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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erst zu, dass die Fäden eine Gefahr darstellen, wenn er von ihnen aufgefressen wird … was unser Problem am effektivsten lösen würde. Bitra liegt nämlich direkt in der Schneise des ersten Fädenschauers.«
    »So pflichtvergessen Chalkin auch sein mag«, gab Jamson zu bedenken, »mit ihm ist Burg Bitra besser dran als ohne ihn. Die Verwaltung einer Festung lernt man nämlich nicht über Nacht.«
    Paulin bedachte den Burgherrn aus dem Hochland mit einem nachdenklichen Blick. »Das ist wohl wahr, aber wenn er seinen Leuten nicht einmal erzählt hat, dass ein Fädenfall bevorsteht …« Er spreizte die Finger angesichts dieses Versäumnisses. »Das nenne ich eine Pflichtverletzung ersten Ranges. Gerade in Anbetracht einer Krise muss ein Anführer seinen Wert beweisen. Wir als Gruppe sind obendrein dafür verantwortlich, uns gegenseitig an unsere Obliegenheiten zu erinnern und dafür zu sorgen, dass ein jeder seinen Verpflichtungen nachkommt.«
    Zulaya zuckte die Achseln. »Es geschieht ihm nur recht, wenn der erste Fädenschauer ihn trifft.«
    »Nun ja«, meinte Paulin und raschelte mit seinen Papieren. »Ich werde jede Aussage bezüglich Chalkins Misswirtschaft und Unterlassungen aufmerksam prüfen. Alles soll seine Richtigkeit haben. Wir tragen Beweismaterial zusammen und bilden uns ein Urteil. Jetzt möchte ich gern zum nächsten Punkt der Tagesordnung übergehen. Kalvi, wollten Sie nicht für die Gründung von neuen Erzminen stimmen?«
    Der dürre, hakennasige Ingenieur sprang auf. »Und ob ich das will! Vor uns liegen fünfzig Jahre Fädeneinfall, und wir brauchen unbedingt mehr Erz, vorzugsweise aus Lagerstätten, die nicht so tief liegen wie die Vorkommen in Telgar.«
    »Ich dachte, die Ressourcen würden für tausend Jahre reichen«, murmelte Bridgely von Benden.
    »Gewiss, wenn wir die Stollen tiefer trieben. Aber in den Bergen gibt es Erzadern, die viel zugänglicher sind.« Er entrollte eine Karte des großen Westlichen Kettengebirges, auf der er ein Gebiet jenseits der Grenze von Ruatha eingekreist hatte. »Hier! Erstklassiges Erz, das nur darauf wartet, von uns abgebaut zu werden. Wir brauchen Metalle von höchster Qualität, um Ersatzteile für die Flammenwerfer herzustellen. Und davon können wir gar nicht genug haben«, betonte er. »Meine Leute halten sich bereit, um die neuen Lagerstätten zu erschließen – und das sollte möglichst bald geschehen, noch ehe der Fädenfall einsetzt. Ich brauche nur noch Ihre Zustimmung.«
    »Wollen Sie in den Bergen eine Ansiedlung gründen oder lediglich eine neue Mine einrichten?«, fragte Paulin.
    Kalvi grinste und kratzte sich an der Nase. »Tja, der Weg dorthin ist lang, und wenn der Fädenfall erst einmal losgeht, sind die Drachen anderweitig beschäftigt und können keine Arbeiter hin und her transportieren.« Er führte ein zweites Diagramm vor. »Ein Grund, weshalb ich in dieser Region gern eine Mine ausschöpfen möchte, ist das nahe gelegene Höhlensystem, das sich zum Bewohnen geradezu anbietet. Außerdem befinden sich Kohleflöze in erreichbarer Nähe, so dass man das Erz gleich an Ort und Stelle verhütten kann. Die fertigen Metallblöcke lassen sich problemlos flussabwärts verschiffen.«
    Unter den Anwesenden erhob sich Gemurmel, als man das Projekt diskutierte.
    »Gut, dass Chalkin vorzeitig gegangen ist«, bemerkte Bridgely. »Er besitzt doch diese Minen im Steng-Tal, die er gern wieder ausbeuten möchte.«
    »Die Stollen sind einsturzgefährdet«, entgegnete Kalvi verächtlich. »Ich habe sie selbst überprüft, und eine Absicherung der Schächte wäre viel zu material- und zeitaufwendig. Außerdem ist das Erz von minderer Qualität. Es würde eine Ewigkeit dauern, diese alte Mine wieder in Stand zu setzen, geschweige denn, mit Chalkin handelseinig zu werden. Sie wissen ja, wie er monatelang über Nebensächlichkeiten feilscht und streitet, ehe er einen Entschluss fasst.« Er verzog sein langes Gesicht zu einer Grimasse. »Wenn Sie«, er wandte sich an die Runde, »mir die Erlaubnis geben, die Mine im Gebirge zu betreiben, könnte ich noch heute Abend verschiedene Leute ansprechen, die vielleicht daran interessiert wären, das Vorhaben zu unterstützen.«
    »Ich bin dafür!«, erklärte Tashvi spontan und hob die Hand.
    »Gut. Der Antrag wurde gestellt und findet bereits Unterstützung. Wer sich anschließen möchte, hebe die Hand.«
    Arme reckten sich in die Höhe und wurden gewissenhaft von Paulin gezählt.
    »Chalkin wird behaupten, es sei

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