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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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zum
Überholen der zwischen ihm und Ingo fahrenden Autos an. Da sahen sie, daß Ingo
den rechten Blinker setzte und sich in die nach rechts abbiegende Fahrspur
einordnete.
    Oliver war bereits auf die
Überholspur ausgeschert. Und bevor er seinen Überholvorgang beendet hatte und
sich wieder in die mittlere und von dort auf die nach rechts abbiegende
Fahrspur einordnen konnte, war Ingo in der Zufahrt zu einer Wohnsiedlung
verschwunden.
    Oliver hatte die Abfahrt
verpaßt.
    Er fuhr bis zur nächsten
Ausfahrt und hielt am Straßenrand an. „Was jetzt?“ fragte er Sandra. Er nahm
seinen Sturzhelm ab und trocknete mit einem Taschentuch seinen Nacken und das
Gesicht. Der schwere Helm und der luftdichte Synthetikanzug hatten ihn ins
Schwitzen gebracht, während Sandra in ihren dünnen Jeans und der leichten
Strickjacke trotz der schwülen Sommernacht fröstelte.
    „Soll ich wenden und ihm
folgen? Oder wollen wir von dieser Seite aus in die Siedlung fahren? Vielleicht
parkt der Kombi irgendwo am Bürgersteig.“
    „Die Siedlung hat bestimmt
mehrere Seitenstraßen. Bis wir die alle abgefahren haben, kann Ingo längst
wieder unterwegs sein“, überlegte Sandra. „Du, vielleicht wohnen seine Freunde
da und Ingo holt sie ab? Dann wird er sich nicht lange dort aufhalten.“
    „Möglich — aber in welcher
Richtung fahren sie dann? Kommen sie hier vorbei, oder fahren sie in die Stadt
zurück? Wenn wir bloß wüßten, was sie Vorhaben! Sag, was wir machen sollen“,
forderte Oliver mißmutig. Er ärgerte sich über ihr Pech und auch darüber, daß
er hier seine Zeit verschwendete, anstatt sich mit Andrea einen schönen Abend
zu machen.
    Sandra biß sich ratlos auf die
Lippen.
    „Ich fahre jetzt durch die Siedlung“,
beschloß Oliver, als Sandra sich nicht äußerte. „Wenn wir ihn da nicht finden,
bringe ich dich heim. Es war überhaupt eine Irrsinnsidee von dir, in der
Dunkelheit ein Auto zu verfolgen!“
    Er setzte seinen Sturzhelm auf
— als Sandra plötzlich schrie: „Da kommt er! Los, Oliver, gib Gas. Die Ampel
hat noch grün. Wir müssen über die Kreuzung, bevor sie umschaltet.“
    Oliver ließ die Maschine an,
wendete und donnerte mit aufheulendem Motor auf die Ampel zu.
    Sie schaltete im selben Moment
auf Rot, als er sie passierte. Doch sie befanden sich auf der Fernstraße, nicht
weit hinter dem Kombi, und Sandra trommelte Oliver vor Begeisterung mit den
Fäusten auf den Rücken.
     
     
     

Ein
unerwartetes Geständnis
     
    Gegen Mitternacht schloß Maria
im „Anker“ die Lokaltür ab. Es war ungewöhnlich spät geworden. Die Skatbrüder
hatten sich nicht eher vertreiben lassen.
    Maria nahm die Stahlkassette
aus der Schublade im Tresen, in dem sich die Tageseinnahme befand, und addierte
die Rechnungsbelege der Getränke, die sie serviert, jedoch nicht in die
Registrierkasse eingedrückt hatte.
    Diesen Betrag entnahm sie der
Kasse, wie sie es immer getan hatte, nachdem ihr Vater gestorben war, bis zu
dem Zeitpunkt, als Gerd Siegmund den Ausschank und die Kasse übernahm, und wie
sie es wieder tat, seitdem er im Krankenhaus lag.
    Sie bestahl ihre Mutter. Und es
bereitete ihr keine Gewissensbisse. Im Gegenteil. Maria freute sich über die
heute besonders ergiebige Privateinnahme. Sobald sie genügend Geld beisammen
hatte, würde sie den „Anker“ verlassen und irgendwo ein eigenes, selbständiges
Leben beginnen.
    Maria knipste das Licht aus und
trug die Geldkassette zu ihrer Mutter in die Küche. „Ich dachte, sie würden nie
gehen“, sagte sie. „Aber trotzdem — wir haben heute ein gutes Geschäft gehabt.
Wollen wir noch die Kasse prüfen, oder verschieben wir es auf morgen früh?“
    „Wie du willst“, erwiderte ihre
Mutter und faltete die Zeitung zusammen, in der sie gelesen hatte. Sie war in
der Küche geblieben, weil sie Maria mit den späten Gästen nicht allein lassen
mochte. Gerd fehlt, dachte sie seufzend. Wenn eine Frau „Feierabend“ sagt,
halten die Männer sich einfach nicht daran.
    Maria band ihr weißes
Servierschürzchen ab. „Eigentlich bin ich zu müde. Die Massage hat mich
verdammt angestrengt. Aber ich muß noch fünf weitere nehmen, sonst zeigen sie
keinen Erfolg, sagt die Masseuse. Die Kleine könnte mich wieder vertreten. Sie
hat ihre Sache ganz gut gemacht, fandest du nicht?“
    Frau Siegmund drehte sich zu
Maria um. „Was ist das eigentlich für ein Mädchen? Wir wissen gar nichts über
sie, nicht?“
    Maria zuckte die Schultern.
„Was interessiert sie uns. Hauptsache,

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