Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Deutschen

Die Deutschen

Titel: Die Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Müller
Vom Netzwerk:
Rechtskreisen verhaßten Reichsaußenministers Walther Rathenau durch Angehörige der Organisation Consul. Die Arbeiter verlangen in Streiks und Demonstrationen die Auflösung der konterrevolutionären Organisationen und den Schutz der Republik. Die spd begnügt sich jedoch mit der Annahme eines unzulänglichen Republikschutzgesetzes, das am 21. Juli erlassen und mehr nach links als nach rechts angewandt wird.
    3. Juli: Attentat auf den Journalisten Maximilian Harden. Rechtsradikale Demonstrationen, Paraden usw.
    28. November–19. Dezember: In Ludwigshafen streiken 30.000 Chemiearbeiter für wirtschaftliche Forderungen.
    1923 11. Januar: Ruhrbesetzung durch französische und belgische Truppen. Sie führt zur Verschärfung der Wirtschaftskrise, aus der schließlich eine politische Krise erwächst. Beginn des »passiven Widerstandes«.
    27.–29. Januar: 1. Parteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (nsdap) in München.
    5. Februar–14. Mai: Generalstreik der Bergarbeiter des Saargebietes für wirtschaftliche Forderungen.
    15.–24. März: 40000 oberschlesische Bergarbeiter streiken gegen »faschistischen Terror« und gegen die Entlassung von Betriebsräten.
    16. Mai: Polizei schießt auf streikende Bergarbeiter der Zeche »Minister Stein« im Ruhrgebiet.
    28. Mai–28. Juni: Auf 1800 schlesischen Gütern kommt es zu der bisher größten Streikbewegung der Landarbeiter in der deutschen Geschichte. Es folgen Landarbeiterstreiks in Schleswig-Holstein, Oldenburg, Ostpreußen und in der Provinz Sachsen.
    5.–15. Juni: Generalstreik von 120000 Berg-, Hütten- und Metallarbeitern in Oberschlesien für Wirtschaftsbeihilfen, Lohnerhöhung und gegen Reduzierung der Deputatkohle.
    6.–12. Juli: Streik von 15000 Berliner Metall-, Bau- und Holzarbeitern gegen fortschreitende Teuerung und Verelendung, für Goldreallöhne und Lebensmittelverteilung.
    21. Juli: »Gesetz zum Schutz der Republik.«
    Ende Juli-Anfang August: Teuerung und Geldmangel führen zu Hungerunruhen, Erwerbslosen- und Hausfrauendemonstrationen, Streiks der Kleinhändler und ähnlichen Aktionen in vielen Teilen Deutschlands.
    12. August: Unter dem Druck eines Generalstreiks von 3 Millionen Teilnehmern tritt die Regierung Cuno zurück.
    26. September: Der »passive Widerstand« gegen die französische Besetzung des Ruhrgebietes soll auf Weisung der Regierung eingestellt werden.
    Die bayerische Regierung ernennt Kahr zum Generalstaatskommissar mit diktatorischen Befugnissen.
    Reichspräsident Ebert verhängt den militärischen Ausnahmezustand und überträgt die vollziehende Gewalt dem Reichswehrminister.
    1923 September-Oktober: Höhepunkt der inflationistischen Wirtschafts- und Finanzkrise. Der Geldwertverfall nimmt katastrophale Formen an. Am 1. November 1923 kostet 1 Pfund Brot 260 Milliarden Mark, ein Pfund Butter 6 Billionen Mark, ein Pfund Zucker 250 Milliarden Mark, ein Pfund Fleisch 3,2 Billionen Mark. Der Tageslohn eines gelernten Arbeiters beträgt 3 Billionen Mark. Der Mittelstand wird durch den Verlust seiner Ersparnisse auf das Niveau des Proletariats herabgedrückt. Andererseits konzentrieren sich die Schwerindustrie und das Kapital.
    Oktober: Die Massenaktionen gegen wirtschaftliche Verelendung reißen nicht mehr ab.
    1. Oktober: Putschversuch der »Schwarzen Reichswehr« unter Major Buchrucker in Küstrin.
    10. Oktober: Bildung einer Regierung aus linken Sozialdemokraten und Kommunisten in Sachsen.
    13. Oktober: Der Reichstag beschließt ein »Ermächtigungsgesetz«, welches der Regierung außerordentliche Vollmachten auf wirtschafts- und sozialpolitischem Gebiet einräumt.
    16. Oktober: Bildung einer sozialdemokratisch-kommunistischen Regierung in Thüringen. Programm: »Kampf gegen Faschismus, Revanchepolitik, Reaktion und Militärdiktatur.«
    21. Oktober: Beginn des Reichswehreinmarsches in Sachsen und Thüringen. Es kommt zu Kämpfen in allen größeren Städten und Industrieorten.
    Auf einer Konferenz der sächsischen Regierung mit Vertretern der Betriebsräte, Gewerkschaften, der spd und kpd werden Maßnahmen gegen den Reichswehreinmarsch beschlossen. Der Beschluß eines Generalstreiks kommt nicht zustande.
    23.–25. Oktober: Durch eine falsche Befehlsübermittlung bricht in Hamburg ein Aufstand aus. 300 Kommunisten kämpfen gegen 6000 Mann Polizei und Reichswehr. Es gelingt den Aufständischen nicht, Zehntausende von streikenden Dockarbeitern einzubeziehen.
    Ende Oktober: General Seeckt entwirft das Regierungsprogramm

Weitere Kostenlose Bücher