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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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nickte. »Gut, versprochen.«
    Sennar stand auf. »Nun, was ist? Wirst du mir helfen?«
    Der Alte kippte einen letzten Schluck und brachte Sennar zur Tür. »Ich kann dir nichts versprechen. Aber komm morgen wieder.«
    Es regnete immer noch. Sennar zog sich die Kapuze über und schlug den Weg zu Kalas Haus ein. Er klopfte an. Keine Antwort. Er klopfte noch einmal.
    »Wer zum Teufel ist da?«, rief jemand, und mit einem Ruck wurde die Tür aufgezogen. Kala, wie Sennar sie in Erinnerung hatte, war eine Zwanzigjährige mit einer noch mädchenhaften Figur gewesen, aber die Frau, die nun vor ihm auf der Schwelle stand, war üppig gebaut und hatte ein rundes Gesicht, das eingerahmt wurde von lang herabfallenden kupferroten Locken. Für den Bruchteil einer Sekunde starrten sich die beiden reglos an. In ihren auffallend hellen Augen, die genauso blau waren wie seine eigenen, erkannte Sennar den Zorn, der mehr und mehr in ihr aufstieg. Und plötzlich schlug sie ihm die Tür vor der Nase zu.
    »Kala! Mach wieder auf!« Keine Antwort. Sennar trommelte mit der Faust gegen die Tür. »Komm schon, Kala, ich muss mit dir reden. Es ist vielleicht das letzte Mal, dass wir uns sehen können!«
    »Der Himmel gebe, dass es so kommen möge«, schrie Kala hinter der Tür.
    »Gut, wie du willst. Dann warte ich hier eben, bis du mir aufmachst.«
    Nach einigen Augenblicken ging die Tür wieder auf.
    »Hau endlich ab! Ich will dich nicht sehen. Wenn du nicht sofort hier verschwindest, ruf ich die Wachen.«
    »Nur zu. Ich hab mir nichts zu schulden kommen lassen.«
    Kala machte Anstalten, die Tür erneut zuzuknallen, doch Sennar legte seinen Arm dazwischen. »Nimm den verfluchten Arm weg, sonst brech ich ihn dir.« »Ich will doch nur mit dir reden.« Durch das Geschrei angelockt, tauchte hinter Kalas Rock der Lockenkopf eines kleinen Mädchens auf. »Was ist denn los, Mama?«
    »Geh wieder rein«, befahl Kala ihr. »Und du verschwinde. Hier ist kein Platz für dich«, zischte sie den Bruder an.
    Sennar starrte das Kind verwundert an. »Ich hab eine Nichte? Ich hab eine Nichte, und ihr sagt mir kein Wort?!«
    Kala blickte ihn lange an. »Ach, verflucht«, stieß sie seufzend hervor. »So komm eben rein.« Sennar trat ein, während es von seinem nassen Umhang auf die Holzdielen der geräumigen Wohnküche tropfte. Er blickte sich um. Das Feuer im Kamin sorgte für eine behagliche Wärme, und den Tisch schmückte ein Strauß weißer Blumen. Das kleine Mädchen stand vor ihm und starrte ihn mit großen Augen an.
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst uns allein lassen, Marn. Bist du taub?«, wies die Mutter es zurecht.
    Das Mädchen verschwand mit trippelnden Schrittchen.
    »Wie alt ist sie?«, murmelte Sennar.
    »Was geht's dich an?«, antwortete Kala, immer noch aufgebracht.
    Nun, da seine Schwester vor ihm stand und er eigentlich mit ihr reden konnte, fühlte sich Sennar mit einem Mal erschöpft.
    »Also? Was willst du, Sennar?«
    »Ich weiß es auch nicht mehr so genau.« Es fiel ihm schwer, einen Anfang zu finden, nach dem jahrelangen Schweigen. Er atmete tief durch. »Ich war doch noch ein Kind, als ich fort bin, Kala. Und erst danach ist Vater gestorben. Ich dachte ja daran, nach Hause zu kommen, aber Soana wurde nicht müde, mir zu erklären, dass ich meinen Weg fortsetzen und ein Magier werden müsse, um den Tyrannen zu bekämpfen.«
    Kala blickte ihn verächtlich an. »Du bist genau wie Vater.«
    Sennar fühlte sich verletzt. »Und, ist das so schlimm? Auch Vater wollte seinen Beitrag leisten im Kampf für die Freiheit. Er war ein bewundernswerter Mann.«
    »So, so, seinen Beitrag ... Aber dazu hat er Mama gezwungen, in einem Heerlager zu leben und ihre Kinder im Krieg aufzuziehen. Er hat das Glück dreier Menschen geopfert, nur um weiter als Knappe seinem geliebten Ritter dienen zu können. Und du bist wie er. Du hast uns im Stich gelassen, um ein Held zu werden, um irgendwen oder irgendwas zu retten. Aber du bist kein Held, Sennar. Du hättest zurückkommen müssen. Wir brauchten dich. Mama hat ihr ganzes Leben lang wie ein Maultier schuften müssen, weil das Geld nie reichte. Und ich musste ohne die kleinste Mitgift heiraten.« Kala senkte die Stimme. »Ich habe dich geliebt, Sennar. Als du mit dieser Hexe von dannen zogst, warst du noch sehr jung und wusstest nicht, was du tust. Aber mittlerweile sind es elf Jahre, dass du dich irgendwo in der Ferne herumtreibst und deinen Angelegenheiten nachgehst. Und dann glaubst du noch, ein

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