Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
dem kleinen Geschöpf, das in Kürze ausschlüpfen wird, eine Auswahl zu ermöglichen. Ich wandte mich nicht nur an den Telgar-Weyr, sondern auch an Benden, Igen, Ista und das Hochland. Niemand dort empfand meine Suche als Bettelei. Und jetzt verlaß auf der Stelle die Brutstätte! Du hast Orlith für heute genug aufgeregt.«
    Orlith war in der Tat erregt, als Moreta über den heißen Sand zu ihr eilte, aber nicht durch Sh'galls Verhalten, sondern durch die Botschaft von Telgar. Ihre Augen wirbelten, und die Facetten glommen rötlich, als sie ihrer Reiterin erklärte, was sie diesem räudigen Hogarth alles antun würde.
    Moreta war zwischen Lachen und Entsetzen hin und her gerissen. Ein Drache in Paarungshitze zeigte oft ein extrem aggressives Verhalten, während der Brutzeit benahm er sich im allgemeinen jedoch passiv.
    Moreta strich Orlith über die Augenwülste und kraulte sie am Nacken, um sie zu besänftigen.
    Orlith hat völlig recht, kam die unmißverständliche Ausstrahlung von Holth. Leri sagt, daß Raylinths Reiter das Nötigste mitbekommt. Und sie meint, daß du jetzt im Interesse des Weyr-Friedens hierbleiben und tüchtig ausschlafen sollst.
    Fehlt euch etwas, Holth und Leri?
    Nein. Wenn Orlith Hogarth nicht fertigmacht, übernehme ich die Arbeit.
    »Und ich ziehe diesem C'ver die Haut ab! Er ist haarig genug, daß ich ihn als Bettvorleger verwenden kann!« fauchte Moreta. Am liebsten hätte sie Sh'gall das gleiche Schicksal bereitet, aber das sprach sie lieber nicht aus, um Kadith nicht zu kränken.
    Kamiana kommt, verkündete Orlith. Sie hatte sich so weit beruhigt, daß ihre Augen grünlich schillerten.
    Moreta schaute auf und sah die Königinreiterin droben auf der Galerie winken. Die Weyrherrin gesellte sich zu ihr.
    »Leri empfahl mir, eine Weile zu warten, bis ihr beide euch wieder gefangen habt«, meinte Kamiana und rollte die Augen zur Decke. »Sh'gall kann einem ganz schön auf die Nerven gehen, was? Er faßt diese Grippe-Epidemie als persönliche Schmach auf. Und M'tani erst! Beim Ei, wir haben es alle satt, gegen die Sporen zu kämpfen, aber wir tun dennoch unsere Pflicht. Er treibt es noch so weit, daß er von den übrigen Weyrn keine Hilfe mehr erhält, dabei weiß ich, daß nur die Hälfte seiner Geschwader einsatzbereit ist. Könnten wir ihn nicht stürzen?
    Oder müssen wir abwarten, bis Dalgerth beim nächsten Paarungsflug die Führung übernimmt? Aber eigentlich kam ich her, um dir zu sagen, daß Lidora, Haura und ich morgen für Capiam arbeiten. Leri versteift sich darauf, uns zu begleiten, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei. Allerdings kennt sie die versteckten Orte besser als jeder andere hier im Weyr. Sie hat S'peren überredet, einige der Flüge zu übernehmen - und K'lon, obwohl der nur einen Blauen reitet.« Kamiana runzelte skeptisch die Stirn.
    »P'nine wäre geeigneter, aber er brachte vom letzten Sporenkampf eine Brandwunde mit.«
    »K'lon ist bereits durch Zufall auf das Geheimnis der Zeitsprünge gestoßen. Außerdem kennt er die Gegend, weil er in jüngster Zeit eine Menge Kurierdienste übernahm.«
    »Alles geht drunter und drüber«, seufzte Kamiana.
    »Und ausgerechnet jetzt muß Orlith in der Brutstätte sitzen und ihre Eier mit warmem Sand bedecken!«
22.03.43
    Im Großen Saal von Ruatha, der bis vor kurzem als Lazarett gedient hatte, standen vierzig zu Zentrifugen umgerüstete Wagenräder. Auf dem erhöhten Podest, wo bei Festbanketten die Tafel für die Ehrengäste ihren Platz hatte, stapelten sich nun über hundert große Glasbehälter. Die hektische Schufterei der vergangenen drei Tage war in den späten Abendstunden mit den Vorbereitungen für die letzte, entscheidende Aktion des neuen Tages ausgeklungen. Die völlig erschöpften Helfer fanden keinen Trost in der Tatsache, daß in den Ställen von Keroon und auf Burg Benden die gleiche fieberhafte Aktivität geherrscht hatte.
    Der lange Tisch in der Ecke neben dem Kücheneingang hatte abwechselnd zum Essen und zum Arbeiten gedient, und so sah man Reste der Abendmahlzeit dicht neben ausgebreiteten Karten und Plänen liegen. Die acht Leute, die Alessan seine ›Getreuen‹ nannte, saßen auf rasch herbeigeschafften Bänken und entspannten sich bei einem Becher Benden-Wein.
    »Ich war nicht gerade begeistert von diesem Meister Balfor«, murmelte Dag, ohne den Blick von seinem Weinglas zu heben.
    »Noch ist er nicht in seinem Amt als Herdenmeister bestätigt.« Alessan war zu müde, um mit dem Alten ein

Weitere Kostenlose Bücher