ohne ihre Hilfe durch dieses Gewächshaus schaffen? Du hast doch gesehen, wie es hier ist. Wir wären inzwischen schon ein dutzendmal tot, wenn Born nicht wäre. Erinnere dich an die falsche Bromeliade, von der ich glaubte, sie sei voll Wasser, und die mit Säure gefüllt war! Natürlich werden wir kämpfen. Und wenn es wirklich so hoffnungslos aussieht, wie Born das hinstellt, haben wir immer noch genügend Zeit, um abzuhauen.« Sie stieg vorsichtig über ein blaues Pilzgewächs. »Und bis dahin sollten wir unser Bestes tun, um dafür zu sorgen, daß sie überleben. Es sei denn, du willst auf eigene Faust weiterziehen.«
    »Okay, ich hab' nicht genügend nachgedacht«, räumte Cohoma ein. »Ich komme mit, solange die können. Aber ich bin nicht bereit, für irgend so einen verdammten Baum zu sterben. Lieber riskiere ich, daß mich dieser Wald umbringt.« Born hätte die Gedanken Cohomas nicht verstanden. Aber im Augenblick hatte er gar keine Zeit zuzuhören, er
    konzentrierte sich ganz auf Gedanken, die jedes Geräusch verdrängten. Die Akadi marschierten auf das Heim zu und auf Geh Hell zu. Er argwöhnte, daß die Riesen, wenn es darauf ankam, nicht bis zum Tode kämpfen würden. Er machte sich nicht die Mühe, ihnen zu sagen, daß die Akadi, sobald sie einmal eine Witterung aufgenommen hatten, einem Feind so lange folgten, bis dieser umfiel. Sobald der Kampf einmal begonnen hatte, waren die Sinne der Akadi geschärft und alle in der Reichweite ihres Geruchssinnes zum Tode verurteilt,

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