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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entdeckte Piemur, wie üblich, in Sharras Werkraum, wo die beiden miteinander lachten und schwatzten, viel zu vertraulich für den Geschmack des Burgherrn. Sie waren beschäftigt - daran gab es nichts zu rütteln -, sie verpackten die Arzneien, die Rampesi zum Meisterheiler bringen sollte. Toric würde Piemur vermissen. Der Lehrling hatte bei der Einrichtung der Trommeltürme ausgezeichnete Arbeit geleistet, und seine Karten des Inselflußgebietes hatten sich als ebenso exakt erwiesen wie Sharras Zeichnungen, obendrein hatte er mit raffinierten Symbolen mögliche Siedlungsstätten, natürliche Vorkommen von eßbaren Früchten und Konzentrationen von wilden Rennern und Herdentieren eingetragen. Aber er war viel zu oft mit Sharra zusammen, und Toric hatte Pläne für seine jüngere Schwester, in denen der junge Harfner keine Rolle spielte. Immerhin, wenn man es richtig anpackte, konnte der Junge vielleicht noch ganz nützlich werden.
    Piemur war Meister Robintons persönlicher Lehrling gewesen und verstand sich ausgezeichnet mit Menolly und Sebell. Außerdem wollte er unbedingt auf dem Südkontinent bleiben, das hatte er nur allzu oft beteuert. Jetzt konnte er es beweisen.
    »Piemur, auf ein Wort?«
    »Was habe ich falsch gemacht?«
    Toric deutete wortlos den Gang hinunter zu seinem Arbeitsraum. Während er dem Jungen folgte, entschied er sich dafür, ganz offen zu sprechen. Piemur entging nicht viel; er wußte um die Handelsbeschränkungen zwischen Norden und Süden, ihm war bekannt, wieviel Spielraum man bei der Lieferung von Arzneipflanzen für den Norden bereits stillschweigend zugestanden hatte, und er hatte am eigenen Leib erfahren, auf welchem Wege die Alten mit Baron Meron von Nabol widerrechtlich Waren auszutauschen pflegten, ehe der Tod des Barons der Sache ein Ende gemacht hatte. Ja, dem Jungen entging nicht viel - aber soweit Toric wußte, war er bisher immer diskret gewesen.
    »Rampesi hat eben eine neue Schar von schiffbrüchigen Verrückten mitgebracht, die das Südmeer überqueren wollten«, sagte Toric und schob die Tür zu.
    Piemur rollte die Augen über soviel Dummheit. »Das müssen wirklich Verrückte sein. Wie viele hat er diesmal lebend geborgen?«
    »Rampesi sagt, zwanzig. Und noch einmal so viele wollten die Herrin der Bucht vor dem Auslaufen entern.«
    »Das ist nicht gut«, seufzte Piemur.
    »Nein, das ist nicht gut. Rampesi wird allmählich nervös, und dagegen müssen wir etwas unternehmen.«
    Als Piemur den Kopf schüttelte, fuhr Toric fort: »Du und Saneter, ihr habt mir oft geraten, mit eurem Meisterharfner über eine offizielle Lockerung dieser Beschränkungen zu sprechen. Ich wollte bisher nichts mit den Nordländern zu tun haben, aber die denken da offenbar ganz anders. Und ich muß den Zustrom eindämmen. Tausende von Heimatlosen, ganz gewöhnliche Taugenichtse, erwarten sich hier ein bequemes Leben, und das lasse ich nicht zu. Du weißt, was ich geschaffen habe und was ich noch plane. Du bist kein Narr, Piemur, und ich bin kein Altruist. Ich arbeite für mich und für meine Familie, aber ich möchte auch, daß sich Leute hier ansiedeln können, die bereit sind, so hart zu arbeiten wie ich. Ich werde nicht dulden, daß alles, was ich geleistet habe, an Stümper vergeudet wird.«
    Piemur stimmte den meisten dieser Argumente zu.
    »Sie können es nicht riskieren, so lange abwesend zu sein, wie eine Reise in den Norden dauern würde. Deshalb möchten Sie wohl, daß ich an Ihrer Stelle fahre.«
    »Ich meine, auch für dich hätte die Sache einige Vorteile.«
    »Nur, wenn es keine Reise ohne Wiederkehr ist, Toric.«
    Der Junge sah ihm fest in die Augen, und das verblüffte Toric ein wenig. »Es ist mein Ernst, Baron Toric.« Ein scharfes Aufblitzen in den Augen des jungen Mannes erinnerte Toric daran, daß Piemur in mancher Hinsicht älter war, als er aussah. Er wußte, was auf dem Spiel stand.
    »Dafür habe ich Verständnis, junger Piemur«, versicherte Toric.
    »Ja, du sollst da oben erklären, wie schwer die Siedler im Süden unter diesen Beschränkungen zu leiden haben -, und daß eine Lockerung dem Norden nicht nur bei der Versorgung mit Heilkräutern, sondern auch auf anderen Gebieten zugute kommen könnte. Du darfst auch die Mineral- und Metallvorkommen erwähnen…«
    Toric hob warnend die Hand.
    »Aber natürlich diskret.«
    »Natürlich.«
    Piemur grinste verständnisinnig.
    »Außerdem gibt es noch einen Grund, warum du die Reise machen solltest, abgesehen von deinen guten

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