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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Mutter die letzten Takte gesungen und gespielt hatte, schwieg sie eine geraume Zeit lang. Dann blickte sie ihn mit Tränen in den Augen an.
    »Ach, Robie, das ist die schönste Musik, die du je geschrieben hast. Was sagt Kasia dazu? Ich weiß natürlich, dass die Sonate an sie gerichtet ist.«
    Robinton schluckte. »Sie kennt sie noch gar nicht. Ich war mir nicht sicher, ob sie wirklich so gut ist.«
    »Meine Güte, Robie!« Mit einer ärgerlichen Geste legte seine Mutter die Gitarre auf den Tisch zurück. »Du hast kein einziges Stück geschrieben, das man als schlecht bezeichnen könnte, und diese Komposition ist ein wahres Meisterwerk! Wieso diese plötzliche Unsicherheit? Du sagst, Kasia spielt Harfe. Nun, ein romantischeres Stück als diese Sonate habe ich noch nie gehört. Sie ist sogar noch besser als …« Sie brach ab und biss sich auf die Lippe. »Nein, es gibt keinen Vergleich. Du besitzt eine viel sensiblere Seele, mein Sohn.« Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn an sich. »Wenn du ihr die Sonate nicht noch heute zeigst …«
    »Dazu fehlt mir die Zeit, Mutter. Der heutige Tag ist bald zu Ende.« Er erwiderte ihre Umarmung, atmete den zarten Duft ein, der von ihrer Kleidung ausging, und wunderte sich, wie gleich sich die beiden Frauen anfühlten, wenn er sie in den Armen hielt.
    »Dann musst du dich halt beeilen«, bestimmte Merelan. »Sie wird ungehalten sein, wenn du ihr das Stück so lange vorenthältst, es sei denn, du bist gerade erst damit fertig geworden.«
    »O nein. Ich hab's bereits im Sommer geschrieben.«
    »Na so etwas!« schimpfte sie. »Wenn du dir wegen seiner Qualität solche Sorgen machtest, warum hast du es mir dann nicht zur Prüfung geschickt? Ich hätte deine Bedenken zerstreuen können.«
    Beide wussten, wieso er dies nicht getan hatte, doch nach dem positiven Urteil seiner Mutter fühlte er sich wieder zuversichtlich. Und auf ihre ehrliche Meinung konnte er sich verlassen, auch wenn er ihr Sohn war.
    »Gibt es eine Kopie davon, Rob? Meister Gennell wird sich dafür interessieren. Die Sonate ist so herrlich lyrisch. Der Inbegriff von Romantik. Genau das richtige Musikstück für eine Vermählung. Ach, Robinton, ich bin ja so froh, dass ich dich habe.« Jählings schlug ihre Stimmung um. »Jetzt fühle ich mich sehr erschöpft. Begleitest du mich in mein Quartier? Allein würde ich mich bestimmt verlaufen.«
    ***
    Nachdem er seine Mutter in das Gästequartier gebracht hatte, wollte er selbst zu Bett gehen. Es war spät, und morgen erwartete ihn ein ereignisreicher Tag. Er zog sich aus und machte es sich auf dem breiten Ruhelager bequem, das er demnächst mit Kasia teilen würde. Für ein Nachtgewand war es viel zu warm, und er dachte bei sich, dass er fortan nur noch nackt schlafen sollte, um Kasias weiche Haut an seinem Körper voll auszukosten. Er atmete tief durch und stellte nach einer Weile fest, dass er zum Einschlafen viel zu aufgekratzt war.
    Er schlug die leichte Felldecke zurück und stand wieder auf. Seine neue Garderobe für die Vermählung hing an der Schranktür. Mit der Hand strich er über den feinen Brokat, den Clostan für ihn ausgesucht hatte. Es war wirklich ein schöner Anzug, der tadellos an ihm saß.
    »Wieso muss ein Harfner in ausgebeulten Sachen herumlaufen?« hatte Clostan zynisch gefragt, als sich Robinton in der Halle der Tuchmacher für das erstbeste Gewand, das ihm passte, entscheiden wollte. Der Meisterheiler war so groß wie Robinton, hatte dunkles Haar und schöne Gesichtszüge. Seine langen, schmalen Hände konnten die schlimmsten Wunden nähen und die kompliziertesten Knochenbrüche richten. Seit sieben Planetenumläufen wirkte Clostan in Tillek. Er stand im Range eines Meisters, denn die Festung brauchte einen erstklassigen Mediziner. Clostan war darauf spezialisiert, die für eine Fischereisiedlung typischen Verletzungen zu behandeln.
    »Beim Ersten Ei, Mann, warum legst du so wenig Wert auf dein Äußeres? Dabei hast du breite Schultern, ein schmale Taille und lange Beine. Du musst deine Vorzüge betonen, zeigen, was du hast.« Clostans Beinkleider lagen so eng an, dass es beinahe die Grenzen der Schicklichkeit überschritt. »Besonders am Tage deiner Hochzeit. Die anderen Mädchen sollen sehen, was ihnen entgangen ist, und Kasia wird stolz auf dich sein.«
    »Weil ich ein Angeber bin?« versetzte Robinton leicht pikiert.
    »Dich wird niemand für einen Angeber halten, Rob«, hatte Clostan erwidert und dazu leicht den Kopf geschüttelt.

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