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Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 15 - Drachenklänge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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stehende Kaserne, die nur von einem matt glühenden Leuchtkorb erhellt wurde.
    Die meisten von Fax' Soldaten waren groß gewachsen. Robinton suchte sich die passenden Sachen aus und zog sie an. Mit seinem dreckigen, zerfetzten Kittel wischte er sich notdürftig die Stiefel sauber.
    »Bei der Schale des Ersten Eies, wo hast du dich herumgetrieben?« herrschte ihn plötzlich eine befehlsgewohnte Stimme an.
    Robinton drehte sich um. In der Tür stand ein Hauptmann der Wache. »Musste mal dringend austreten«, murmelte er und befürchtete, sein laut hämmerndes Herz könnte ihn verraten.
    »Ab mit dir in die Halle. Wir müssen bis auf den letzten Mann dort in Erscheinung treten, falls die Drachenreiter nicht wissen, wie sie sich zu benehmen haben.«
    »Klar doch«, entgegnete Robinton. Er drückte die Schultern durch, was ihm nach all der Malocherei schwer fiel, und marschierte an dem Hauptmann vorbei. Halb erwartete er einen Fausthieb oder einen Tritt, doch der Kerl nestelte an seinen Satteltaschen herum und zog ein Schwertgehänge hervor.
    In der Großen Halle musste Robinton seine Schritte verlangsamen, um nicht den beiden Leibwächtern in die Fersen zu treten, die Fax und eine seiner Konkubinen eskortierten. Der Aufseher scharwenzelte unter Bücklingen um sie herum. Robinton pirschte an der Mauer entlang und bezog Posten zwischen den bereits eingetroffenen Wachleuten. Niemand beachtete ihn. Aller Augen richteten sich auf die Drachenreiter, die an aufgebockten Tischen saßen. Auf einem Podest stand die Hohe Tafel, die für Fax und seinen Stab vorgesehen war.
    Zu seiner Erleichterung entdeckte Robinton C'gan und unweit von ihm F'nor. Der junge Drachenreiter glich seinem Vater aufs Haar. Sie hatten sogar das gleiche, leicht spöttisch anmutende Lächeln. An der Hohen Tafel saß F'lar und unterhielt sich mit einer von Lady Gemmas Damen. F'lar sah nicht so aus, als würde er sich in der Gesellschaft von Fax' Gefolge wohl fühlen. In diesem Augenblick fiel ein Krabbeltier von der Decke auf den Tisch, und Lady Gemma erschrak.
    Fax polterte die Stufen des Podests hinauf. Grob schob er seinen Stuhl zurück und ließ sich darauf fallen. Übellaunig inspizierte er seinen Trinkkelch und den Essteller.
    Unterwürfig näherte sich der Verwalter dem Tisch.
    »Es gibt Rostbraten, Lord Fax, und frisches Brot. Dazu Wurzelgemüse und Obst.«
    »Wurzelgemüse und Obst? Sagtest du nicht, die letzte Ernte wäre ausgefallen?«
    Dem Aufseher quollen die Augen aus dem Kopf, und er schluckte krampfhaft. »Es reichte nicht, um etwas ins Hochland zu schicken«, stammelte er. »Außerdem waren die Produkte von minderer Qualität. Nicht gut genug für jemanden wie dich. Hätte ich von deinem Besuch gewusst, hätte ich Proviant aus Crom angefordert …«
    »Aus Crom?« brüllte Fax und ließ seine Faust auf die Tischplatte knallen. Der Verwalter zuckte ängstlich zusammen.
    »Ja, Lord Fax. Dort gibt es hochwertige Nahrungsmittel«, platzte er heraus.
    Jählings spürte Robinton Vibrationen, und ihm war zumute, als versuche eine sonderbare Kraft in seinen Geist einzudringen.
    »Eine Burg, die sich selbst oder ihren rechtmäßigen Herrn nicht mehr versorgen kann, verliert ihre Existenzberechtigung«, donnerte Fax. »Wenn ich mich davon überzeugt habe, dass eine meiner Festungen tatsächlich keine Erträge mehr abwirft, sage ich mich von ihr los.«
    Lady Gemma rang nach Luft, und Robinton fragte sich, ob auch sie diese merkwürdigen atmosphärischen Schwingungen fühlte. Wie um ihm zu bestätigen, dass er sich diese mysteriöse Macht nicht nur einbildete, fingen die Drachen an zu trompeten. Robinton war, als spüle eine Welle über ihn hinweg.
    Auch F'lar schien etwas zu merken, denn er suchte den Blick seines Halbbruders, und F'nor nickte ihm kaum wahrnehmbar zu.
    Doch Fax war dieses Zeichen nicht entgangen. »Was ist los, Drachenmensch?« kläffte er.
    F'lar zuckte nicht mit der Wimper. Robinton bewunderte ihn für seine Selbstbeherrschung.
    »Was soll schon los sein?« Robinton glaubte, F'lon sprechen zu hören.
    »Warum veranstalten die Drachen dann diesen Lärm? Und ich habe genau gesehen, dass du dich mit deinem Halbbruder mit Blicken verständigst.«
    »Drachen geben mitunter laute Töne von sich«, erwiderte F'lar kühl. »Bei Sonnenuntergang oder wenn eine Schar Wherrys vorbeifliegt. Und wenn sie Hunger haben.«
    Lady Gemma war sichtlich beunruhigt. »Hunger? Hat man sie denn nicht gefüttert?«
    »Doch. Vor fünf Tagen haben sie das letzte

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