Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
Süden waren ausschließlich die Halle in Landing und Torics Festung betroffen.«
»Und was ist mit dem Landsitz an der Meeresbucht?«, fragte Lessa gespannt.
»So lange D'rams Drache Tiroth dort aufpasst, kann gar nichts passieren«, entgegnete F'lar. »Hat T'gellan ein paar Informationen aus seinen Gefangenen herausgeholt?«
»Auch diese drei Männer haben generell etwas gegen Heiler.«
»Indem sie Medikamente und ärztliches Gerät vernichten, erreichen sie gar nichts. Sie ziehen sich lediglich den Unmut der Menschen zu, die dadurch auf ihre Behandlung länger warten müssen«, empörte sich Meister Crivellan. »Ohne die nötigen Mittel, um die Ursache für einen juckenden Hautausschlag erforschen zu können, finden wir nie eine Medizin dagegen, und vielleicht hätte man dem Kerl, der seine Finger verlor, mit einer fortgeschritteneren Chirurgie eine Amputation ersparen können.« Resigniert schüttelte er den Kopf. »Das schlimmste aller Übel ist Unwissenheit.«
»Wir können nicht quasi über Nacht alle Menschen aufklären und für deren Bildung sorgen«, versetzte Groghe brummig. »So etwas braucht Zeit.«
»Je dümmer die Leute sind, umso begieriger greifen sie nach Pamphleten wie diesen.« Crivellan deutete auf das schmierige Heft, das auf dem Tisch lag.
»Jetzt kommt es darauf an, dass wir unsere Version von dem verbreiten, was wir Fortschritt nennen«, meinte Lessa. »Die Menschen müssen in der Lage sein, die Wahrheit zu begreifen.«
»Mit Fehlinformationen richtet man viel Unheil an, und der Schaden, der so entsteht, ist nur schwer wieder gutzumachen«, ergänzte Sebell.
»Ich würde die Kuriere einbeziehen«, beschied ihm Haligon. »Sie sind überall willkommen, verbreiten die neuesten Nachrichten, und man hört ihnen zu. Und was noch wichtiger ist - sie genießen das Vertrauen der Menschen. Was sie sagen, wird ihnen im Allgemeinen geglaubt.«
»Man sollte aber berücksichtigen, wie gefährdet Kuriere sind, wenn sie allein und ungeschützt unterwegs sind«, hielt Sebell ihm entgegen. »In dieser Hinsicht kann man sie mit uns Heilern vergleichen.«
»Nur dass sie schneller laufen können«, konterte Haligon schmunzelnd. »Und die meisten von ihnen sind in Selbstverteidigung geübt.«
»Man könnte sie bitten, sich diskret ein bisschen umzuhören«, schlug F'lar vor. »Vielleicht erfahren wir auf diesem Wege etwas, das uns weiterbringt.«
Haligon nickte. »Ich werde mich an die wenden, die ich persönlich kenne.«
»Um weitere Angriffe auf Hallen zu vermeiden, muss uns jedes Mittel recht sein«, bekräftigte Lessa.
»Jede Unterstützung ist willkommen«, fügte Crivellan hinzu. »Meister Oldive hat sich schrecklich aufgeregt. Er hatte vor, die Dienstleistungen der Heiler zu erweitern. Aber wenn man den Heilern unterstellt, sie würden den Menschen mehr schaden als nützen, wie es in dieser unsäglichen Broschüre geschieht, können sie vielleicht gar keine Patienten mehr aufsuchen, die zu weit von einer Burg oder Festung entfernt wohnen. Es wäre viel zu gefährlich.«
»Jeder Heiler, der den Beistand des Weyrs benötigt, braucht uns nur Bescheid zu geben«, versetzte F'lar und blickte N'ton an, der zustimmend nickte.
»Leider können wir aus der Ferne oft nicht beurteilen, wie ernsthaft eine Erkrankung oder eine Verletzung ist, wenn wir gerufen werden«, erklärte Crivellan.
»Wie viele Heiler besitzen Feuerechsen?«, fragte Sharra.
»Hier im Norden hat kaum jemand eine«, bedauerte Crivellan.
»Ich dachte, Heiler würden bevorzugt mit diesen kleinen Funkgeräten beliefert, die Meister Bassage produziert«, wandte sich Lessa an F'lar.
F'lar nickte. »Das ist auch der Fall. Meister Bassage tut, was er kann, aber das Material für diese Geräte stammt aus verschiedenen Quellen und ihre Herstellung ist zeitaufwändig.«
»Ein paar sind bereits fertig und im Besitz von Heilern«, versicherte Crivellan. »Aber halt nicht genug, und außerdem funktionieren sie oft nicht in tiefen Tälern.«
»Akkis Technologie ist auch nicht unfehlbar«, kommentierte F'lar.
»Man muss sich ausführlich damit beschäftigen«, entgegnete Groghe bissig, »und diese Arbeit erfordert Fleiß und Hingabe. Zwei Eigenschaften, die der jüngeren Generation oftmals abgehen.«
»Wir kennen das Problem«, warf Sebell nüchtern ein. »Jetzt kommt es darauf an, eine Lösung zu finden.«
»Vielleicht sollten wir uns als Erstes mit diesem Batim befassen«, schlug Groghe unternehmungslustig vor.
»Hoffentlich nützt es
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