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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Geheimnis und verschwand nach und nach aus meinen Gedanken.« Rais fuhr sich mit ihren krummen Fingern über das Gesicht. »Drei Jahre später, als ich die Gewissensqualen nicht länger ertrug, nahm ich meinen Abschied aus dem Rat und beschloss, mich auf die Spuren dieses Medaillons zu heften. Und deiner Vergangenheit.« »Wovon redest du?«, fragte Sennar. »Gewissensqualen? Aus welchem Grund?« »Das ist im Moment nicht von Bedeutung. Es gibt noch mehr, was ihr wissen müsst.« Rais stand auf und begann in einer Schublade zu kramen. Als sie sich wieder in den Sessel fallen ließ, hatte sie das Amulett in der Hand. Der Stein in der Mitte funkelte matt im Halbdunkel der Hütte. »Vor vielen Jahrhunderten war dieses Land nur von Elfen bewohnt, vollkommenen Geschöpfen, denen die Götter gewogen waren. Durch das Eindringen von Menschen und Gnomen, die die Aufgetauchte Welt eroberten, wurde ihre unbeschwerte Existenz durcheinandergewirbelt. Es dauerte nicht lange, bis die Elfen verschwanden. Viele verließen die Aufgetauchte Welt, andere vermischten sich mit den neuen Geschlechtern. Alles, was von ihrem Blut übrig war, floss nun in den Adern von Halbelfen wie dir, Sheireen. Diese lebten im Einklang mit den Kräften, die die Welt am Leben erhalten, und die einzige Form der Magie, die sie praktizierten, war die Verbindung zu den Geistern der Natur. Dieses Medaillon, das dir bestimmt ist, ist der Schlüssel zu jener Magie.«
    Rais reichte Nihal das Amulett, die es entgegennahm und genauer betrachtete. »In jedem der acht Länder befindet sich ein Heiligtum, das jeweils einem der acht Naturgeister geweiht ist: Wasser, Licht, Meer, Zeit, Feuer, Erde, Dunkelheit, Luft. Und in der Mitte das Große Land, die Mutter Erde, die sie alle aufnimmt und enthält. In jedem Heiligtum wird einer der Steine aufbewahrt. Früher einmal begab man sich mit einem bestimmten Anliegen zu solch einem Heiligtum und betete dort um die Kräfte, die zur Erfüllung des Wunsches nötig waren. War das Herz des Gläubigen wirklich rein, so lud sich der Stein mit den entsprechenden Kräften auf und gab sie an den Betenden weiter. War der Wunsch dann erfüllt, kehrten die Kräfte zum Heiligtum zurück. Auf diese Weise flehten die Elfen um die Gunst der Götter. Doch diese Steine haben noch größere Macht. Angesichts einer bedrohlichen, unbeherrschbaren Situation lässt sich der Beistand aller Geister gemeinsam erflehen. Dazu ist es notwendig, die acht Steine zusammenzutragen, in das Amulett einzusetzen und dann im Großen Land zur Mutter Erde zu beten, dass sie das Flehen ihrer Kinder erhöre. Dadurch werden die Naturgeister heraufbeschworen, die dann dem Willen dessen, der im Besitz des Amuletts ist, gehorchen. Nur einmal haben die Elfen das Amulett auf diese Weise benutzt. Damals drohte ein mächtiger Eroberer, der aus der Großen Wüste heranzog, ihre Welt zu vernichten. Später dann, mit der Auslöschung ihres Volkes, gerieten die Heiligtümer in Vergessenheit, denn nur den Elfen war es möglich, deren heilige Schwellen zu überschreiten.« Rais hielt inne und richtete ihre matten Pupillen auf Nihals weit aufgerissene Augen. »Den Elfen, oder Wesen, in deren Adern Elfenblut fließt.« »Willst du damit sagen, dass ...«, begann Nihal.
    »Ja, Sheireen. Du bist die Einzige, die noch den Beistand der Naturgeister erflehen kann. Der Tyrann herrscht durch Magie. Durch Magie schuf er die Fammin, durch Magie errichtete er seine Feste, durch Magie zwingt er seine Untertanen ins Joch. Du jedoch kannst seine Herrschaft brechen: Trage die Steine zusammen, beschwöre die Naturgeister, und die Magie des Tyrannen wird von der Erde verschwinden.«
    »Aber seit damals sind Jahrhunderte vergangen, Rais«, gab Sennar zu bedenken. »Die Steine können gestohlen oder verloren gegangen sein, die Heiligtümer zerstört ...«
    Die Alte wandte Sennar das Gesicht zu. »Du hast mir nicht richtig zugehört, Zauberer. Nur Wesen mit Elfenblut können die Steine anfassen, allen anderen ist bei der leichtesten Berührung der Tod gewiss. Und die Zerstörung eines Heiligtums hat nichts zu bedeuten: Es ist der Ort, der geheiligt ist, nicht das Gebäude.«
    Nihal schüttelte den Kopf. »Aber ich bin doch nur eine Halbelfe.«
    »Die Geister werden dich dennoch erhören, Sheireen. Aber du musst auf der Hut sein, denn das Amulett wird deinen Lebenssaft aufsaugen ...«
    »Wie bitte?«, fiel ihr Sennar ins Wort. »Du bist nicht mehr bei Verstand, Alte!« »Ein Ratsmitglied sollte in der

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