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Die Drachenreiter von Pern 04 - Drachensinger

Die Drachenreiter von Pern 04 - Drachensinger

Titel: Die Drachenreiter von Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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brauchst dich nie wieder deines Spiels zu schämen …«
    »Oder deiner Freude an der Musik«, fügte Sebell hinzu, und er war wieder ganz ernst.
    Freude an der Musik. Seine Worte öffneten ihr Herz. Woher wußte er so genau, was sie fühlte?
    »Jetzt, da du in der Harfnerhalle lebst, Menolly, was möchtest du denn am liebsten tun?« fragte Meister Domick so beiläufig, so neutral, daß Menolly keine Ahnung hatte, welche Antwort er erwartete.
    Freude an der Musik.
    Wie konnte sie das am besten ausdrücken? Indem sie die Balladen schrieb, die Meister Robinton brauchte? Aber woher wußte sie, was er brauchte? Und hatte Talmor nicht gesagt, daß dieses herrliche Quartett von Meister Domick stammte? Wozu benötigte Meister Robinton noch jemanden, der Balladen komponierte, wenn er bereits Domick hatte?
    »Sie meinen – spielen oder singen oder unterrichten?«
    Meister Domick warf ihr einen etwas erstaunten Blick zu und lächelte schwach.
    »Wenn du das gern willst …«
    »Ich bin doch hier, um noch mehr zu lernen, oder?«
    Sie vermied es, Domicks Spott herauszufordern.
    Domick bestätigte ihre Frage.
    »Dann würde ich am liebsten das lernen, wozu ich bisher keine Gelegenheit hatte, denn Petiron sagte immer, es gäbe eine Menge Dinge, die er mir nicht beibringen könne. Etwa, meine Stimme richtig einzusetzen. Das wird noch harte Arbeit bei Meister Shonagar kosten. Er läßt mich nur Atemübungen machen und hin und wieder ein paar Noten singen …«
    Talmor grinste breit, und sie spürte, daß er ihre Abneigung gegen diese Art von Unterricht teilte. »Was mir wirklich Spaß machen würde …« Dann zögerte sie, weil sie Domicks scharfe, spöttische Zunge fürchtete.
    »Nun, was denn?« fragte Sebell ruhig.
    »Du erschreckst sie, Domick«, stellte Talmor fest.
    »Ich? Unsinn! Hast du etwa Angst vor mir, Menolly?« Das klang überrascht. »Weißt du, ich habe den ganzen Tag mit Idioten zu tun, und das drückt die Laune«, erklärte er, und seine Stimme klang mit einemmal nicht mehr so brummig. »Nun erzähl mir, welche Art von Musik dir am besten gefällt.«
    Er schaute ihr ruhig in die Augen.
    »Was mir am besten gefällt? Nun – so wie eben zu spielen, in einer Gruppe.« Sie stammelte ein wenig, gab sich einen Ruck und fuhr hastig fort: »Es befriedigt ungeheuer, diese Harmonie zu spüren … zu hören, wie die Melodie von Instrument zu Instrument wechselt. Ich … ich hatte das Gefühl, als würde ich auf einem Drachen hoch oben in der Luft schweben.«
    Domick schaute sie verblüfft an. Dann stahl sich ein leises Lächeln über seine Züge.
    »Sie meint das ernst, Domick«, warf Talmor ein.
    »Aber sicher. Es ist das schönste Stück, das ich je gespielt habe. Nur …«
    »Nur was?« ermunterte sie Talmor, als sie stockte.
    »Ich habe es nicht richtig gespielt. Ich hätte mir die Musik länger ansehen sollen – ehe ich anfing, denn während des Spiels war ich dann voll damit beschäftigt, die Noten und den Takt in den Griff zu bekommen, und hatte keine Zeit mehr, auf die Dynamik zu achten. Das tut mir leid.«
    Domick schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Sebell lachte von neuem los, und Talmor hieb sich vor Vergnügen auf die Schenkel.
    »In diesem Fall spielen wir das Stück noch einmal«, sagte Domick mit erhobener Stimme, um das Gelächter der beiden anderen zu ersticken. »Und diesmal achten wir alle auf die Dynamik, ja?«
    Sie spielten das Stück nicht voll durch. Domick machte hier und da eine Pause, bestand auf dieser und jener Variation, verlangte in dem einen oder anderen Abschnitt eine bessere Harmonie der Instrumente. In gewisser Weise war das für Menolly ebenso befriedigend wie das Spiel selbst, da Domicks Worte ihr einen tiefen Einblick sowohl in die Musik als auch in seine Arbeit als Komponist gaben. Sebell hatte recht.
    Sie konnte eine Menge von diesem Mann lernen.
    Dann begann Talmor mit dem Meister ein Streitgespräch über die Interpretation, doch mitten im Satz unterbrach ihn ein unheimlicher Laut, der leise begann und immer mehr anschwoll, bis er in dem geschlossenen Raum beinahe unerträglich wurde. Aus dem Nichts tauchten die Feuerechsen auf.
    »Wie kommen die hier herein?« fragte Talmor und zog den Kopf ein, als die kleinen Geschöpfe erregt durch das Zimmer schossen.
    »Sie sind wie Drachen«, erklärte Sebell. Er duckte sich ebenfalls.
    »Menolly, sag den Biestern, daß sie mit ihrem Geflatter aufhören sollen!« befahl Domick.
    »Der Lärm ängstigt sie.«
    »Das ist nur der

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