Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
für Mirrims schlechtes Benehmen. Auch Menolly wirkte beunruhigt.
    »Ist Path in Hitze?« erkundigte sich der Harfner.
    »Nein, ich glaube nicht, Meister Robinton«, sagte Menolly.
    In diesem Moment zeterte Zair auf Robintons Schulter los, und der Harfner setzte eine bekümmerte Miene auf. »Brekke ist wieder da. Und sie hatte mir einen Ruhetag verordnet.«
    Er legte einen Finger auf die Lippen und floh in sein Schlafzimmer. Piemur trat einen Schritt zur Seite, um die plötzlich entstandene Lücke zu füllen. Eine Sekunde später flatterten Berd und Grall in den Raum.
    »Meister Robinton brauchte wirklich viel mehr Ruhe«, meinte Menolly und strich nervös die Skizzen glatt.
    »Er hat sich eigentlich nicht überanstrengt«, widersprach Piemur. »Diese Entdeckung am Berg weckt seine Lebensgeister sogar. Merkt ihr denn nicht, wie es ihm auf die Nerven geht, ständig gegängelt und umsorgt zu werden? Er gräbt die alte Siedlung schließlich nicht eigenhändig aus…«
    Brekke betrat den Raum, gefolgt von F’nor, und trat ohne Umschweife an den Tisch. »Menolly, seit wann schläft Meister Robinton?«
    Piemur deutete grinsend auf einen halbleeren Weinschlauch. »Er hat seine Medizin genommen und ist brav zu Bett gegangen.«
    Brekke musterte den jungen Harfner durchdringend. »Ihnen traue ich keine Sekunde, Harfner Piemur!« Dann schaute sie Jaxom an. »Warst du den ganzen Nachmittag hier?«
    »Ich? Aber nein. Ruth und ich haben geschlafen, bis uns Mirrim weckte.«
    »Wo ist denn Mirrim?« F’nor schaute sich um.
    »Irgendwo draußen«, erklärte Menolly betont gleichgültig. Brekke schaute sie an.
    »Hat Mirrim etwa wieder…?« Brekke preßte die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Verflixtes Mädchen!« Sie schaute Bernd an, und der schoß wie ein Pfeil ins Freie.
    F’nor beugte sich über die Karten und lobte sie.
    »Ihr arbeitet ja für zwanzig!« meinte er.
    Piemur streckte sich, daß seine Gelenke knackten. »Also, ein Teil der zwanzig hat für heute genug getan«, meinte er. »Ich brauche ein ausgiebiges Bad, um mir den Schweiß von der Stirn und die Tinte von den Fingern zu waschen. Wer kommt mit zur Bucht hinunter?«
    Die anderen pflichteten ihm begeistert bei und rannten los. F’nors Beschwerde, was er denn ganz allein anfangen solle, hörten sie gar nicht mehr. Jaxom hielt Menolly einen Moment lang fest, während Piemur und Sharra vorausliefen.
    »Menolly, woher wußte Meister Robinton, daß…«
    »Ich hab’s ihm nicht verraten, Jaxom. Das war aber auch nicht nötig. Alle Spuren weisen inzwischen auf dich.« Sie zählte die einzelnen Punkte an den Fingern ab. »Ein Drache brachte das Ei zurück. Vorzugsweise ein Drache, der sich in der Benden-Brutstätte genau auskannte. Und der Drachenreiter mußte jemand sein, dem viel daran lag, das Ei zurückzubringen, außerdem jemand, der es auch finden konnte.« Sie machte eine Pause. »Ich denke, daß immer mehr erkennen werden, wer der ›Täter‹ war.«
    »Warum gerade jetzt?«
    »Weil jetzt feststeht, daß kein Reiter aus dem Süd-Weyr Ramoths Ei zurückbrachte.« Menolly legte ihm eine Hand auf den Arm. »Ich war so stolz auf dich, Jaxom, als ich merkte, welche Leistung du vollbracht hattest. Und noch stolzer, weil du deine Heldentat mit keinem Ton erwähntest! Damals war es ungeheuer wichtig, daß die Weyrführer von Benden glaubten, ein Süd-Reiter habe das Ei gebracht…«
    »He, Jaxom, Menolly – wo bleibt ihr denn?« rief Piemur.
    »Willst du mal sehen, wer von uns beiden schneller am Strand ist?« Menolly rannte los, und die anderen blieben weit zurück.
    Viel Zeit zum Schwimmen bekamen sie allerdings nicht. Meister Idarolans Schiff kehrte in die Bucht zurück, und am Bug wehte der blaue Wimpel zum Zeichen dafür, daß die Laderäume bis oben mit Fischen gefüllt waren. Brekke bat sie, beim Säubern und Ausnehmen des Fangs zu helfen. Sie wußte nicht, wie viele der Männer am Hochplateau zum Abendessen bleiben würden, aber gekochten Fisch konnte man auch noch am nächsten Tag servieren. Mirrim bekam den Auftrag, Meister Wansor und N’ton mit Proviant zu versorgen. Die beiden wollten die Nacht am Fernrohr verbringen und die Dämmer-Schwestern beobachten – oder die Tag-und-Nacht-Schwestern, wie Piemur respektlos sagte.
    »Wetten, daß Mirrim versuchen wird, im Freien zu übernachten, damit sie sieht, ob ihr Path wirklich die Echsen aus dem Süden verscheucht!« meinte Piemur mit einem boshaften Grinsen.
    »Ihre Echsen sind aber wirklich gut

Weitere Kostenlose Bücher