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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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sollte!“
    „Ich habe nichts getan...“, keuchte die Goldhaarige unter Anstrengung. Sie versuchte sich ein wenig aufzusetzen, aber ihr Körper bebte und zitterte bei solch einer einfachen Handlung schon so sehr, dass es wirkte als stemmte sie einen Berg. Ihr Atem stand ihr dabei in Wolken vor den blauen Lippen und bestärkte das Bild einer hilflosen Frau. Mit trockener und krächzender Kehle fuhr sie dennoch fort: „Ich... habe nichts... Was ist mit... mit meinen Leuten...?“
    Fuchsteufelswild wollte er ausholen und die Elfe schlagen, aber dann erkannte er das Entsetzen, was sich in ihrem Gesicht und ihrem Blick ausbreitete. Nicht wegen des angedrohten Hiebes, sondern wirklich wegen der Panik um ihre Leute. Der Kleiderstil, die Tätowierungen, die Hautfarbe... „Sie sind tot...“, antwortete der Zwerg. Sie erbleichte mit einem Schlag und er war sich sicher, wenn sie noch mehr Nuancen an Farbe verlor, dann sähe ihre Haut bald aus, wie der jungfräuliche Schnee um sie herum. Das war bedauerlich, weil er ihre karamellfarbene Haut wirklich schön fand.
    „Ich heiße Argrim Jalgat, Elfe.“, stellte er sich nun tonlos vor, „Was hast du hier zu suchen? Mit diesen seltsamen Wesen, die man so haltlos abgeschlachtet hat? He! Was hast du denn?!“
    Ohne eine wirkliche Vorwarnung kippte die Elfe einfach wieder auf ihren Rücken zurück und verlor praktisch im selben Moment das Bewusstsein. Argrim fluchte auf Zwergisch, was sie natürlich nicht in einen besseren Zustand zurück brachte. Das Schlimme daran war, dass er sie nun alleine irgendwie die Klippen hinauf schaffen musste! Mit seinen kurzen Beinen, den schweren Waffen und der schweren Rüstung war der zusätzliche Ballast nicht unbedingt ein Grund zum Feinern. Er verfluchte sie für ihr mimosenhaftes Verhalten und er verfluchte sich selbst, weil er sich solch eine Suppe selbst eingebrockt hatte.
     
    Argrim hätte auf alles geschworen, dass der Weg nach Oben mindestens zwei Stunden gedauert hatte! Natürlich wäre das eine haltlose Übertreibung gewesen, aber durch die Größe der Elfe, den Schnee, das Eis und seine eigenen Beschränkungen war es sehr schwer gewesen, sie nach Oben zu bekommen. Immer wieder war er abgerutscht und so einige Zentimeter wieder weiter in die Tiefe gezogen wurden, die er dann erneut erklimmen musste. Mit lauten Fluchen und dem Versprechen auf den Lippen, dass er sie töten würde, wenn sie es nicht wert war, schaffte er es irgendwann nach Oben. Er legte sie auf der Karre ab, in der die Frauen und Kinder einen großen Kreis um sie bildeten. Das überraschte den Axtschwinger minder, aber die Pferde, die den Wagen bisher ohne murren gezogen hatten, reagierten sehr heftig auf die Blondine, wenn man mit ihr etwas dichter an sie herankam. Selbst hinten in sicherer Entfernung löste sie bei den Tieren weiterhin Unruhe und Unmut aus. Was das zu bedeuten hatte, konnte er nicht wirklich sagen... Er musste nun sowieso seinen Kriegertrupp darüber aufklären, wen er glaubte gefunden zu haben und wie die Unterhaltung mit ihr verlaufen war. Es ging den Zwergen ähnlich wie ihm: Sie wollten diese Bedrohung loswerden und das am Besten so schnell wie möglich! Ein Gedanke, mit dem er sich auch gerne anfreunden würde. Doch sein Herz war von Ehre und Pflichtgefühl erfüllt, weshalb er sie dennoch anwies, eine Senke zu suchen. Sie brauchten einen windgeschützten Ort, in dem sie ihr Nachtlager aufschlagen konnten. Durch den unerwarteten Fund war sowieso erschreckend viel Zeit verloren gegangen und bald würden sie den Berg verlassen. Dann war es besser, sie wären alle ausgeruht.
    Als sie endlich eine Stelle fanden, erwies die sich nicht gerade als günstig. Der Wind blies ihnen ständig um die Ohren und es erschwerte ihnen den Versuch, ein Lagerfeuer zu entzünden. Als dieses endlich brannte, spürte Argrim seine Finger nicht mehr, die die Feuersteine beinahe pausenlos aneinander geschlagen hatten. Auch sonst bot die Senke nicht wirklich viel Sichtschutz oder Sicherheit. Es hätte eigentlich den gleichen Effekt gehabt, wenn sie einfach mitten auf dem Weg geschlafen hätten. Seufzend erhob sich der Mann und sah sich im Lager um. Die Frauen und Kinder kauerten sich zusammen um den Karren und versuchten es zu vermeiden, den Zwergen zu nah zu kommen oder sie überhaupt anzusehen. Ein wenig verfluchte Jalgat sie dafür, denn immerhin hatten sie sie nicht nur gerettet, sondern nahmen sie nun sogar mit und beschützten sie! Aber sie waren so verblendet von

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