Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
kleine Kabuff gebracht. N'ton, Sebell, ihr beide werdet ihn dort verhören. Nimmst du auch an der Befragung teil, Meister Oldive?«
»Ich werde hier gebraucht …« Mit einer matten Handbewegung deutete der Heiler auf die Halle. Sharra rückte in einer tröstenden Geste näher an ihn heran.
»Natürlich, du kannst deine Zeit sinnvoller nutzen, als dich mit diesem Lumpenpack zu befassen«, pflichtete Groghe ihm bei und vollführte mit seinem Renner eine Wendung.
»Diese Frau ist ohnmächtig!«, kreischte das Weibsbild mit dem Ausschlag. Empört wies sie auf das Frauenzimmer mit der Kopfwunde, das reglos am Boden lag.
»So kann sie wenigstens keinen Schaden mehr anrichten«, gab Groghe ungerührt zurück und bedeutete ein paar Männern, die neben ihm standen, die Bewusstlose auf den Karren zu laden. Angesichts der finsteren Mienen der Pächter und der unverhohlen geschwungenen Knüppel beeilten sich die Rebellen, auf das Gefährt zu klettern.
»Bringt den ganzen Kram zur Burg, Leute«, befahl Groghe den Männern, die noch dabei waren, in den Satteltaschen der Renner zu stöbern. »Haligon, B darf auf dieser Schindmähre aus Crom reiten. Verfrachte ihn auf den Rücken des Kleppers und fessele ihm die Hände. Mir wird es jetzt zu kalt, und ich habe heute noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen.« Mit einem leichten Schenkeldruck trieb Groghe seinen Renner zur Treppe, wo Meister Oldive, Sharra und Sebell standen.
»Für euch tut es mir schrecklich Leid«, erklärte er mit ehrlichem Bedauern. »Geht es dir auch wirklich gut, Meister Oldive? Ich werde meinen ganzen Einfluss als Burgherr geltend machen, dass dieses Gesocks angemessen bestraft wird. Etwas Abgefeimteres kann ich mir kaum vorstellen. Klammheimlich wollten sie sich an fremdem Eigentum austoben und sich dann ungesehen wieder aus dem Staub machen. Sämtliche Hinterleute, die diese Untaten decken, müssen ausfindig und unschädlich gemacht werden.«
Traurig schüttelte Oldive den Kopf. »Ich fürchte, es gibt jede Menge Fanatiker dieses Schlages.«
Sebell warf Oldive einen argwöhnischen Blick zu und kniff die Lippen zusammen.
Groghe fürchte die Stirn. »Ich hatte gehofft, seit dem Vorfall in Ruatha seien wir diese Reaktionäre losgeworden. Habe ich nicht Rutil irgendwo gesehen?« Aufmerksam spähte er in die Runde.
»Vermutlich holt er gerade Jaxom«, erwiderte Sharra.
Groghe räusperte sich und ritt zu der Stelle, wo man B soeben auf das Tier von Crom verfrachtete. Haligon, der auf seinem ungesattelten Grauen saß, hielt den Führzügel. Lord Groghe stellte sich in die Steigbügel und richtete das Wort an die Menge.
»Jeder, der mithilft, die Heilerhalle wieder instand zu setzen, erhält eine Belohnung«, rief er mit dröhnender Stimme und ließ seinen Renner dabei im Kreis tänzeln, damit alle seine Botschaft hören konnte. »Und nun lasst uns aufbrechen. Ich danke jedem Einzelnen von euch für seine Unterstützung.«
Er ritt an der Spitze des Pulks, der sich auf die Burg zu in Bewegung setzte, gefolgt von Haligon und denjenigen, die sich nicht durch die versprochene Belohnung verlocken ließen, bei der Heilerhalle zu bleiben.
Die Drachen sprangen in die Höhe und flogen mit mächtigen Schwingenschlägen den kurzen Weg zur Burg.
Der von Lord Groghe angeführte Zug befand sich mitten in der Schlucht, als die Luft über der Heilerhalle plötzlich zu brodeln und zu schäumen schien. Eine große Schar Drachen tauchte unversehens auf. Erschrocken krallten sich Meer und Talla in Sharras Schultern fest.
»Was ist denn jetzt schon wieder passiert?«, schrie Sharra. Sie erkannte nicht nur Ramoth und Mnementh, sondern auch Golanth, der F'lessan auf dem Rücken trug, und Heth, der von K'van geritten wurde.
»Anscheinend hat Meister Oldive Recht, wenn er glaubt, noch mehr Hallen seien angegriffen worden«, seufzte Sebell.
Rutil erschien als Letzter. Einen überraschten Trompetenton ausstoßend, fädelte er sich in den Drachenschwarm ein, der noch in der Luft kreiste. Dann landete er in einem waghalsigen Manöver, das eine Menge Staub hochwirbelte und Sharras Röcke zum Flattern brachten. Sie prallte zurück und spürte im nächsten Augenblick, wie Jaxom sie in die Arme schloss.
»Wurde Ruatha auch überfallen?«, fragte sie ängstlich. Die Vorstellung, ihre kostbaren medizinischen Vorräte könnten Schaden genommen haben, jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken.
»Nein, nein!«, erwiderte Jaxom und presste sie fest an sich.
»Aber es gab
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