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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Clonmel auf der Farm hatte sie stets in Sichtweite eines Erwachsenen bleiben müssen, selbst dann, wenn sie ihren alten Hund Chip als Beschützer bei sich hatte. Auf der Yokohama brauchte sie nicht nur nicht auf der Hut zu sein, das ganze Schiff stand ihr offen, vorausgesetzt, sie hielt sich von den Maschinenräumen und vom Kommandodeck fern und störte die Besatzung nicht. Aber im Augenblick hatte sie keine Lust, auf Entdeckungsreise zu gehen; sie suchte Trost und strebte deshalb ihrem Lieblingsplatz zu, dem Garten.
    Auf ihrem ersten längeren Streifzug hatte sie den Teil des Schiffes entdeckt, wo sich große breitblättrige Pflanzen über die Decke wölbten und ineinander verflochtene Äste grüne Höhlen bildeten. Sie liebte den Geruch nach feuchter Erde und grünen Pflanzen, der einen so sauberen, frischen Geschmack im Mund hinterließ, wenn sie tief einatmete. Unter den riesigen Sträuchern wuchsen alle möglichen Kräuter und kleineren Gewächse, die bald auf die neue Welt gebracht werden sollten. Die meisten Namen auf den Schildern waren ihr fremd, aber von einigen der Kräuter kannte sie die umgangssprachlichen Bezeichnungen, weil ihre Mutter sie auch zu Hause im Garten gezogen hatte. Kühn betastete sie zuerst den Majoran und dann die winzigen Thymianblätter, damit der Geruch an den Händen haften blieb. Sie konnte sich nicht sattsehen an den blauen, blaßgelben und rosafarbenen Blüten und betrachtete neugierig die vielen hundert Regale, wo in kleinen Röhrchen mit Wasser - Nährflüssigkeit, hatte ihr Dad ihr erklärt - Schößlinge standen, die erst vor ein paar Monaten gekeimt hatten und eingepflanzt werden konnten, sobald sie Pern erreichten.
    Sie hatte sich gerade gebückt, um vorsichtig ein haariges silbriggrünes Blatt zu befühlen, das sie nicht kannte - der Geruch gefiel ihr -, als sie ein Paar tiefblaue Augen entdeckte, die nicht zu einer Pflanze gehören konnten. Sie schluckte, aber dann sagte sie sich, daß es auf dem Schiff keine Fremden gab. Sie war nicht in Gefahr. Die Augen konnten nur einem anderen Fahrgast gehören, der wie sie den friedlichen Garten erforschte. »Hallo!« sagte sie überrascht, aber keineswegs unfreundlich.
    Die blauen Augen blinzelten. »Geh weg! Du hast hier nichts zu suchen«, knurrte eine junge männliche Stimme.
    »Warum? Der Garten steht allen offen, solange man die Pflanzen nicht beschädigt. Und du solltest wirklich nicht so tief drunterkriechen.«
    »Geh weg!« Eine schmutzige Hand unterstrich den Befehl.
    »Ich will aber nicht. Wer bist du?«
    Ihre Augen hatten sich an das Dunkel im Gebüsch gewöhnt, und sie konnte das abweisende Gesicht des Jungen deutlich erkennen. Sie kauerte sich nieder und spähte zu ihm hinein. »Wie heißt du?« fragte sie.
    »Meinen Namen brauch ich keinem zu sagen.« Der Akzent war ihr vertraut.
    »Oh, entschuldige bitte vielmals!« sagte sie geziert. Dann wurde ihr klar, woher sie diesen Akzent kannte. »He, du bist ja Ire. Genau wie ich.«
    »Ich bin nicht wie du.«
    »Du willst doch wohl nicht abstreiten, daß du Ire bist?« Als er nicht antwortete - er konnte es nicht leugnen, und das wußten sie beide -, legte sie den Kopf schief und lächelte freundlich. »Ich verstehe, warum du dich hier versteckst. Hier ist es ruhig, und alles riecht so frisch. Fast wie zu Hause. Mir gefällt es auf dem Schiff auch nicht; ich fühle mich«, - Sorka schlang die Arme um sich -, »die ganze Zeit irgendwie eingezwängt.« Sie dehnte die Worte, um ihre Gefühle deutlich zu machen. »Ich komme aus Clommel. Bist du da mal gewesen?«
    »Sicher.« Es klang verächtlich, aber der Junge strich sich eine lange rotblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und veränderte seine Stellung, um sie weiter ansehen zu können.
    »Ich bin Sorka Hanrahan.« Sie sah ihn fragend an.
    »Sean Connell«, gestand er trotzig nach längerem Zögern.
    »Mein Vater ist Tierarzt. Der beste in ganz Clommel.«
    Seans Gesicht erhellte sich. »Arbeitet er mit Pferden?«
    Sie nickte. »Mit allen kranken Tieren. Habt ihr Pferde gehabt?«
    »Als wir noch in Ballinasloe waren.« Seine Miene verdüsterte sich, aber jetzt wirkte er sehnsüchtig und traurig. »Wir hatten gute Pferde«, fügte er stolz hinzu, wie um sich zu verteidigen.
    »Hattest du ein eigenes Pony?«
    Die Lider des Jungen zuckten, und er ließ den Kopf sinken.
    »Ich vermisse mein Pony auch«, sagte Sorka voll Mitgefühl. »Aber wenn wir auf Pern sind, kriege ich wieder eins, und mein Dad hat gesagt, für euch haben sie ein

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