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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sein, mein Junge, obwohl es ein Jammer ist, daß Asgenar das Pärchen nicht erwischt hat.« Temma verzog bedauernd die Mundwinkel, dann lächelte sie. »Aber dafür haben die beiden Banditen auch das Mädchen nicht erwischt.
    Darauf hatte Thella es nämlich abgesehen, auf ein Mädchen, das Drachen hören kann!« Temma warf einen neiderfüllten Blick zum Himmel. »In solchen Zeiten gäbe es da bestimmt nützliche Dinge zu belauschen. Und sie wäre zuverlässiger als eine von diesen Feuerechsen, die man jetzt in ganzen Schwärmen vom Südkontinent heraufbringt.«
    »Vom Südkontinent?« Crenden sah sie verwundert an.
    »Bruder, ich glaube, wir werden mit Borgald ein Wörtchen reden müssen. Er ist viel zu traditionell eingestellt. Ich finde nämlich, auch wir sollten uns nach Handelsbeziehungen mit dem Süden umsehen.«
    Temma lachte leise über Crendens überraschtes Gesicht.
    »Wir bringen erst einmal diese Fahrt hinter uns und warten ab, was wir in >Ende der Welt< zu hören bekommen. Die sind dort immer über die neuesten Gerüchte informiert.«
    Sie erhob sich.
    »Nazer und ich halten die erste Wache. Ich wecke dich, wenn der zweite Mond aufgeht, Jayge. Sieh zu, daß du ein wenig Schlaf bekommst.«
    »Sieh lieber zu, daß du nicht einschläfst«, kicherte Jayge.
    »Kleiner Scherz«, fügte er hinzu, als er den mißbilligenden Blick seines Vaters bemerkte.
    Man gönnte den Tieren drei Tage Rast, dann spannte die Lilcamp-Amhold-Karawane wieder ein und trat das letzte Stück der langen Reise durch das Tal des Igen-Flusses an. Der Pfad führte zum Teil durch die Wälder, zum Teil am Flußufer entlang. Fädeneinfälle waren nicht zu befürchten, denn man würde weit genug im Süden bleiben, um von dem Regen über Telgar nicht getroffen zu werden.
    Auf halbem Wege nach >Ende der Welt< verengte sich der Pfad, fiel auf einer Seite steil zum Fluß hin ab und wurde auf der anderen von bewaldeten Felshängen begrenzt. Hier schlugen die Banditen zu. Erst im Nachhinein erkannte Jayge, daß sie sich die geeignetste Stelle für einen Hinterhalt ausgesucht hatten. Seine Leute hatten keinen Platz, um den Steinschlägen auszuweichen, die man auf sie heruntergehen ließ, und so wurden die leichteren Wagen getroffen, und drei davon stürzten über die Böschung hinab in den Fluß. Sogar eines von den großen Fuhrwerken wurde von einer gewaltigen Felsmasse aus dem Gleichgewicht gebracht und kippte um, während die Lasttiere hilflos mit den Beinen strampelten, um Halt zu finden.
    Es war reines Glück, daß zu dieser Zeit alle ausgestiegen waren, um den Tieren auf dem steilen Hang das Ziehen zu erleichtern. Ein Glück war es auch, daß niemand die Waffen abgelegt hatte, obwohl man sich so dicht vor >Ende der Welt< in trügerischer Sicherheit wähnte.
    Mit staubtrockener Kehle, das Gebrüll der verängstigten, verletzten Tiere, die Schreie der Verwundeten und Crendens und Borgalds unverständliche Befehle im Ohr, trieb Jayge seinen Kesso an den wild durcheinanderlaufenden Rennern und Lasttieren vorbei, die er hätte hüten sollen. Er erreichte den letzten Wagen, einen der größten, genau in dem Moment, als die Banditen laut johlend und auf alles einschlagend, was ihnen im Wege war, den Hang herabgestürmt kamen.
    Jayge sah einen Mann von der Straßenböschung aus auf Armalds Rücken springen. Mit lautem Geheul versuchte der Hüne, den Banditen abzuschütteln, der auf seine Brust einstach. Als Jayge ihm zu Hilfe kommen wollte, umringten ihn ein halbes Dutzend Strauchdiebe und versuchten ihn von seinem Renner zu ziehen. Kesso wehrte sich beißend und mit den Hufen schlagend und drehte sich so schnell auf der Hinterhand, daß niemand auf Schwertlänge an seinen Reiter herankam.
    Doch Armald wurde überwältigt, ehe Jayge eingreifen konnte, und lag reglos und blutüberströmt auf dem Boden.
    Jayge schlug auf seine Angreifer ein und hatte sich gerade befreit, als er Temma und Nazer um Hilfe rufen hörte. Inzwischen wurde entlang der ganzen Karawane gekämpft. Jayge bemerkte flüchtig, wie Crenden, Borgald und zwei Fahrer versuchten, die Tiere zu schützen.
    Zwei Frauen und etliche ältere Kinder hatten sich mit Stachelstöcken bewaffnet und setzten sie ein, so gut sie konnten.
    Auf dem Pfad war nicht genügend Platz, um Kesso zu wenden, also gab Jayge dem aufgeregten Tier die Sporen, jagte es in unglaublich langen Sätzen den steilen Geröllhang hinauf und schlitterte nach einer Drehung wieder herab, um Temmas und Nazers Gegner von hinten

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