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Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zu Rahmen verwand.
    Die Totenbarke stieß leicht an den Pflock.
    »Menolly?«
    Der erste Ruderer hielt ihr die Hand entgegen.
    Erstaunt über die unerwartete Aufmerksamkeit, die einem Mädchen ihres Alters gar nicht zukam, wollte sie von selbst nach unten springen. Doch dann las sie in seinen Augen den Respekt, den er ihr in diesem Moment zollte, und die Hand, die sich um ihre schloß, dankte ihr mit einem leisen Druck für den Gesang. Auch die anderen Männer blieben stehen und warteten, daß sie als erste die Barke verließ. Sie straffte die Schultern, auch wenn sie sich wieder den Tränen nahe fühlte, und setzte ihren Fuß stolz auf den Stein.
    Als sie sich umdrehte und zur Landseite der Höhle hinüberging, sah sie, daß die anderen Boote ihre Passagiere still und in aller Hast abluden.
    Das Schiff ihres Vaters, das größte der Halbkreis-Flotte, machte sich bereits zum Auslaufen fertig, und die Stimme des Burgherrn scholl über die Wellen, das Knarren der Ruder und die gedämpften Gespräche hinweg.
    »Rasch jetzt, Leute! Eine Brise kommt auf, und nach dem langen Sturm werden die Fische wie wild anbeißen.«
    Die Ruderer der Barke eilten an ihr vorbei zu ihren jeweiligen Booten. Es erschien Menolly ungerecht, daß die Burgbewohner, denen der Harfner bis zuletzt treu gedient hatte, ihren Lehrer und Sänger so leicht vergaßen. Und doch – das Leben ging weiter. Man mußte auf Fischfang gehen, wenn man die kargen Wintermonate ohne Hungersnot überdauern wollte. Kein schöner Tag während der kalten Monate einer Planetendrehung durfte vergeudet werden.
    Menolly beschleunigte ihre Schritte. Sie mußte in einem weiten Bogen um die Höhle herumgehen, und sie fror. Außerdem wollte sie in der Burg sein, ehe ihrer Mutter auffiel, daß sie die Trommel nicht mehr bei sich hatte. Wenn Yanus Müßiggang nicht ausstehen konnte, so haßte Mavi Verschwendung.
    Die Frauen und Kinder, sowie die Männer, die zu alt waren, um aufs Meer hinauszufahren, bildeten einen langen Trauerzug landeinwärts, ehe sie sich in kleinere Gruppen aufsplitterten und zu ihren Höfen entlang dem Südbogen der Schutzpalisade heimkehrten.
    Menolly sah, wie Mavi die Kinder des Burghaushalts in Arbeitsgruppen einteilte. Jetzt, da kein Harfner mehr da war, der sie in den alten Balladen und Lehrgesängen unterwies, mußten sie anders beschäftigt werden. Sie erhielten den Auftrag, den weißen Sandstrand vom Treibgut des Sturms zu säubern.
    Vielleicht stand noch die Sonne am Himmel und der Braune Drache zog seine Kreise – aber der Wind blies eisig, und Menolly begann mit den Zähnen zu klappern. Sie sehnte sich nach der Wärme des großen Herdfeuers in der Burgküche und einem Becher heißen Klahs.
    Ein paar Wortfetzen drangen an ihr Ohr: »Sie hat jetzt gar nichts zu tun, Mavi, während ich noch …«
    Menolly huschte hinter eine Gruppe von Erwachsenen und entging so dem suchenden Blick ihrer Mutter. Das sah Sella ähnlich. Nur sie konnte in diesem Moment daran denken, daß Menolly nun nicht mehr die Aufgabe – oder die Ausrede, wie ihre Schwester es nannte – hatte, den kranken Harfner zu pflegen. Dicht vor Menolly glitt eine der alten Tanten aus und rief mit ihrer dünnen Keifstimme um Hilfe. Menolly lief an ihre Seite, stützte sie und erhielt dafür laute Dankesbekundungen.
    »Einzig und allein Petiron zuliebe habe ich meine alten Knochen heute der Kälte ausgesetzt«, jammerte die Alte und krallte sich mit unerwarteter Kraft an Menolly fest.
    »Die ewige Ruhe wünsch ich ihm – er hat sie verdient. Du bist ein gutes Kind, Menolly, ja, das bist du. Das ist doch meine kleine Menolly, oder?«
    Sie blinzelte zu ihr auf.
    »Und jetzt sei so lieb und führ mich hinauf zu Onkelchen, damit ich ihm alles erzählen kann. Der Ärmste – ohne seine Beine ist er eben ganz an die Burg gefesselt!«
    So mußte Sella die Kinder hüten, und Menolly gelangte ans Feuer, wenigstens so lange, bis sie nicht mehr vor Kälte zitterte. Dann meinte die Tante, daß Onkelchen sicher auch über einen Schluck Klah froh wäre, und als Mavi auf einen Sprung in die Küche kam, um nach ihrer jüngsten Tochter zu suchen, fand sie Menolly mit dem alten Mann beschäftigt.
    »Brav so, Menolly! Mach es Onkelchen bequem, und dann kümmerst du dich um die Leuchten.«
    Menolly trank noch eine Tasse heißen Klah mit Onkelchen und ließ ihn dann mit der Tante allein, in ein langes Gespräch über frühere Bestattungen vertieft.
    Die Leuchten gehörten seit der Zeit, da sie ihrer

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