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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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seiner offiziellen Musterung niemanden verschont. Nun ja, der Vorbeizug des Roten Planeten mit dem Verderbnis bringenden Fädenregen im Gefolge stand tatsächlich kurz bevor, und es war nichts daran auszusetzen, wenn die Weyrführer von Fort sich persönlich vom Zustand der anderen Weyr und der Drachengeschwader überzeugten. Alles musste perfekt und auf dem höchstmöglichen Standard sein.
    Bezüglich der Drachen hatte das Fort-Team am Telgar-Weyr nichts auszusetzen gehabt. Seit drei Jahren schlüpften hier die meisten Drachen, und die Tiere selbst schienen bestrebt zu sein, sich an den Vorbereitungen für den Ernstfall zu beteiligen.
    K'vin hoffte, Charanths erstes Gelege möge größer ausfallen als jedes, das B'ners Miginth je gezeugt hatte. Vielleicht würde Zulaya sich dann mehr für ihn erwärmen. Die beiden jungen Königinnen hatten sich bewährt, indem sie viele der nützlichen grünen und blauen Drachen produzierten. Bald würde im Telgar-Weyr der Platz knapp werden. Möglicherweise mussten sie überschüssige Drachen in andere Weyr aussiedeln, doch darüber konnte man immer noch bei der anstehenden jährlichen Revision entscheiden.
    »Abschließend lassen Sie mich feststellen, dass wir gar nicht besser gerüstet sein konnten.«
    »Wir verfügen über mehr Ressourcen, als die ersten Drachenreiter je hatten«, bemerkte G'don auf seine lakonische Art.
    »Recht haben Sie«, pflichtete Irene von Benden ihm bei.
    K'vin begnügte sich mit einem Lächeln. Plötzlich beschlich ihn eine Anwandlung von Furcht, und es lief ihm kalt den Rücken herunter. Er gab sich innerlich einen Ruck und hielt sich dann vor Augen, er stamme aus einem Geschlecht, dem die Ersten Drachenreiter angehörten.
    Und du reitest mich , sagte Charanth in seine Gedanken hinein. In der Luft bin ich nicht zu schlagen. Wenn die Fäden nur meine Flammen sehen, drehen sie in eine andere Richtung ab. Dies war nicht etwa Prahlerei, denn Charanth hielt den Weyr-Rekord, wenn es darum ging, die längsten Flammenstöße zu speien. Gemeinsam bekämpfen wir die Gefahr, du bist nicht allein. Verlass dich auf mich, dann kann dir nichts passieren.
    Danke, Charrie.
    Keine Ursache, Kev.
    »Du hast schon wieder diesen fernen Blick, K'vin«, flüsterte Zulaya ihm ins Ohr. »Wie denkt Charanth über die ganze Geschichte?«
    »Er brennt darauf, dass es endlich losgeht«, wisperte K'vin zurück und grinste. Es war gut, von Charanth daran erinnert zu werden, dass er kein Einzelkämpfer war. Sie bildeten eine Partnerschaft, die in dem Moment geschlossen wurde, als der Bronzedrache aus dem Ei schlüpfte und geradewegs auf ihn zugewatschelt kam, den vierzehn Jahre alten K'vin aus dem Clan der Hanrahans, der nervös auf dem heißen Sand der Brutstätte wartete.
    Sofort hatte K'vin begriffen, dass dies die Krönung seines gesamten bisherigen Daseins war – die Prägung zwischen einem Drachen und seinem menschlichen Kameraden.
    Er hatte zugesehen, wie sein älterer Bruder auserwählt wurde, seine Zweitälteste Schwester und drei der vier Cousins, die im Geschwader mitritten. Von dem Augenblick an, als man ihn aufsuchte und für eine Gegenüberstellung in Betracht zog, redete er sich mit der naiven Inbrunst eines Jugendlichen ein, dass er gar nicht leer ausgehen könne. Der pessimistische Zug in seinem Charakter hatte ihn indessen mit der perversen Vorstellung gequält, die Drachen würden ihn übergehen, und er müsste zusehen, wie er mit der Schande und Demütigung fertig würde.
    »Also kann ich den hier Anwesenden guten Gewissens versichern, dass die Weyr einsatzbereit sind«, schloss S'nan seine Rede. Applaus brandete auf, als er seinen Platz wieder einnahm. »Die Burgen und Siedlungen sind hoffentlich genauso sorgfältig vorbereitet?« Nicht nur, dass er fragend die Stimme hob, er lupfte auch seine buschigen Augenbrauen und starrte den Burgherrn von Fort erwartungsvoll an.
    Paulin stand abermals auf, stöberte in seinen Unterlagen, ehe er das richtige Klemmbrett fand, und räusperte sich. »Bis auf zwei Festungen sind den Berichten zufolge sämtliche Anwesen verteidigungsfähig.« Zuerst heftete er seinen Blick auf Franco, den Burgherrn von Nerat, dann wandte er sich Chalkin zu. »Ich weiß genau, dass Sie die Formulare erhielten, die Sie mir ausgefüllt zurückgeben sollten.«
    Der hochgewachsene, hagere, dunkelhäutige Neratianer hob die Hand. »Ich sagte bereits, welche Probleme uns die Vegetation bereitet, Paulin, aber wir sind dabei, die Situation unter Kontrolle

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