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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Minnarden freute sich, wie eifrig er die Charta studierte und sich mit dem System der Schlichtung und Rechtsprechung befasste. Bei der Versammlung würde er zum ersten Mal als Richter tätig werden – bis jetzt hatte sich seine Einmischung in Rechtsstreitigkeiten auf eine Vermittlerrolle beschränkt. Kasia würde stolz auf ihn sein, auch wenn ihm die Tätigkeit bei Gericht keine Freude bereitete.
    »Es dauert sicher nicht lange, Rob, und am Nachmittag kann dann wie geplant eure Vermählung stattfinden.«
    Mit einem freundschaftlichen Schulterklopfen verabschiedete sich Melongel von ihm.
    ***
    »Du sollst zu Gericht sitzen? Ach, Rob, was für eine hohe Auszeichnung!« rief Kasia und bekam große Augen. »Melongel scheint dich ja wirklich zu mögen.«
    »Auf diese Beschäftigung kann ich gut verzichten«, grollte Robinton, ernsthaft verstimmt. »Den ganzen Vormittag muss ich mir die Tiraden irgendwelcher Störenfriede anhören und Strafen für Bagatellvergehen festlegen.«
    »Dann hast du wenigstens deine Nervosität abreagiert, wenn wir am Nachmittag heiraten«, neckte sie ihn.
    »Ha! Sie wird höchstens noch schlimmer, wenn ich stundenlang mit Halbwahrheiten und falschen Alibis konfrontiert bin.« Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Derart abgelenkt, kam er wieder nicht dazu, ihr von seiner Sonate an meergrüne Augen zu erzählen.
    Doch je länger er dies hinausschob, umso weniger Zeit blieb, sie vor dem Hochzeitstag zu proben. Und auf einmal befielen ihn Zweifel, ob das Werk überhaupt gut genug war. Eine so ernste Musik hatte er noch nie geschrieben. Vielleicht überschätzte er sein Talent. Aber jedes Mal, wenn er die Noten im Geist hörte, überkam ihn eine euphorische Stimmung, die sich in dem furiosen Finale zu einer regelrechten Ekstase steigerte. Es glich einem Liebesakt. Und genau das sollten die Zuhörer empfinden – das Crescendo als einen erlösenden Orgasmus auffassen.
    Am Tag vor der Versammlung traf seine Mutter mit Meister Gennell ein. Im allgemeinen Begrüßungstrubel dauerte es ein Weilchen, bis er mit seiner Mutter allein sprechen konnte. Er war beunruhigt, weil die lange Reise sie ziemlich entkräftet hatte.
    »Ich konnte nicht anders, zu deiner Vermählung musste ich hier sein!« beschied sie ihn energisch. »Dein Vater hat eigens für dich und Kasia ein kurzes Musikstück geschrieben, das ich singen werde.«
    »Tatsächlich?« Robinton war über alle Maßen verblüfft, als seine Mutter ihm das Notenblatt reichte.
    »Es ist nicht in seinem üblichen Stil gehalten. Mir scheint, das Alter stimmt deinen Vater allmählich milder.«
    Robinton merkte sofort, dass diese Musik in der Tat angenehm, geradezu erquicklich war. Und gemessen an seinen sonstigen Kompositionen haftete ihr eine Schlichtheit an, die ans Herz rührte.
    »Minnarden wird mich begleiten, da du ja anderweitig beschäftigt bist …« Merelan umarmte ihn stürmisch. »Deine Kasia gefällt mir, und sie liebt dich aufrichtig. Du wirst sehr glücklich mit ihr werden, das weiß ich.«
    »Ich bin jetzt schon glücklich«, erwiderte er mit verschämtem Lächeln. »Mutter, ich habe ein Musikstück geschrieben, das du dir unbedingt ansehen musst.«
    »Wie in alten Zeiten?« Sie wartete, während er in einer Schublade nach der Sonate kramte. »Ich bin beinahe eifersüchtig, weil jetzt andere Leute deine Kompositionen zuerst begutachten dürfen.«
    »Aber ich schicke dir immer …«
    »Natürlich, Junge, aber es hat mir Spaß gemacht, deine Musik …« Sie hatte die Partitur aufgerollt und las die ersten Takte. Dann fing sie an zu summen. Den Kopf schräg geneigt, schritt sie im Zimmer auf und ab, während sie halblaut sang und eine Hand im Takt der Tempi bewegte.
    Sein Herz krampfte sich zusammen, als er seiner Mutter zuschaute. Zum Glück war er in sein neues Quartier gezogen, das im Obergeschoss der Burg lag. Die Wohnung umfasste zwei Räume mit einem kleinen Bad. Es würde seiner Mutter gut tun zu sehen, dass er es bequem hatte.
    Jählings blieb Merelan stehen, blickte ihren Sohn nachdenklich an und griff nach seiner Gitarre.
    Das Stück war arrangiert für eine Erste Geige oder Gitarre, Harfe, Flöten und Trommel. Die Sonate bestand lediglich aus drei Sätzen. Auf einen vierten Satz hatte er verzichtet – was sein Vater unverzeihlich gefunden hätte – aber er fand, mit dem Allegro, Adagio und Rondo habe er alle Gefühle, die er zum Ausdruck bringen wollte, erschöpfend behandelt. Ein Scherzo hätte nur gestört.
    Nachdem seine

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