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Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition)

Titel: Die diebische Elster und andere Geschichten (20 Kurzkrimis) (HML-MEDIA-EDITION) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Koenicke
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hämmerte wie wild.
    „ Wir nehmen den kleinen Waldweg, da sind wir am schnellsten bei der Hütte.“
    „ Gut. Punkt halb drei sitz ich also mit laufendem Motor im Wagen, dann rasen wir gleich los.“
    Um Himmels willen, und dann würden die das Opfer einsperren! Allein in einer abgelegenen Hütte, nur mit Wasser und Brot, und wenn sich das mit dem Lösegeld hinzog, würde die arme Frau vielleicht doch verhungern!
    Magda schob ihren Kuchenteller zur Seite. Sie musste reagieren, sie war die einzige Chance dieser armen Frau!
    Wo war nur die Bedienung?
    Sie blickte suchend in den Gastraum, aber keine Kellnerin weit und breit. Stattdessen rührte sich etwas am Nachbartisch.
    Entsetzt musste Magda feststellen, dass die Männer aufstanden. Zwei große Gestalten in eleganten Anzügen und blank polierten Schuhen. Das waren keine Kleinkriminellen, hier ging es um großes Geld!
    Hektisch schaute Magda herum, aber alle anderen Gäste hatten das Lokal verlassen. Oh Gott, sie musste etwas tun!
    Die Männer marschierten in aller Seelenruhe zur Tür hinaus, ganz abgebrühte Typen, keine Frage. Magda packte ihre Handtasche, zog ihr Handy heraus und folgte ihnen. Verflixt, warum mussten diese Tasten so klein sein!
    Als sie in den Flur kam, waren die beiden Männer wie vom Erdboden verschluckt. Magda horchte nach Schritten, aber sie hörte nur von irgendwoher muntere Tanzmusik. Sie riss ihr Handgelenk hoch und sah auf die Uhr. Viertel nach zwei. Schnell! Hektisch tippte sie die 112 ein.
    „ Hier ist Magda Eicheler, es geht um ein Verbrechen!“
    Die Polizei brauchte volle zwölf Minuten, bis sie endlich kam.
    Magda empfing die Polizisten ungeduldig. „Schnell, zum Hinterausgang“, rief sie. „Dort werden die Gangster gleich auftauchen!“
    Sie lief zum Parkplatz und deutete zittrig auf die Autos. „Der BMW ist es!“
    „Welcher?“, fragte der Polizist. „Da stehen mindestens zehn!“
    „ Woher soll ich das wissen!“, fuhr Magda ihn an. „Es ist halb drei, gleich geht es los!“
    Zu dritt starrten sie auf die Hintertür des Gebäudes. Die Polizisten zogen ihre Waffen und hielten sich bereit.
    Da!
    Magda blickte wie hypnotisiert auf die Tür, die in diesem Moment von innen aufgedrückt wurde. Der Erste der beiden Verbrecher kam heraus, mit dem Autoschlüssel in der Hand. Als er die Pistolen sah, die auf ihn gerichtet waren, erstarrte er. Gleich dahinter erschien der zweite Entführer, zusammen mit einer Frau im weißen Spitzenkleid. „Paul“, rief diese lachend. „Sei vorsichtig mit meinem Brautstrauß!“
    Die Polizisten ließen die Waffen sinken. Fünf Augenpaare richteten sich mit einem Mal auf Magda. „Nun Mrs. Marple“, sagte der Polizist grinsend, „die Entführung ist wohl eher harmloser Art.“
    Im nächsten Moment kam die Kellnerin aus dem Haus. „Gut, dass die Polizei schon da ist, diese Dame da hat ihren Kuchen nicht bezahlt!“
    Magda lief knallrot an. Sie hatte einiges zu erklären! Aber am meisten ärgerte sie, dass sie die schöne Käsesahne nicht ganz aufgegessen hatte.

4. Streifen-Dienst

Was ist so schlimm, wenn man gern Kaugummi kaut? Zum Leidwesen ihrer Mutter ist Teenie Annika süchtig nach den Streifen. Als das Mädchen einen Überfall beobachtet, vergisst sie fast das Kauen. Doch dann kommt ihr eine geniale Idee …

    Das Plopp war viel zu leise gewesen!
    Ärgerlich kramte Annika in ihrer Hosentasche nach einem zweiten Kaugummi, mit dem sie eine größere Blase fabrizieren konnte.
    „ Du willst noch einen essen?“ Im Gesicht ihrer Mutter stand das blanke Unverständnis.
    „ Man isst die nicht, man kaut sie!“ Trotzig steckte Annika den zweiten Streifen in den Mund und marschierte weiter neben ihrer Mama die Straße entlang. Sie hatte überhaupt keine Lust, für die anstehende Familienfeier was zum Anziehen zu kaufen. Und ohne Kaugummi ließ sich so eine Shoppingtour schon gar nicht aushalten.
    „ Aber am Ende klebt der dann irgendwo“, schimpfte ihre Mutter. „Das hab ich schon oft gesehen, ganz ekelhaft!“
    Annika verdrehte die Augen. Dann streckte sie zwei Finger in die Luft. „Mama, ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich nie einen Kaugummi irgendwo hinklebe, wo der nicht hingehört.“
    „Indianerehrenwort?“, fragte ihre Mutter.
    „ Indianerehrenwort!“, antwortete Annika, obwohl sie dafür eigentlich schon viel zu alt war. Aber an ihre Versprechen hielt sie sich, immer!
    Ihre Mutter blieb vor einem Schaufenster stehen, in dem puppenhafte Kleidchen und Rüschenblusen

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