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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Streitgespräch anzufangen. Außerdem sah er, daß Fergal mit wachen Augen und gespitzten Ohren Dinge aufzuschnappen versuchte, die nicht für ihn bestimmt waren.
    »Er besitzt als einziger den Meistertitel, aber ihm fehlt die Erfahrung.«
    »Er hat bisher alles getan, was Meister Capiam von ihm verlangte«, stellte Tuero nach einem Seitenblick auf Desdra fest.
    »Ah, es ist traurig, wie viele tüchtige Männer und Frauen den Tod fanden.« Dag hob sein Glas zu einem stummen Toast. »Und wie viele Geschlechter ganz ausstarben! Wenn ich an die Rennen denke, die Squealer nun ohne jede Konkurrenz bestreiten soll …«
    Alessan schenkte ihm noch ein Glas ein, kritisch beobachtet von Fergal, der sich als eine Art Beschützer seines Großvaters aufspielte.
    »Runel ist auch tot, nicht wahr?« fuhr Dag fort. Er konnte nicht fassen, daß nur so wenige seiner alten Gefährten überlebt hatten.
    »Wurden alle seine Nachkommen ausgelöscht oder … ?«
    »Der älteste Sohn und seine Familie leben ganz in der Nähe.«
    »Gut. Wir werden sein Gedächtnis brauchen. Aber jetzt muß ich einen Blick auf die braune Stute werfen. Sie könnte heute nacht fohlen. Komm mit, Fergal!« Dag nahm die Krücken, die Tuero ihm angefertigt hatte, und stemmte sich hoch. Einen Moment lang machte Fergal ein mürrisches Gesicht und zögerte.
    »Ich begleite Sie gern«, erklärte Rill. Sie stand auf und stützte den Alten unauffällig. »Eine Geburt ist immer ein schönes Ereignis.«
    Sofort trat Fergal an die andere Seite seines Großvaters. Er duldete es nicht, daß ihm jemand den alten Mann abspenstig machte, auch nicht Nerilka, zu der er großes Vertrauen entwickelt hatte.
    Tuero beobachtete die drei, bis sie den Saal verlassen hatten. »Irgendwo habe ich die junge Frau schon gesehen«, murmelte er.
    »Ich auch«, bestätigte Desdra. »Sie oder jemanden, mit dem sie große Ähnlichkeit besitzt.« Sie wischte sich erschöpft über die Stirn. »Im Moment allerdings verschwimmen mir alle Gesichter vor den Augen. Wenn der große Tag morgen vorbei ist, werde ich nur noch schlafen, schlafen und schlafen. Und wehe … einer wagt es … mich zu wecken!«
    »Der Wein war ausgezeichnet, Baron Alessan.« Folien erhob sich und zupfte Deefer am Ärmel. »Wir müssen noch die letzten drei Behälter fertigmachen. Wenn eines der Gläser bricht, benötigen wir Ersatz.«
    Deefer gähnte ausgiebig und murmelte eine Entschuldigung.
    Tuero starrte in seinen leeren Becher. Alessan beobachtete ihn lächelnd und fragte dann: »Nun, haben Sie sich mein Angebot überlegt, als Harfner auf Ruatha zu bleiben?«
    »Genau darüber denke ich nach …«
    »Wenn Sie mich fragen, ich würde ablehnen«, stichelte Desdra.
    »Bei der vielen Arbeit …«
    »Sie fragt aber keiner«, entgegnete Alessan ebenso boshaft.
    »Es ginge vielleicht«, fuhr Tuero fort, »aber nur unter einer Bedingung …«
    »Was?« stöhnte Alessan. »Sie haben von mir bereits eine Suite in bester Lage erpreßt, Tribut an Ihre Gilde, einen erstklassigen Renner Ihrer Wahl und die Erlaubnis, nach dem Abzug des Roten Sterns in die Gildehalle zurückzukehren, um die Meisterprüfung abzulegen! Was verlangen Sie noch von einem verarmten Burgherrn?«
    »Diese Dinge stehen einem Mann meiner Fähigkeiten auch zu.«
    Tuero legte eine Hand auf sein Herz und blickte bescheiden zu Boden.
    »Also, wie lautet Ihre letzte Bedingung?«
    »Daß Sie mich mit Benden-Wein versorgen.« Er streckte Alessan anklagend den leeren Becher entgegen.
    Alessan schenkte nach und erklärte feierlich: »Mein lieber Harfner, ich verspreche Ihnen, daß Sie Ihren gerechten Anteil haben sollen, falls uns Benden wieder den einen oder anderen Schlauch Wein zukommen läßt.«
    Er hob sein Glas und stieß mit Tuero an.
    »Einverstanden?«
    »Einverstanden!«
    Desdra schüttelte tadelnd den Kopf und warf einen vorwurfsvollen Blick auf den Wein.
    »Keine Sorge, es ist nicht mehr viel da!« meinte Alessan lachend.
    »Ein Glück für uns alle! Morgen brauchen wir klare Köpfe. Kommen Sie, Oklina, Ihnen fallen ja im Sitzen die Augen zu!« Untergehakt gingen die beiden Frauen die Treppe nach oben. Beide hatten einen etwas unsicheren Gang.
    Alessan schaute ihnen nach und überlegte schläfrig, daß er den Saal neu tünchen mußte. Das nackte Weiß erinnerte ihn zu sehr an die Kranken und Sterbenden. Tuero neben ihm sagte etwas, aber es klang wie aus weiter Ferne. Der Burgherr legte mit einem Seufzer den Kopf auf den Tisch und begann zu schnarchen. Einen Moment

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