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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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natürlich. Oder ich lasse für Camo einen Raum in dem Lagerschuppen ausbauen. So wäre er in der Nähe, aber nicht ständig im Weg.«
    »Na, dann ziehen wir hier ein«, rief sie aus, drehte sich auf der einen Ferse zum Haus zurück und legte die Arme um sich, bevor sie sie in einer weitausholenden Bewegung in die Luft warf. »Ach, es ist herrlich, wenn es so warm ist.«
    Jayge warf ihr ein skeptisches Lächeln zu. »Warten Sie, bis es richtig heiß wird.«
    »Und wenn schon «, antwortete Menolly und schleuderte ihr dichtes Haar zurück, »Wenigstens taut mein Blut hier auf.« Sie schauderte. »Noch nie habe ich so gefroren.«
    Dann kam Camo an und schob die Schubkarre mit dem Gepäck, das sie mitgebracht hatte; und Robse hockte obenauf und umklammerte einen Harfenkasten auf seinem Schoß. Ein gutes Drittel des Gepäcks bestand aus Musikinstrumenten und einem riesigen Vorrat an Schreibmaterial. Später erzählte Aramina Jayge, daß Menolly für sich selbst nur zwei Garnituren Kleider zum Wechseln und ein elegant besticktes ›Harfnerinnen‹-Kleid mitgebracht hatte.
    Dieses Kleid trug Menolly am ersten Abend, als Aramina und Jayge sie zu einer improvisierten Feier empfingen. Jeder, der auf dem Paradiesfluß-Gut oder in seiner Nähe wohnte, wollte Meisterin Menolly sehen. Nur die neuen Siedler vom Südbiegungs-Gut konnten nicht kommen - sie hatten zu viel damit zu tun, einen großen Viehunterstand aus Stein zu erbauen - doch zwei der Tanten halfen beim Kochen. Jayge konnte stolz darauf sein, an diesem Abend so viele Gäste zu haben, denn in den vergangenen Planetenumläufen hatte die Einwohnerschaft sich vergrößert, und jeder Neuankömmling hatte nützliche Fähigkeiten oder handwerkliche Fertigkeiten mitgebracht. Jayge hatte es sich leisten können, die Leute auszuwählen; allerdings hatte er nur ein Paar tatsächlich abgelehnt. Und so versammelten sich an diesem Abend siebenundvierzig Gutsbewohner, Erwachsene und Kinder, zusammen mit der Mannschaft der Dämmerschwestern, die in der Bucht vor Anker lag.
    ***
    Angesichts der Feier war Meisterfischer Idarolan gerne bereit, für einen Tag vorbeizukommen und sich Alemis ›Dell-fine‹ anzuschauen.
    »Fang zwei Fische mit einer Angel«, wandte er sich aufgeräumt an sein Gildemitglied, während er die ordentliche Fischersiedlung betrachtete, die Alemi und seine zwei Gesellen errichtet hatten.
    Alemi mußte seine Begierde, Meister Idarolan die Intelligenz der Delphine vorzuführen, energisch zügeln, denn natürlich sollte Menollys Ankunft gefeiert werden. Nie war Alemi der Gedanke gekommen, ausgerechnet seine Schwester werde als Harfnerin am Paradiesfluß auftauchen. Zweifellos hatte dies jeden zutiefst überrascht. Kitrin, der das hohe Ansehen, das ihre Schwägerin genoß, deutlich bewußt war, hatte unbedingt ihr geliebtes Haus aufgeben wollen, doch Alemi hatte lachend abgewehrt.
    »Menolly würde dieses Angebot ablehnen, liebes Herz«, erklärte er seiner Frau, »insbesondere wo deine Schwangerschaft weiter fortgeschritten ist als die ihre.«
    »Aber sie ist die Meisterharfnerin!«
    »Und außerdem ist sie Menolly, meine Schwester, und ihre hohe Position ist ihr nicht zu Kopfe gestiegen.«
    So stürzte Kitrin sich also in ungebremste Back- und Kochaktivitäten, um das abendliche Festessen vorzubereiten. »Schließlich können wir es an Höflichkeit gegenüber einer Meisterharfnerin nicht fehlen lassen, insbesondere wenn die Meisterharfnerin deine Schwester ist.«
    Alemi lachte und ließ sie mit den anderen Fischerfrauen dabei zurück, die Spezialitäten zuzubereiten, die es zu dieser Jahreszeit im Paradiesfluß-Gut so reichlich gab.
    Es wurde ein langer Abend, den alle Bewohner des Paradiesfluß-Gutes ungemein genossen, denn sie waren ausgehungert nach neuen Liedern und neuen Gesichtern. Menolly hatte gesungen und gesungen, war jeder Bitte um ein bestimmtes Lied nachgekommen und hatte auch ganz neue Kompositionen vorgetragen - ohne zu erwähnen, bemerkte Alemi, welche Lieder von ihr selbst stammten; doch irgendwie erkannte er sie. Ihr Stil war unnachahmlich. Sie hatte ihn dazu veranlaßt, mit ihr zusammen einige der Seelieder zum besten zu geben, die sie beide als Kinder von Harfner Petirion gelernt hatten. Alemi war aufrichtig froh, daß sie nun endlich eine Gelegenheit hatten, ihre Gesellschaft gegenseitig zu genießen - auf eine Art, die nicht möglich gewesen war, als sie noch in der Meeresburg an der Halbkreisbucht gelebt hatten.
    Als Alemi das Duett beendet

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