Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
um die besagte Einrichtung in Landing zu inspizieren und Informationen von dem Akki einzuholen«, erklärte S'nan in seiner üblichen bedächtigen Sprechweise. Er klaubte kurz in seinen Unterlagen und hielt dann einen Packen Plastikfolien hoch. »Dies hier sind die Berichte.«
    »Und was steht drin?«, wollte Chalkin wissen, der keinen Hehl daraus machte, dass er den durch ihn angezettelten Tumult genoss.
    »Wir waren nicht in der Lage, das Administrationsgebäude mit dem Akki ausfindig zu machen.«
    »Und warum nicht?«, stichelte Chalkin. »Ich habe Videobänder gesehen, die Landing vor dem Ersten Fädenfall zeigten …«
    »Dann haben Sie ja eine Vorstellung von der Monumentalität des Unterfangens«, entgegnete S'nan trocken. »Das gesamte Plateau ist von einer dicken Ascheschicht bedeckt, und es gibt keine Landschaftsmarkierungen mehr, die eine Ortung des Administrationsgebäudes ermöglichen könnten. Da die Häuser alle gleich konstruiert waren, ergibt nicht mal eine Probegrabung Aufschluss über den jeweiligen Standort. Es wäre sinnlos, sich durch acht Meter Schutt und Asche zu buddeln, wenn ohnehin nur ein zweifelhaftes Ergebnis herauskäme. Bis jetzt war das Gebäude mit dem Akki jedenfalls unauffindbar.«
    »Dann müsst ihr es halt noch einmal versuchen«, erwiderte Chalkin, S'nan ostentativ den Rücken zuwendend.
    »Haben Sie denn gar keine Vorbereitungen getroffen, um Ihre Burg gegen den Angriff zu wappnen?«, kam Paulin auf das eigentliche Thema zurück.
    Chalkin hob und senkte die Schultern. »In meinen Augen wäre das eine reine Verschwendung von Zeit und Energie.«
    »Und von Geld …«, brummelte derselbe Zwischenrufer wie zuvor.
    »Exakt. Marken sind zu kostbar, um sie in etwas zu investieren, das auf purer Spekulation beruht.«
    »Spekulation?« Tashvi schnellte von seinem Stuhl hoch. »Ihre Leute werden rebellieren!«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Chalkin mit listigem Lächeln.
    »Weil Sie es nicht einmal für nötig befanden, Ihre Pächter zu warnen?«, schleuderte Tashvi ihm entgegen.
    »Lord Telgar!«, donnerte Paulin mit Stentorstimme. »Jetzt rede ich!« Er wandte sich abermals an Chalkin. »Wie können Sie es wagen, Ihren Pächtern die Information vorzuenthalten, wenn alle anderen Burgherren die immerhin von objektiv zu beobachtenden astronomischen Phänomenen gestützten Warnungen ernst nehmen?«
    Chalkin grinste herablassend. »Sie glauben tatsächlich an einen im Weltall heimischen Organismus, der auf einen großen Planeten herniederregnet und alles, womit er in Berührung kommt, verschlingt? Wieso wurde Pern dann nicht während früherer Begegnungen völlig vernichtet? Warum passiert dieser Vorgang alle zweihundert Jahre? Wie kann es sein, dass das Erkundungs- und Vermessungsteam, das den Planeten vor der Freigabe zur Besiedlung erforschte, von all dem nichts mitbekommen hat? Das Ganze ist lächerlich!«, rief Chalkin aus, verächtlich mit seinen reich geschmückten Fingern schnippend. »Albern!«
    »Meine Berechnungen werden bestätigt durch …«, begann Clisser, der sich verhöhnt fühlte.
    »Es gab tatsächlich Beweise für den Fädenfall!«, rief Tashvi, neuerlich auf die Füße springend. »Ich habe den Bericht des Erkundungs- und Vermessungsteams gelesen. Damals entdeckte man Hunderte von Kreisen aus versengter Erde, in denen die junge Vegetation gerade erst zu sprießen begann …«
    »Irrelevant!«, fegte Chalkin den Einwand beiseite. »Das könnte ebensogut ein ringförmig wachsender Pilz bewirkt haben.«
    »Nun denn«, mischte sich Bastom ein, »sollten diese irrelevanten Beweise eines Tages vom Himmel fallen und auf Ihrer Burg landen, sagen Sie bitte nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt.«
    »Und wagen Sie ja nicht, um Hilfe zu betteln«, fügte Bridgely hinzu, den Chalkins Haltung anwiderte.
    »Darauf können Sie lange warten«, entgegnete Chalkin, verbeugte sich spöttisch vor Paulin und verließ ohne ein weiteres Wort die Halle.
    »Was machen wir nur mit ihm?«, fragte Bridgely. »Denn so sicher, wie die Nacht auf den Tag folgt, wird er angerannt kommen und mich und Franco um Unterstützung bitten.«
    »Für solche Fälle enthält die Verfassung bestimmte Regeln«, erklärte Paulin.
    Jamson aus dem Hochland glotzte Paulin mit großen, verblüfften Augen an.
    »Die nur derjenige befolgt, der sie anerkennt …«, ergänzte Bastom.
    »Oh, Chalkin legt großen Wert auf die Satzungen, die unsere Vorväter in der Gründungsurkunde festgelegt haben«, meinte Paulin

Weitere Kostenlose Bücher