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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wirtschafterin war unvermeidlich gewesen, denn Nesso hatte von dem Streit zwischen Sh'gall und Moreta ›gehört‹ und auch erfahren, daß Sh'gall danach sehr unvermittelt aus dem Weyr verschwunden war - in seinen Reitkleidern und nicht im Feststaat. Außerdem hatte sie Angst, daß K'lon an seinem Fieber sterben oder den ganzen Weyr anstecken könnte - und das drei Tage vor dem nächsten Fädeneinfall!
    Moreta zog sich aus. Sie hätte längst auf dem Fest sein und ein paar freundliche Worte mit den anderen Gästen wechseln sollen, bevor die Wetten auf die Renner abgeschlossen wurden.
    »Orlith?« Moretas Gedanken strahlten Gelassenheit und Frieden aus, als sie Kontakt mit ihrer Königin aufnahm. Die verschlafene Antwort Orliths ließ sie Nessos kleinliches Gekeife vergessen. »Mach dich allmählich bereit, meine Schöne! Wir fliegen bald nach Ruatha.«
    Scheint auf Ruatha noch die Sonne? fragte Orlith hoffnungsvoll.
    »Ich nehme es an. T'ral flog die Morgenrunde, und er meint, daß es schön bleibt.« Während Moreta sprach, öffnete sie ihre Truhe und holte das neue Festgewand hervor; die warmen goldbraunen Töne unterstrichen die Farbe ihrer Augen. »Du weißt, er kennt das Wetter wie kein zweiter.«
    Die Königin summte zufrieden und räkelte sich.
    »Sei vorsichtig!« warnte Moreta besorgt.
    Ich weiß. Meine Haut soll glänzen, entgegnete Orlith geduldig. Das schaffe ich schon, bis wir Ruatha erreichen. Aber danach will ich mich sonnen. Und wenn mir so richtig warm ist, nehme ich ein Bad im See von Ruatha.
    »Hältst du das für richtig - bei deinem prall gespannten Leib, Liebes? Der See ist so eisig wie das Dazwischen!« Moreta erschauerte bei dem Gedanken an die kalten Fluten.
    Nichts ist kälter als das Dazwischen, erklärte Orlith mit großer Entschiedenheit.
    Moreta legte ihre Sachen zurecht und betrat die Badehöhle. Sie nahm eine Handvoll Duftsand und schwang die Beine über den Rand der erhöhten Steinmulde, von der schwacher Dampf aufstieg. Als sie bis an die Hüften im warmen Wasser des Badeteiches stand, begann sie sich abzuschrubben, bis die Haut prickelte. Dann tauchte sie kurz unter und bearbeitete das nasse Haar ebenfalls mit Duftsand.
    Du brauchst lange, um dich zu säubern, obwohl nicht viel dran ist an dir, stellte Orlith ein wenig ungeduldig fest.
    »Mag sein, daß an mir nicht viel dran ist, aber du vergißt, daß ich dich Koloß baden und ölen mußte! Da gerät man ins Schwitzen.«
    Du sagst immer das gleiche.
    »Du aber auch!«
    Diese kleinen Sticheleien störten in keiner Weise das herzliche und enge Verhältnis zwischen Drachenkönigin und Reiterin. Die beiden bildeten seit zwanzig Planetenumläufen eine telepathische Gemeinschaft, auch wenn Moreta die Führung im Fort-Weyr erst letzten Winter übernommen hatte, als Leris Holth sich weigerte, zum Paarungsflug aufzusteigen.
    Moreta spülte ihr Haar noch einmal durch, trocknete es ab und fuhr mit den Fingern durch die kurzen Locken, um sie in Form zu bringen. Sie erinnerte sich noch gut, wie stolz sie früher auf ihre schweren blonden Flechten gewesen war. Aber der Lederhelm, den sie im Kampf gegen die Fäden tragen mußte, saß so eng und heiß um den Kopf, daß sie sich bald entschlossen hatte, ihre Haarpracht zu opfern. Aber das ließ sich wieder ändern, sobald der Rote Stern weitergezogen war.
    Sobald der Rote Stern weitergezogen war … Moreta, die gerade in ein frisches Untergewand schlüpfte, hielt überrascht inne. Noch acht Planetenumläufe bis zum nächsten Intervall oder sieben, wenn man die bereits angebrochene Bahn nicht mitzählte. Wenn diese Spanne vorbei war, mußte sie nie mehr mit Orlith aufsteigen, um gegen die Sporen anzukämpfen. Der Rote Stern war dann so weit von Pern entfernt, daß seine Fäden die Kontinente des Planeten nicht mehr erreichten.
    Ob der Sporenregen so unvermittelt aufhörte wie nach einem Sommergewitter? überlegte Moreta und schlüpfte in die weichen braunen Schuhe. Oder würde er wie die Winterregen ganz allmählich verebben?
    Das Land konnte ein wenig Regen gebrauchen. Schnee wäre natürlich noch besser. Oder ein richtig klirrender Frost. Frost war stets der Verbündete der Weyr.
    Sie streifte das Kleid über die etwas zu kräftigen Schultern und strich es über den festen Brüsten und der schmalen Taille glatt. Der fließende, weiche Stoff verdeckte die harten Muskeln von Gesäß und Oberschenkeln, die ein Erbe ihres Lebens als Drachenreiterin waren.
    Insgeheim störte es sie, daß Sh'gall sie

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