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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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immer, seine Klauen zu lecken.
    »Kannst du überhaupt fliegen, wenn du so vollgestopft bist?« fragte Jaxom, als Ruth mit seiner Toilette fertig war.
    Ruth drehte den Kopf zu ihm herum, und seine Augen kreisten vorwurfsvoll. Ich kann immer fliegen! Der Drache schnaubte kräftig. Du macht dir schon wieder zu viele Sorgen.
    »Ich wünsche mir nur, daß wir ein richtiges Kampfgespann werden, das sich auch bei Fädeneinfall bewährt – du mit deinem Feueratem, ich mit einem Flammenwerfer auf deinem Rücken.«
    Und wo liegt da das Problem ? fragte Ruth mit großer Ruhe. Ich bin ein Drache, du bist mein Reiter. Das schaffen wir schon.
    »Denkst du! Wo immer ich mit dir üben möchte – diese verflixten Feuer-Echsen folgen uns.«
    Du hast dem Dicken mit der blauen Echse – das war Ruths Umschreibung für Brand, – doch gesagt, daß sie nicht mitkommen sollen. Sie sind heute daheim geblieben.
    »Dafür kamen andere, und du weißt, wie geschwätzig die kleinen Biester sind.« Dann erinnerte sich Jaxom an Menollys Worte. »Woran denken sie jetzt überhaupt?« An ihre vollen Bäuche. Die Wherhähne waren sehr zart und saftig. Ein Festmahl. Ihr Gedächtnis ist nicht besonders gut.
    »Glaubst du, sie verschwinden, wenn du sie darum bittest?«
    Ruth schnaubte, und seine Augen kreisten. Er strahlte Belustigung aus. Sie würden sich fragen, weshalb ich sie wegschicke, und nachsehen kommen. Ich bitte sie trotzdem, wenn du darauf bestehst.
    »Sieht den Biestern ähnlich – die Neugier ist größer als der Verstand. Aber wie sagt Robinton immer? Jedes Problem hat seine Lösung. Wir müssen sie nur erst finden.«
    Während ihrer Rückkehr nach Ruatha rumpelte Ruths Magen besorgniserregend. Der Drache hatte keinen anderen Wunsch, als sich auf einem sonnenwarmen Felsen zusammenzurollen und zu schlafen, und da der braune Wachdrache seinen gewohnten Posten verlassen hatte, blieb Ruth gleich auf den Feuerhöhen. Jaxom wartete im Großen Hof, bis er sah, daß sein Gefährte bequem auf dem Felsplateau lag, dann suchte er Lytol auf.
    Falls Brand seine Bitte an Lytol weitergegeben hatte, so ließ sich sein Vormund jedenfalls nichts anmerken. Er begrüßte Jaxom mit der gewohnten Zurückhaltung und bat ihn, rasch eine Kleinigkeit zu essen, da sie einen weiten Weg vor sich hätten. Tordril und noch einer der älteren Pflegesöhne, die unter Lytols Aufsicht lebten, sollten sie begleiten. Saatmeister Andemon hatte einen neu gezüchteten Samen geschickt, der angeblich besonders widerstandsfähig war und schneller reifte als die herkömmlichen Sorten. Auf den Feldern im Süden hatte sich daraus ein prächtiger Weizen entwickelt, der kaum von Fäulnis befallen wurde und auch längere Trockenzeiten unbeschadet überstand. Andemon wollte nun wissen, ob die Kreuzung auch im feuchteren Klima des Nordens gedieh.
    Leider lehnten viele der älteren Pächter moderne Anbaumethoden stur ab. »So engstirnig wie die Alten«, murmelte Lytol manchmal, aber irgendwie schaffte er es immer, sich durchzusetzen. Bei Fidello allerdings, auf dessen Feld sie das neue Saatgut ausprobieren wollten, gab es diese Schwierigkeiten nicht. Er war ein junger, aufgeschlossener Mann, der den Hof zwei Planetenumläufe zuvor übernommen hatte, als sein Vorgänger bei der Jagd auf Wildwhere einen tödlichen Sturz erlitt.
    Jaxom aß eine Kleinigkeit, dann ritten die Männer auf einigen der kräftigen Renner los, die einen ganzen langen Sommertag durchtraben konnten, ohne zu ermüden. Obwohl es Jaxom im allgemeinen langweilig fand, Stunden für einen Weg zu verwenden, den er auf Ruth mit einem einzigen Sprung ins Dazwischen schaffte, genoß er es doch hin und wieder, über Land zu reiten. Besonders an diesem Tag, da alles nach Frühling roch und Lytol ihm nichts nachzutragen schien, fand er die Reise herrlich.
    Fidellos Hof lag im Nordosten von Ruatha, auf einer Hochfläche mit den schneebedeckten Bergen Croms im Hintergrund. Als sie die Anhöhe erreichten, kreischte die blaue Echse, die auf Tordrils Arm saß, zur Begrüßung los und flatterte zu einem Braunen, der wohl Fidello gehörte und die Aufgabe hatte, nach den Besuchern Ausschau zu halten. Sofort verschwanden die beiden Winzlinge im Dazwischen. Tordril und Jaxom wechselten bedeutsame Blicke. Sie wußten nun, daß bei ihrer Ankunft ein Krug dampfender Klah und ein paar Schüsseln mit Gebäck auf dem Tisch stehen würden – keine schlechte Aussicht, denn der Ritt hatte sie hungrig gemacht.
    Fidello selbst kam ihnen entgegen

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