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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zaranth soeben ins Auge fasste. Wanderkäfer krabbelten in einer geraden Linie voran, wobei es keine Rolle spielte, ob sie sich dabei in einer Ebene fortbewegten oder Hindernisse überwanden. Kam ihnen ein Baum in die Quere, kletterten sie ihn einfach hinauf und krochen an der anderen Seite des Stamms wieder hinunter.
    Ein sehr großer Wanderkäfer - diese Insekten konnten enorme Ausmaße annehmen, wenn sie kein vorzeitiges Ende fanden - erregte Zaranths Aufmerksamkeit. Dieses Exemplar führte fünf Junge an, die sich in unterschiedlichen Reifestadien befanden. Wanderkäfer pflanzten sich auf eine ungewöhnliche Art und Weise fort, und man nahm an, dass es nur weibliche Tiere gab. Auf ihren Wanderungen setzten sich an ihren Panzern Blütenpollen ab, die sie dann unterwegs verteilten. Tai fand, diese Insekten seien weniger lästig als manche anderen, und es bereitete ihr Vergnügen, den Käfern zuzusehen.
    Am sichersten war man vor ihnen in einer Hängematte. Die Menschen schützten sich vor diesen Krabblern, indem sie an strategisch wichtigen Stellen ihrer Heimstätten Bänder mit einem klebrigen Leim anbrachten, an dem die Tiere haften blieben. Die meisten Häuser in dieser flachen Küstengegend standen ohnehin auf Stelzen, die dafür sorgten, dass bei ungünstigen Wind- und Flutverhältnissen kein Wasser in die Räume drang.
    Auch Tai besaß ein kleines Häuschen. Sämtliche Fenster und Türen standen offen, damit die Brise hindurchwehen konnte, und engmaschige Netze hielten die Insekten ab. Ein Sonnenpaneel versorgte Tai mit der nötigen Energie für die Kochstelle und die Kühlbox. In den Wintermonaten, wenn es manchmal kalt wurde, speiste es ein kleines Heizgerät.
    Auf der Südhalbkugel von Pern gab es auch Drachenreiter, die am liebsten in größeren Gemeinschaften wohnten oder mit ihren Lebensgefährten zusammenzogen, doch Tai zog es vor, allein zu bleiben. Die wenigen Möbelstücke, die sie besaß, hatte sie selbst gezimmert. Es war wirklich nicht viel: eine Bettstelle, ein Tisch zum Arbeiten und Essen, Regale und eine Truhe, in der sie ihre Siebensachen aufbewahrte.
    Zaranth wusste, dass Tai wach war, doch der grüne Drache fixierte weiterhin den Wanderkäfer. Jählings vollführte der Krabbler, dessen Route geradewegs in eines von Zaranths Nasenlöcher geführt hätte, einen Schlenker. Tai blinzelte verdutzt. Hatte Zaranth den Käfer abgelenkt, indem sie ihm Luft aus den Nüstern entgegenblies? Nun marschierte das Insekt in östliche Richtung, wobei es in einem Winkel von exakt fünfundvierzig Grad von seinem ursprünglichen Pfad abgebogen war.
    Wie hast du das gemacht? fragte Tai, die zum ersten Mal erlebt hatte, dass sich ein Wanderkäfer nicht unbeirrbar geradeaus vorwärtsbewegte.
    Ich wollte nicht, dass der Käfer in meine Nase kriecht und habe ihn zur Seite geschoben.
    Einfach so?
    Einfach so.
    Hast du das schon öfter getan?
    Hin und wieder. Ich mag es nicht, wenn meine Nase verstopft ist. Plötzlich reckte Zaranth alarmiert den Hals und riss beide Augen weit auf. Raubkatzen! Man braucht unsere Hilfe!
    Tai ließ sich aus der Hängematte plumpsen, flitzte in ihre Hütte, zog sich hastig die Reitmontur an und schnappte sich Zaranths Sicherheitsgeschirr. Bereitwillig streckte der Drache den Kopf aus, damit sie die Riemen überstreifen konnte. Raubkatzen zu jagen war genauso gefährlich wie gegen Fäden zu kämpfen. Zaranth schüttelte sich, damit das Geschirr an den richtigen Platz rutschte, und Tai schnallte es zwischen den Vorderbeinen fest.
    Wer hat um Hilfe gerufen?
    Leute aus Cardiff. Eine Feuerechse brachte die Nachricht. T'gellan schickt das halbe Geschwader los.
    Tai schwang sich zwischen die Nackenwülste und klinkte die Verschlüsse des Sicherheitsgeschirrs in ihren breiten Gürtel ein.
    Ich kenne das Ziel , ließ Zaranth sie wissen und sprang so unverhofft in die Höhe, dass Tai glaubte, ihr würde der Kopf abgerissen. Kaum schwebten sie über den buschigen Schöpfen der Baumfarne, da ging der Drache auch schon ins Dazwischen .
    In der mit Feuchtigkeit durchtränkten Luft des Südens tauchten sie wieder auf, zusammen mit einem halben Dutzend anderer Drachen.
    Ein Hirte aus Cardiff hat die Katzen gesichtet. Ein großes Rudel.
    Sie schwebten tief über dem sanft gewellten Hochplateau, auf dem die ersten Siedler ihre Pflanzen fressenden, wiederkäuenden Herdentiere freigelassen hatten, da sie bei ihrer Abwanderung in den Norden nur wenige Zuchttiere mitnehmen konnten. Die Tiere waren im Laufe

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