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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ja, wenn du Mnementh die Zielkoordinaten gibst…« F’lar unterbrach sich, weil N’ton laut auflachte und auf Jaxom deutete. »Wenn du jetzt dein Gesicht sehen könntest, Junge! F’lar, Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Jaxom diese Gelegenheit ausläßt! Er wird uns zu seinem Bergkegel führen.«
    So schlüpfte Jaxom noch einmal in seine Reitsachen, obwohl sie ein wenig feucht waren, und weckte Ruth, der im Sand döste. Sein Gefährte verriet Stolz und Freude, daß er den mächtigsten Drachen von Pern den Weg weisen durfte.
    Jaxom hätte Ruth bitten können, direkt zur Südostflanke des Berges zu fliegen. Aber er wollte auch den anderen den krassen Gegensatz zwischen den beiden Seiten des geheimnisvollen Berges vor Augen führen.
    In den Mienen der Reiter las er, daß er sein Ziel erreicht hatte. Er ließ ihnen Zeit, die Gebirgsbarriere zu betrachten, die in der Sonne glitzerte – weiße hohe Zacken am Horizont. Er deutete zum Meer hinüber, das jetzt nicht mehr vom Morgendunst verschleiert war, und sie erblickten die Kette aus Vulkaninseln, die nach Nordosten vorstieß, sahen die fernen Rauchsäulen aufsteigen.
    Auf seine Bitte hin flog Ruth über den Meeresarm und schraubte sich in schwindelnde Höhen, ehe Jaxom die Koordinaten für den nächsten Sprung ins Dazwischen gab. Sie tauchten über der Südostflanke des doppelgesichtigen Berges auf, die sich vor ihnen ausbreitete wie die Kulisse zu einem düsteren Drama.
    Mnementh schoß plötzlich nach vorn, und Ruth übermittelte Jaxom, daß F’lar landen wolle. Höflich warteten sie, bis der große Bronzedrache einen geeigneten Platz gefunden hatte, in der Nähe der merkwürdigen Linien und so weit entfernt wie möglich von den düsteren drei Nebenkegeln. Nacheinander landeten die großen Bronzedrachen von Pern im Gras, die Reiter stiegen ab und gingen durch die hohen, wogenden Halme zu F’lar, der sich neben einer der merkwürdigen Linien niedergekauert hatte und mit dem Gürtelmesser am Rand herumkratzte.
    »Überweht von dicken Staubschichten, auf denen Gras wächst«, sagte er schließlich mit einem Seufzer und erhob sich. »Vulkane stoßen oft gewaltige Aschemengen aus«, gab T’bor vom Hochland zu bedenken. Er mußte es wissen, denn auf Tillek, das zu seinem Weyr gehörte, befanden sich einige erloschene Vulkane. »Wenn dieser Berg da tatsächlich einen Ausbruch hatte, dann müssen Sie sich durch eine halbe Drachenlänge Asche wühlen, ehe Sie auf irgend etwas stoßen.«
    Eine Sekunde lang befürchtete Jaxom, daß sich eine Aschewolke auf sie niedersenken würde. Eine dunkle, unruhige Masse verdrängte das Sonnenlicht und stieß in die Tiefe. Dann stob sie dicht vor Mnementh auseinander – Hunderte von Feuer-Echsen, die wild durcheinanderkreischten.
    Während die Drachenreiter verwirrt aufschauten, verkündete Ruth gelassen:
    Sie sind glücklich, weil die Menschen zu ihnen zurückkehren.
    »Frag sie nach den drei Kegeln, Ruth! Erinnern sie sich an irgendwelche Eruptionen?«
    Das taten sie zweifellos, denn plötzlich war keine einzige Echse des Südens mehr am Himmel zu sehen.
    Sie erinnern sich an die Kegel, sagte Ruth. Sie erinnern sich an Flammen in der Luft und Feuer, das die Hänge herabfloß. Sie haben Angst vor den Bergen. Ihre Menschen hatten auch Angst vor den Bergen.
    Menolly kam mit besorgter Miene zu Jaxom gelaufen. »Hat Ruth die Feuer-Echsen gefragt? Prinzeßchen und die anderen spielen verrückt.«
    Auch F’lar trat jetzt zu ihnen. »Was soll dieser Unsinn? Selbstverständlich waren hier einmal Menschen. Damit sagen uns die Echsen nichts Neues. Aber daß sie sich an Menschen erinnern?« F’lars Stimme klang geringschätzig. »Ich war froh, daß sie uns bei der Suche nach D’ram halfen – aber da betrug die Spanne fünfundzwanzig Planetenumläufe. Dies hier ist weit älter…« Wortlos deutete F’lar auf die erloschenen Vulkane und die überwehten Spuren der alten Siedlung.
    »Dagegen läßt sich zweierlei anführen, F’lar.« Menolly schaute den Weyrführer von Benden furchtlos an. »Zum einen kannte keine unserer Feuer-Echsen die Gefahr des Roten Sterns aus eigener Erfahrung – und doch fürchteten sie ihn alle. Außerdem…« Unvermittelt stockte Menolly. Jaxom war sicher, daß sie um ein Haar das Geheimnis um Ramoths Ei verraten hätte. Hastig warf er ein: »Die Feuer-Echsen besitzen eine Art Kollektiv-Erinnerung, F’lar, daran gibt es keinen Zweifel. Seit ich hier in der Bucht bin, quälen mich Alpträume. Anfangs dachte

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