Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
zusätzlich mit dem wuchtigen Riegel aus Skybroom-Holz. Dieser Verschluss war so beschaffen, dass man sich mit dem Mechanismus auskennen musste, wollte man ihn öffnen. Skybroom-Holz war extrem hart und splitterte nicht, deshalb fühlte er sich gut beschützt.
    Zuerst Rosheens Unbehagen, dann Arminets seltsame Bemerkungen, und nun ein nächtlicher Besuch von Beauty, Menollys goldener Königin. Grund genug, um alarmiert zu sein, fand Tagetarl. Er wunderte sich, warum Ola, Rosheens Feuerechsenkönigin, nicht auf der Stelle erschienen war, um den ›Gast‹ zu beaufsichtigen. Im Allgemeinen war Ola immer da, wenn man sie brauchte.
    Er streckte die Hand aus und Beauty setzte sich darauf. Am linken Vorderbein trug sie eine Nachrichtenkapsel, doch im Zimmer war es zu dunkel, um den Brief zu lesen. Vorsichtig stieg er aus dem Bett - er wollte Rosheen nicht stören - griff nach dem Hemd und der Hose vom Vortag und verließ den Raum. Dann versetzte er Beauty einen leichten Schubs und bedeutete ihr, den Treppenaufgang hinunterzufliegen. Während er hastig in seine Kleidung schlüpfte, hallte ihm ihr empörtes Gezeter in den Ohren. Er war barfuß, und der Boden unter dem dünnen Teppich eiskalt, ein Grund mehr, sich zu beeilen.
    Als er nach unten ging, spähte er aus einem Fenster in den dunklen, stillen Hof hinab. Vielleicht hockte Ola irgendwo da draußen, auf einem der vielen Dachfirste. Das Dach des Weberhauses grenzte an die Außengebäude der Halle. Von dort aus hatte sich Pinch schon häufig Einlass verschafft. Aber Ola kannte ihn. Auf dem Treppenabsatz blieb Tagetarl stehen und lauschte. Nichts Verdächtiges zu hören. Aus der großen Küche, die gleichzeitig als Wohnraum diente, erklang ein aufforderndes Zirpen, und seufzend setzte er seinen Weg fort.
    Tagetarl schalt sich, weil er automatisch angenommen hatte, die Botschaft hätte mit der Druckerhalle zu tun. Es gab viele gewichtige Gründe, die Menolly veranlassen konnten, ihm mitten in der Nacht Beauty zu schicken. In der Harfnerhalle war es noch nicht so spät. Vielleicht erkundigte sie sich auch nur nach den Partituren, die er für sie drucken sollte. Obwohl Beauty ungeduldig schimpfte, ging Tagetarl zuerst zur Verandatür. Sie hatte ein starkes Metallschloss mit einer trickreichen Verriegelung. Und das Glas kam aus Moriltons Werkstatt.
    Erst dann betrat Tagetarl die dunkle Küche. Das heruntergebrannte Feuer in dem großen Herd verbreitete eine wohlige Wärme. Die orangerote Glut malte ein unheimliches Licht auf die Bodenplatten, doch zum Lesen reichte es nicht aus. Wegen der winterlichen Kälte waren die Fensterläden geschlossen, deshalb knipste er eine kleine Lampe an und sah Beauty, die sich auf einer Stuhllehne niedergelassen hatte und umständlich ihre Flugmembranen zusammenfaltete. Sie hielt ihm ihr linkes Vorderbein hin, damit er die Nachrichtenkapsel entfernen konnte, wobei sie ihn mit schräg gelegtem Kopf fixierte, als wolle sie ihn für seine Langsamkeit tadeln. Tief Luft holend, entrollte Tagetarl den Brief.
    Läufer bestätigen, dass es in der Weiten Bucht Probleme gibt. Du musst die Halle gut bewachen. Beistand ist unterwegs.
    Rosheen hatte Recht. War Arminet aus einem bestimmten Grund zu ihm gekommen, um sich vielleicht von den Sicherheitsvorkehrungen in der Druckerhalle zu überzeugen? Und was bedeutete ›Probleme‹? Wer verursachte sie? Natürlich dachte er sofort an die Reaktionäre. Doch seit dem Ende des Planetenumlaufs hatten sie keinen Ärger mehr gemacht. Allerdings hatten die Folgen des Kometeneinschlags die Leute so sehr beschäftigt, dass sie gar nicht erst auf dumme Gedanken kamen.
    Aus Gewohnheit füllte er den Kessel mit Wasser, stellte ihn auf den Herd und schürte das Feuer. Plötzlich beschlich ihn eine vage Angst. Papier war leicht brennbar. Angenommen, jemand wollte aus purer Niedertracht die Druckerei in Brand setzen? In der Halle lagen kostbare Folianten zur Ansicht aus, ganze Kisten voller Bücher warteten nur darauf, verschifft zu werden. Mit einem Hammer konnte man Druckerpressen genauso leicht zertrümmern wie Glasflaschen und anderes medizinisches Gerät, Toner und Tinte ließen sich auskippen. Die Schuppen, in denen das Papier lagerte, hatten Holztüren, weil er sich welche aus Stahl nicht leisten konnte.
    Aber in dem Brief stand nichts von Reaktionären. Was veranlasste ihn zu denken, sie könnten seine Halle angreifen? Es gab jede Menge Gründe für eine Attacke, vergegenwärtigte er sich. Er arbeitete mit einem

Weitere Kostenlose Bücher