Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
stoßsicheren Schutzhüllen folgten, zusammen mit dem Sperma und den kostbaren befruchteten Eizellen von der Erde und von First-Sallah war überzeugt, daß Barr während dieser Flüge kein einzigesmal tief durchzuatmen wagte. Die befruchteten Eier wurden sofort jenen Kühen, Ziegen und Schafen eingepflanzt, die sich vom Kälteschlaf vollständig erholt hatten. Man hatte kleine kräftige Rassen mitgebracht, an sich nicht die besten auf der Erde verfügbaren Genotypen, aber als Ersatzmuttertiere gut geeignet; die Embryonen waren wieder anders, besonders auf Ausdauer und Widerstandsfähigkeit hin gezüchtet. Die daraus entstehende Nachkommenschaft würde, so hoffte man, auf Pern angebautes Grünfutter und auch eine Reihe einheimischer Wildpflanzen verdauen können, die sehr viel mehr Bor enthielten als die gewohnten Futterpflanzen von der Erde. Sollte es Probleme geben, dann würden Kitti Ping und ihre Enkelin Windblüte mit den Methoden der Eridani die nächste Generation so verändern, daß sie den Anforderungen entsprach. Geplant war, mindestens einige der Tiere mit gentechnischen Maßnahmen so zu modifizieren, daß sie die erforderlichen Verdauungsenzyme in ihren eigenen Drüsen erzeugen konnten, anstatt sich wie ihre Vorfahren auf der Erde mit Symbiosebakterien zu behelfen.
    Admiral Benden bemerkte stolz, wenn die Schiffe völlig geleert seien, würden auf Pern wahrscheinlich schon die ersten Küken ausschlüpfen. Weiterhin verkündete er, es gäbe Anzeichen, daß der Planet auch eigene eierlegende Tiere hervorgebracht habe, denn man hatte über der Hochwasserlinie am Strand, wo gerade der Hafen und die Fischzüchterei gebaut wurden, zerbrochene Schalen entdeckt. Die Zoologen versuchten bereits herauszufinden, von welchen Wesen diese den Hühnereiern ähnlichen Gebilde stammten; man hoffte, daß es die recht schönen und ungewöhnlichen Vögel waren, die im EV-Bericht erwähnt wurden, aber die dort ebenfalls aufgeführten reptilienartigen Geschöpfe waren bisher nicht beobachtet worden. Da sich bei der Analyse der Schalen ein hoher Borgehalt ergab, setzte das Team die Eier samt den dazugehörigen Küken auf die etwas zweifelhafte Liste nicht zum Verzehr geeigneter einheimischer Lebewesen.
    Im Lauf der nächsten vier Tage machten die Fähren nicht mehr als zwei Flüge pro Tag, denn das Be- und Entladen aller Materialien war sehr zeitaufwendig.
    »Zur Abwechslung hätte ich ganz gern mal wieder ein paar Passagiere«, bemerkte Barr, als sich die dienstfreien Piloten im Speisesaal ihr Essen schmecken ließen, »nicht immer nur Kisten und wieder Kisten, groß, klein, mittel, oder diese absolut unersetzlichen Kräuter und Büsche. Es sind immer noch genügend Leute da, die hinuntergebracht werden müssen.« Der Speisesaal war zwar bei weitem nicht mehr so überfüllt wie früher, aber doch voll besetzt.
    Als Sallah sich umsah, bemerkte sie ganz links die rothaarige Familie. Sie winkte und lächelte aufmunternd, weil die Kinder so bedrückte Gesichter machten.
    »Das rote Haar ist doch prachtvoll, findet ihr nicht?« bemerkte Sallah wehmütig.
    »Zu ausgefallen«, spottete Avril Bitra.
    »Ich weiß nicht«, meinte Drake und starrte zu der Gruppe hinüber. »Mal was anderes.«
    »Sie ist zu jung für dich, Bonneau«, sagte Avril.
    »Ich kann warten«, konterte Drake und grinste, weil es ihm nicht oft gelang, diese heißblütige Schönheit aus der Reserve zu locken. »Ich werde sie schon zu finden wissen, wenn sie ins richtige Alter kommt.« Er schien zu überlegen. »Der Kleine kommt für dich natürlich nicht in Frage, Avril. Da liegt eine ganze Generation dazwischen.«
    Avril warf ihm einen langen empörten Blick zu, griff nach dem Weinkrug und stolzierte zu den Automaten. Sallah und Barr sahen sich an. Avril war morgen früh für die erste Schicht eingeteilt, und die Windfaktoren ließen genügend Gefahren erwarten, auch wenn die Reaktionen nicht vom Alkohol vernebelt waren. Sie wandten sich Nabol, Avrils Kopiloten zu, aber der hob nur gleichgültig die Schultern. Viel Unterstützung hatte sich Sallah von dem Mann ohnehin nicht erhofft. Auf Avril hatte niemand großen Einfluß.
    »He, Avril, laß die Finger von dem Zeug!« meldete sich Drake und stand auf, um ihr den Weg abzuschneiden. »Du hast mir eine Revanche im Gravball versprochen. Die Halle müßte jetzt frei sein.« Er lächelte herausfordernd, und Sallah konnte von ihrem Platz aus sehen, wie seine Hand über Avrils Arm streichelte. Der unzufriedene Zug um den

Weitere Kostenlose Bücher