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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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finden wir einige wichtige Antworten – vielleicht sogar einige Relikte wie jenes Vergrößerungsinstrument, das in den verlassenen Räumen des Benden-Weyrs auftauchte. Überleg doch, in welchem Ausmaß allein dieses Gerät unser Wissen über Pern erweitert hat! Es wäre durchaus denkbar, daß noch das eine oder andere Modell jener faszinierenden Maschinen existiert, von denen in den alten Schriften die Rede ist.« Er hob eine der Skizzen hoch. »Hier haben wir eine ganze Reihe von Hügeln in allen Größen und Formen. Sicher befinden sich unter den meisten die Überreste von Wohnhäusern, aber vielleicht stoßen wir auch auf Lagerräume und Werkhallen…«
    »Woher wissen wir denn, daß unsere Vorfahren so lebten wie wir?« fragte Mirrim. »Ich meine, daß sie Nahrungsmittel speicherten, in Hallen arbeiteten und so fort?«
    »Weil sich in der langen Zeit, die zwischen dem Heute und den ältesten Aufzeichnungen liegt, weder die menschliche Natur noch die menschlichen Bedürfnisse geändert haben«, erklärte der Harfner.
    »Das heißt nicht, daß sie bei ihrem Aufbruch vom Hochplateau etwas zurückließen«, beharrte Mirrim.
    »Die Traumbilder stimmen in manchen Einzelheiten völlig überein.« Meister Robinton zeigte mehr Geduld mit Mirrims Sturheit und Besserwisserei, als die anderen erwartet hätten. »Der Berg, der in Flammen stand, die Lavaströme, die fliehenden Menschen…«
    »Menschen in Panik!« ergänzte Sharra. »Sie hatten sicher nicht die Zeit, all ihre Habseligkeiten mitzuschleppen. Das Notwendigste vielleicht, aber mehr nicht.«
    »Vielleicht kamen sie zurück, nachdem die Eruption vorüber war«, gab Menolly zu bedenken. »Und erinnert euch nur an den Vulkanausbruch im Westen von Tillek…«
    »Genau den hatte ich im Sinn«, meinte der Harfner und nickte zustimmend.
    »Aber, Meister«, fuhr Menolly verwirrt fort, »der Vulkan spie damals wochenlang Asche. Am Ende bedeckte sie das ganze Tal.«
    »Auf dem Plateau bläst ständig ein scharfer Südostwind«, warf Piemur ein und durchschnitt mit der Handkante die Luft. »Ist euch das nicht aufgefallen?«
    »Genau aus diesem Grund konntet ihr aus der Luft die Überreste der Siedlung erkennen«, meinte der Harfner. »Ich weiß, Jaxom, es ist nur eine winzige Chance, aber ein Gefühl sagt mir, daß die Katastrophe völlig unerwartet über unsere Vorfahren hereinbrach. Warum, das begreife ich nicht. Menschen, die Himmelskörper wie die Dämmer-Schwestern bauen konnten, mußten doch in der Lage sein, einen aktiven Vulkan zu erkennen. Deshalb neige ich zu der Annahme, daß die Eruption plötzlich erfolgte, ohne jede Vorwarnung. Die Menschen wurden mitten in ihrer gewohnten Arbeit überrascht. Wenn es Ruth gelingt, einige der Echsen-Bilder scharf wiederzugeben, erkennen wir womöglich aus der Menge der Flüchtlinge oder anderen Hinweisen, welche Bauwerke wichtig waren und welche nicht.
    Ich selbst kann das Plateau nicht besichtigen, aber ich will wenigstens aus der Ferne meinen Beitrag leisten, so gut es geht.«
    »Wann sollen wir beginnen?« fragte Jaxom.
    »Äh – ginge es vielleicht schon morgen?« strahlte der Harfner.
    »Bei mir bestimmt. Piemur, Menolly, Sharra – ich werde euch und eure Echsen brauchen…«
    »Ich könnte euch ebenfalls begleiten«, erklärte Mirrim.
    Jaxom bemerkte Sharras verschlossene Miene und folgerte daraus, daß ihr Mirrims Anwesenheit ebenso lästig war wie ihm selbst.
    »Lieber nicht, Mirrim. Path würde die einheimischen Feuer-Echsen vergraulen.«
    »Mann, das ist doch lächerlich!« Mirrim wischte den Einwand mit einer zornigen Geste beiseite.
    »Ich glaube, Jaxom hat recht, Mirrim«, kam Menolly ihm zu Hilfe. »Schau dich in der Bucht um! Nur die Markierten FeuerEchsen aus dem Norden sind in der Nähe. Alle anderen verschwinden, sobald sie einen Drachen außer Ruth sehen.«
    »So ein Quatsch! Ich habe drei der bestabgerichteten Feuer-Echsen von ganz Pern und…«
    »Darum geht es doch nicht, Mirrim«, vermittelte Robinton. »Wir alle wissen, wie gut deine Echsen gehorchen, aber die hier heimischen Geschöpfe lassen sich in der kurzen Zeit einfach nicht an Path gewöhnen.«
    »Path muß gar nicht in Erscheinung treten…«
    »Mirrim, die Sache ist entschieden«, unterbrach Robinton sie ruhig. Das Lächeln aus seinen Zügen war gewichen.
    »Danke, ich habe verstanden. Da ich hier nicht mehr gebraucht werde…« Sie rauschte beleidigt ab.
    Jaxom bemerkte, daß der Blick des Harfners ihr folgte, und irgendwie genierte er sich

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