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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte, geglückt war. Wenn ihm die Erziehung einer Feuerechse so gut gelungen war, würde er mit den intelligenteren Delphinen sicherlich gut zurechtkommen.
    Alemi wußte zwar, daß das Wasser jeden Klang verstärkte, war aber dennoch der Meinung, eine größere Glocke zu benötigen als die auf seinem Schiff vorhandene - die er sich auslieh, wann immer es vor Anker lag. Er fragte sich, ob das Alarm-Triangel, das Jayge nach Thellas Überfall vor seiner Siedlung aufgestellt hatte, die Delphine gleichfalls herbeirufen würde, verwarf diesen Einfall aber schnell wieder. Ein Triangel erzeugte einfach nicht dieselben Klangschwingungen.
    Er brauchte also eine Glocke. Noch am gleichen Tag schickte er Tork zur Schmiedehalle auf Burg Telgar und bat darum, eine Glocke für ihn zu gießen, die der Glocke in der Monaco-Bucht ähnelte.
    Der Meisterschmied Fandarel antwortete dem Fischermeister Alemi, er freue sich darauf, eine Glocke von solch großartigem Ausmaß zu gießen, könne diesen Auftrag jedoch nicht sofort ausführen, da die Schmiedehallen derzeit mit Arbeiten zum Zwecke der Fädenvernichtung überlastet seien. Mit diesem Versprechen mußte Alemi sich vorläufig zufriedengeben. In der Zwischenzeit fand Meisterharfner Robinton eine kleine Handglocke für ihn und schickte später mit seiner Feuerechse Zair eine Nachricht, der Harfner im Fort-Gut glaube, in den ausgedehnten Lagerräumen der unteren Stockwerke der Siedlung eine große Glocke gesehen zu haben.
    Jeden Abend studierte Alemi die Aufzeichnungen, die Akki ihm gegeben hatte, bis er die Handzeichen und die grundlegenden Befehle auswendig kannte, von denen er hoffte, daß sie in der Erinnerung der Geleitfische lebendig geblieben waren. Während er las, schüttelte er immer wieder ungläubig den Kopf.
    »Warum schüttelst du immer den Kopf, sobald du in diesen Blättern liest, Alemi?« seufzte Kitrin schließlich gereizt.
    »Ich staune«, antwortete Alemi und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    »Ich staune, wie wir jeden einzelnen Hinweis der Delphine übersehen konnten, daß sie unsere Freunde sein wollten. Splitter und Scherben, sie haben versucht, es uns zu sagen, und wir Menschen haben einfach nicht zugehört!«
    Kitrin verzog das Gesicht so deutlich, daß er lachen mußte. Oft wußte er, was sie dachte, bevor sie es aussprach.
    »Ja, wahrhaftig, ich kann mir meinen lieben Vater Yanus bestens vorstellen, wie er den Geleitfischen lauscht!«
    Er schnaubte.
    »Genau«, sagte Kitrin fast hitzig und ließ einen Moment lang die kleine Decke sinken, die sie gerade für ihr Ungeborenes umsäumte. »Ich will nicht unehrbietig sein - nun ja, vielleicht bin ich es ja«, fügte sie entschuldigend hinzu, »aber er ist manchmal…«
    »Immer«, verbesserte Alemi fest und lächelte.
    »… so eingefahren. Weißt du, weder er noch deine Mutter haben Menolly je wieder erwähnt. Obwohl deine Mutter in meiner Gegenwart oft irgendwelche Bemerkungen über Undankbarkeit macht.«
    Sie seufzte.
    »Es ist, als hätte es Menolly nie gegeben.«
    »Ich denke, so ist es ihnen lieber«, erwiderte Alemi mit schiefem und etwas bitterem Lächeln, denn er wußte nur zu gut, wie seine talentierte Schwester während ihrer Jugend in der Meeresburg an der Halbkreisbucht behandelt worden war.
    »Beiden - Mutter und Tochter.«
    »War Menolly nicht mehr bei ihnen? Nie wieder?«
    »Nicht beim Meer-Gut. Warum denn auch?«
    Kitrin hob die Schultern. »Es kommt mir so… schrecklich vor…, daß sie nicht anerkennen können, was sie erreicht hat.«
    Dann fügte sie schüchtern hinzu: »Sebell vergißt nie, uns Abschriften ihrer neuesten Lieder zu schicken. Alemi, wann werden wir denn endlich einen Harfner bekommen?«
    Er lächelte, denn ihm war klar, daß dies der Hauptgrund für die Wendung war, die ihr Gespräch genommen hatte.
    »Hmm. Ich habe Jayge und Aramina gefragt. Readis ist inzwischen alt genug, seine Balladen zu lernen, und ebenso zahlreiche andere Kinder, einschließlich unserer eigenen, so daß die Siedlung eigentlich einen Harfner haben sollte. Für einen Gesellen reicht es auf jeden Fall, und wir haben hier viele Vorteile zu bieten: anständiges Wetter und eigenen Boden, aus dem man etwas machen kann.«
    »Frag, ob sie sich darum bemüht haben«, erwiderte Kitrin mit ungewöhnlichem Nachdruck. »Ich werde nicht zulassen, daß die Mädchen oder unser Sohn« -  das sagte sie herausfordernd, eine Hand auf den gewölbten Bauch gelegt - »aufwachsen ohne zu wissen, was sie Burg, Gilde und Weyr

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