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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ansprüche als Pächter sind in diesem Gesetzeswerk festgelegt«, bekräftigte Zulaya, während sie K'vin mit einem verzweifelten Blick streifte. »In allen Einzelheiten und klar verständlich.« Jählings sprang sie auf die Füße. »Setzen Sie sich doch drüben in die Sonne«, schlug sie dem Ehepaar vor und deutete auf die Ostwand, wo sich bereits einige ältere Mitglieder des Weyrs eingefunden hatten, um die Wärme der im Westen stehenden Sonne zu genießen. »Wir sorgen dafür, dass Ihre Wünsche baldmöglichst erfüllt werden, und wenn Sie irgendwelche Fragen haben, wenden Sie sich ohne Scheu an uns.«
    Sie half den beiden beim Aufstehen und brachte sie auf den Weg, der durch den Weyrkessel führte, als K'vin auch schon Leopol herbeiwinkte.
    »Hol doch bitte mal rasch die Kopie der Verfassung, Junge.«
    »Soll ich sie den beiden auch vorlesen?«, wollte der Bursche wissen. Seine Augen funkelten erwartungsvoll, denn er liebte es, den Sinn und Zweck irgendwelcher Besorgungen zu erraten.
    »Du hast ein helles Köpfchen«, lobte K'vin den aufgeweckten Knaben. »Aber das Vorlesen sollte wohl lieber T'lan übernehmen.« Er zeigte auf den älteren, weißhaarigen Reiter eines braunen Drachen, der den Flüchtlingen Klah servierte. »Lauf jetzt und hol den Text. Ich werde T'lan bitten, damit zu Brookie und Ferina zu gehen.«
    Leopol sprintete los, und K'vin sprach mit dem braunen Reiter. T'lan würde genau den richtigen Ton finden, um mit den eingeschüchterten Pächtern zu reden.
    Bridgely traf im Benden-Weyr ein, das Gesicht hochrot, in halb zorniger, halb belustigter Stimmung.
    »Der Mann hat Nerven!«, rief er und warf die Botschaft, die er überbringen sollte, auf den Tisch.
    Das Schreiben landete näher bei Irene als bei M'shall, deshalb griff sie als Erste danach.
    »Von Chalkin?«, fragte sie, zu Bridgely hinaufschauend.
    »Lesen Sie es … und schenken Sie mir bitte ein Glas Wein ein, M'shall«, sagte der Burgherr, sich auf einen Stuhl niederlassend. »Ich weiß ja, wie dreist dieser Mensch ist, aber was er sich jetzt geleistet hat, ist der Gipfel an Unverschämtheit …«
    »Schhh!«, zischte Irene, deren Augen beim Lesen immer größer wurden. »Das ist doch nicht zu fassen! Hör dir das an, M'shall. ›Meine Burg hat das Anrecht auf die Dienste der Drachenreiter. Das gehisste rot gestreifte Banner wurde indessen geflissentlich übersehen, obwohl meine Wachen mir berichteten, dass Drachenreiter sich ganz in der Nähe aufhielten. Sie müssen notgedrungen mitbekommen haben, dass ich eine dringende Botschaft abliefern möchte. Aus diesem triftigen Grund protestiere ich hiermit offiziell …‹«
    Mit leicht zusammengekniffenen Augen spähte sie auf das Blatt. »Seine Handschrift ist schauderhaft … Aha! Er schreibt, dass er gegen die Pflichtverletzung seitens der Drachenreiter protestiert. Ausgerechnet dieser Tyrann wagt es, diesen Vorwurf gegen andere zu erheben. Außerdem beschwert er sich noch über dies und jenes, was man ihm vorgeblich angetan hat. Es ist kaum zu glauben. ›Die Drachenreiter mischen sich nicht nur in ungebührlicher Weise in die Angelegenheiten meiner Burg ein, sondern sie verbreiten unter meinen Pächtern auch die absonderlichsten Lügen. Ich verlange, dass diese Reiter sofort bestraft werden. Die Stümper sind nicht einmal dazu in der Lage, Pflichten nachzukommen, die selbst sie mit ihren begrenzten Fähigkeiten zu erfüllen imstande wären.‹ Begrenzte Fähigkeiten?« Irene wurde blass vor Wut. »Dem werde ich zeigen, über welche Fähigkeiten wir verfügen!«
    »Wenn man bedenkt, wie er seine Pächter behandelt …«, schaltete sich M'shall ein. Noch nie zuvor hatte er so grimmig ausgesehen. »Moment mal. Welches Datum trägt dieser Brief?«
    »Er wurde vor fünf Tagen geschrieben«, antwortete Bridgely mit süffisantem Lächeln. »Er ließ ihn durch einen berittenen Boten überbringen. Der Bursche erzählte mir, Chalkin hätte auch Briefe nach Nerat und Telgar geschickt. Im letzten Absatz steht«, fuhr Bridgely fort und tippte mit dem Finger auf die betreffende Stelle, »ich solle dieses Schreiben durch einen zuverlässigen Boten an Lord Paulin weiterleiten, damit seine Beschwerde vor der Ratsversammlung verhandelt wird. Vermutlich schickt er gleich einen Brief hinterher, sowie er von der gestrigen Rettungsaktion erfährt.«
    »Dieser Halunke …« Irene rang nach den passenden Worten. »Wenn ich nur daran denke, was er sich hat zuschulden kommen lassen …«
    »Das Schlimmste ist,

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