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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sie zusammenzuckte, als sie sich in das Handtuch hüllte.
    »Ich habe selbst welches mitgebracht.« Sie zeigte auf ihre Sachen.
    »Kann Zaranth dich auch damit einreiben?«
    »Wieso bist du so ärgerlich?«
    F'lessan stieß einen Seufzer aus und suchte nach der richtigen Antwort. »Entschuldige, wenn ich unhöflich war. Aber ich hatte mir große Sorgen gemacht.«
    Sie deutete ein Lächeln an. »Danke. Aber Zaranth gibt gut auf mich Acht. Mehr Unterstützung brauche ich nicht.« Mit einem liebevollen Blick sah sie zu ihrem Drachen hin, der einträchtig neben Golanth saß. Der Bronzene war in der Schulter um eine Armeslänge größer als das grüne weibliche Tier. »Was hat sich in der Heilerhalle zugetragen?«
    F'lessan blinzelte. Einen Moment lang brachte er die Zeiten durcheinander. In Landing war es einen halben Tag später als in Fort.
    »Gib mir dein Taubkraut, und ich erzähle dir alles, während ich dich damit einreibe.«
    Er schilderte den Vorfall in aller Ausführlichkeit. Tai war eine Drachenreiterin, hatte tatkräftig eingegriffen, als die Saboteure eine Attacke starteten, und verdiente es, informiert zu werden.
    Tai war dankbar, dass F'lessan eine neue Schicht Heilsalbe auftrug. Das Salzwasser brannte in den Hautabschürfungen, aber gleichzeitig wirkte es desinfizierend und war gut gegen die Blutergüsse. Das gemeinsame Schwimmen mit den Delfinen hatte dazu beigetragen, Tai zu beruhigen. Wenn Delfine Menschen halfen, die in Seenot gerieten, handelten sie, ohne an eventuelle Konsequenzen zu denken. Auch Tai hatte spontan reagiert, als sie die Vandalen bei ihrem zerstörerischen Werk sah. Die Männer, die Hämmer und Eisenstangen schwangen, hatten einen derart verzückten und hingerissenen Ausdruck auf ihren Gesichtern, dass sie ihr wie Wahnsinnige vorkamen. Es gelang ihr, einem eine Stange zu entreißen, der vor Verblüffung über ihr Eingreifen den Griff gelockert hatte.
    Sie rammte ihm das Knie zwischen die Beine, und als er sich am Boden krümmte, schlug sie blindlings mit der Stange um sich. Vor Wut hatte sie nicht auf ihre eigene Sicherheit geachtet. Der Gedanke, dass jemand mutwillig Medikamente und medizinische Geräte vernichtete, verlieh ihr Kräfte, die sie sich normalerweise nicht zugetraut hätte. Doch sie durfte gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn einer der Rebellen ihr einen Hammerschlag gegen den Kopf verpasst hätte. Nur um Haaresbreite war sie einer solchen Attacke entgangen. Bei der Vorstellung zuckte sie jetzt noch zusammen.
    »Entschuldige, ich war wohl zu grob«, sagte F'lessan hastig. »Gleich bin ich mit dem Einreiben fertig.«
    »Es lag nicht an dir, F'lessan«, entgegnete sie. »Ich krieg eine Gänsehaut, wenn ich mir vorstelle, dass noch mehr Fanatiker frei herumlaufen und ihre Perversitäten austoben wollen. Man sollte glauben, eine Heilerhalle sei selbst diesen abgefeimten Halunken tabu.«
    Energisch steckte F'lessan den Stöpsel in den Krug mit dem Taubkraut zurück, dann drehte er sich um und starrte über das Meer, in die Richtung, in der die Inseln lagen, auf die man Meister Robintons Entführer verbannt hatte.
    »Wäre es möglich, dass sie von den Inseln geflüchtet sind und nun die Angriffe inszeniert haben?«, grübelte Tai.
    F'lessan schüttelte den Kopf und krempelte sich die Ärmel seines Hemdes auf. Die Sonne stand noch nicht hoch am Himmel, doch selbst hier am Meer herrschte eine drückende Schwüle.
    »Höchstwahrscheinlich werden ein paar Drachenreiter hinfliegen und nach dem Rechten sehen«, sagte er. »Weißt du zufällig, ob T'gellan bei den Verhören etwas erfahren hat?«
    Tai verneinte und lächelte halbherzig. »Grüne Reiterinnen sind die Letzten, denen man wichtige Neuigkeiten anvertraut. Außerdem schickte Persellan mich in den Weyr zurück. Ich war auch dort, fand aber keine Ruhe.«
    »Hmm, das kann ich gut verstehen, wenn ich mir deine Blutergüsse so ansehe. Hast du etwas Fellis zum Einnehmen dabei?« Er stellte den Krug mit dem Taubkraut hin und stöberte wieder in seiner Gürteltasche.
    »Ja«, erwiderte sie. »Ich helfe nämlich Persellan, weißt du. Von ihm bekomme ich immer Nachschub.« Sie schmunzelte. »Jedenfalls danke ich dir für die Behandlung. Sie hat mir gut getan. Ich glaube, jetzt werde ich schlafen können.«
    »Versprichst du mir, dich auszuruhen?«
    Sie legte den Kopf schräg und blickte ihn herausfordernd an. »Mir scheint, du hast Ruhe genauso dringend nötig wie ich. Und nun leb wohl. Zaranth bringt mich nach

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