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Die denkenden Wäler

Die denkenden Wäler

Titel: Die denkenden Wäler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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größer war als der, den sie gerade verlassen hatten. Ebenso wie die anderen, die sie gesehen hatten, war auch dieser mit den unerklärlichen Geräten der Riesen angefüllt. Hansen stellte den dunklen, ernst blickenden Chittagong und den stets erregten Celebes nur beiläufig vor. »Macht die Arbeit Fortschritte, Gentlemen?« fragte er am Ende. Als Celebes antwortete, mischten sich in seiner Stimme nervöse Erregung und Zuversicht. »Sie haben ja unseren ersten Bericht vor zwei Tagen gelesen, Sir, und damit auch, was unsere Ansicht nach Wu dazu veranlaßt hat, durchzudrehen?«
    »Ich habe mir angewöhnt, selbst die Essensbestellungen zu lesen, die aus diesem Labor kommen. Ich sehe noch keinen Abschluß in dem Bericht, aber ich muß zugeben, daß ich zu verstehen beginne, wie ein Mann mit Tsingahns
    Gewohnheiten falsche Schlüsse aus dem Beweismaterial ziehen kann, immer vorausgesetzt, daß sein Knollen dieselbe anthropomorphe Mimikry zeigte wie dieser neue hier.« »Das finden wir auch, Sir. Er ist hier hinten.«
    Die beiden Forscher in weißen Mänteln führten sie an eine breite Werkbank, die im hinteren Teil des Raumes stand. Im Licht der Deckenbeleuchtung schimmerte frische Farbe. Der Knollen war sorgfältig in zwei Teile zersägt worden. Die eine Hälfte war auf der Werkbank eingespannt, während die andere daneben lag. Eine Vielfalt glitzernder Instrumente aus Metall und Plastik umgaben auf dem Tisch einem Schwarm silberner Spinnen gleich die beiden Hälften. Teile des Knolleninneren waren herausgeschnitten und in Behälter verschiedener Größe gelegt worden. Die Szene vermittelte den Eindruck hektischer, aber planvoller wissenschaftlicher Aktivität, die plötzlich angehalten worden war.
    Im Querschnitt konnte man deutlich die äußere Schicht aus schwarzer Rinde erkennen, gefolgt von der ersten Holzschicht, die dunkel wie Mahagoni war. Dann die nächste, etwas hellere Schicht, die nach einigen Zentimetern die Farbe von Tannenholz hatte. Aber nach dem ersten halben Meter wurde etwas daraus, das keinem Holz glich, das auf der Erde beheimatet war. Unregelmäßige schwarze Linien durchliefen eine merkwürdig abstoßend wirkende rötlichgelbe Masse. Seltsame kleine graue Knötchen bildeten sich, wo die schwarzen Fäden sich überkreuzten. In der Mitte des Knollens lagen ein paar eiförmige Klumpen von rosabräunlicher Farbe, ähnlich den Kernen eines Apfels. Hier konzentrierte sich das schwarze Gewebe am dichtesten. Am bizarrsten waren die vielen unregelmäßigen Buckel aus irgendeiner weißen Substanz, die scheinbar willkürlich im Inneren des Knollens verteilt waren. Einige schienen hart und glatt, andere schienen im Begriffe zu sein, in eine pulverige Substanz überzugehen.
    Born wußte genau, was der Knollen war, wenn er auch mit seinem verblüffenden Inneren nichts anfangen konnte. Losting ging es ebenso. »Das ist es, woraus ihr eure Lebensdrogen gewinnt?« fragte Born.
    »Ja«, nickte Hansen. »Habt ihr diese Verwachsungen schon
einmal gesehen?«
»Ja.«
    Chittagong und Celebes überfielen die Jäger förmlich mit ihren Fragen. »Wo . . . wie viele . . . wollt ihr damit sagen, daß ihr mehr als einen am selben Baum gefunden habt. . . wie groß waren die, die ihr gesehen habt. . . welche Farbe . . . seid ihr sicher, daß sie dieselbe Form . . . die Rinde . . . ?« »Nur ruhig. Ich bin sicher, daß unsere beiden Freunde solche Bäume für uns finden können, wenn sie das wollen. Oder, Born?« mischte Hansen sich ein.
    »Wir kennen solche Bäume und solche Gewächse. Manche haben keine Knollen, wie ihr sie nennt. Andere dafür viele.« Die beiden Wissenschaftler flüsterten miteinander. »Wie viele solche Knollen wollt ihr haben?«
    Jetzt war es selbst um Hansens Fassung geschehen. »Wie viele ? So viele wir finden können! Wir können aus einem ziemlich viel von der Droge gewinnen, aber in dieser Galaxis gibt es eine Menge alternder Menschen, und ich bezweifle, daß es genügend Knollen gibt, um auch nur einen Teil davon zu befriedigen. Wir können alle gebrauchen, die ihr finden könnt. Wir geben euch dafür, was ihr wollt, Born.« »Wir werden das nicht für euch tun!« schrie Losting plötzlich. Seine Hand fuhr an die Axt, die an seiner Hüfte hing, und er trat ein paar Schritte zurück. »Born ist verrückt und kann tun, was er will, aber nicht ich.« »Ich auch nicht, Losting«, murmelte Born bitter. »Und es stimmt, daß ich gelegentlich Anfälle von Wahnsinn habe. Besonders bei
    Leuten, die nicht

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