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Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schnaubte, weil er diese Bemerkung am allerwenigsten von Pinch erwartet hatte, fügte der hinzu: »Doch, es stimmt. Deshalb riskiere ich ja Leib und Leben für die Harfnergilde.«
    Bista labte sich an dem Fleischbrocken, den Tagetarl ihr gegeben hatte, und rollte sich auf einem Regalbord zusammen. Unterdessen hatte Pinch eine Skizze beendet und legte das Blatt zur Seite, um gleich mit der nächsten Zeichnung zu beginnen.
    Tagetarl nahm das Bild in Augenschein. Es zeigte einen kräftigen Mann, dessen rechte Schulter höher zu sein schien als die linke. Eine gezackte Narbe zog sich von der rechten Schläfe bis über die vorspringende Nase und die Wange. Schmale Lippen, hagere Gesichtszüge, ein spitzes Kinn und ein ausgeprägter Adamsapfel bildeten die auffallendsten Merkmale. Am Zeigefinger der linken Hand fehlte das oberste Glied. Die Kleidung aus robustem Leder war geflickt und speckig. Seine unter dem Knie geschnürten Beinlinge und die hohen, abgetragenen Lederstiefel waren typisch für die Bergbewohner, die oftmals durch Bachläufe und unwegsames Gelände stapfen mussten.
    Mit der Rechten schob sich Pinch Brot und Käse in den Mund und spülte mit einem kräftigen Schluck aus dem Weinbecher nach, während seine linke Hand emsig skizzierte. Sein Zeichentalent war für jemanden wie ihn, der sich mit der diskreten Beobachtung von Menschen beschäftigte, von unschätzbarem Wert, fand Tagetarl. Doch Meister Robinton, der Pinch in seine Dienste gestellt hatte, war ein ausgezeichneter Menschenkenner gewesen und hatte sich mit vielen ungewöhnlich begabten Männern und Frauen umgeben. Vor der gegenwärtigen Fädensaison, als das Akki noch nicht wieder zum Leben erwacht war, hatte es auf Pern eine Zeit gegeben, in der man die Drachenreiter mit Geringschätzung behandelte und selbst die Harfner sich Anfeindungen gegenübersahen. Meister Robinton hatte es jedoch verstanden, engagierte Harfner - Männer wie Frauen - in die entlegensten Burgen und Gemeinden zu schicken, wo sie Augen und Ohren offen hielten und ihn mit nützlichen Informationen versorgten.
    Tagetarl lernte Nip kennen, den ersten Harfner, der gleichzeitig als Agent wirkte, die verzwicktesten Aufträge ausführte, dabei aber nur selten sang. An Nips richtigen Namen konnte sich keiner mehr erinnern. Nip hatte Tuck ausgebildet, auch ein Pfundskerl, den man mit den ungewöhnlichsten Missionen betrauen konnte, und später sogar Sebell zu einigen besonders heiklen Operationen mitgenommen. Sebell wiederum griff gern auf Piemur zurück, wenn er einen gewitzten, tüchtigen Mann für spezielle Aufgaben brauchte. Nun gehörte Pinch zu dem kleinen, handverlesenen Grüppchen von Agenten, zusammen mit zwei weiteren Leuten, von deren Existenz Tagetarl zwar wusste, deren Identität ihm aber noch nicht enthüllt worden war.
    Tagetarl konzentrierte sich auf das Konterfei und versuchte, sich die Züge des Mannes einzuprägen. Alles in allem ein abstoßendes Gesicht, fand der Drucker. Diesem Typ wollte er nicht im Dunkeln begegnen.
    Das nächste Antlitz, das Pinch ihm präsentierte, gehörte zu einem Mann, der Tagetarl vage bekannt vorkam. Er war jünger als sein Kumpan, größer und bei weitem nicht so mager. Der Teint war dunkel, aber nicht von Wind und Wetter gegerbt, das blonde Haar kurz getrimmt. Die verkniffenen Lippen deuteten einen eigensüchtigen, sturen Charakter an, und der Blick aus den Augen wirkte verschlagen. Die Mimik drückte Spott und Herablassung aus, wie wenn er sich über jemanden lustig machte.
    Die dritte Person, die Pinch zu Papier brachte, war eine Frau. Ihre Körperhaltung - mit der linken Hand hielt sie ihren rechten Ellbogen - sprach von mangelndem Selbstbewusstsein, in den weit aufgerissenen Augen lag ein fanatischer Ausdruck, als giere sie danach, in Aktion zu treten, einen Befehl auszuführen. Auch sie war wie eine Bergbewohnerin gekleidet, doch die Gewänder passten nicht zu ihr.
    »Diese drei suchten einsame Behausungen in den Bergen auf, wurden von den Bewohnern mit viel Aufhebens begrüßt und in ernste, im Flüsterton geführte Diskussionen verwickelt. Sie blieben mehrere Tage und genossen die Gastfreundschaft und Ehrenbezeugungen ihrer Wirte. Ich hatte den Eindruck, dass man hier etwas ausheckte, irgendein Komplott schmiedete. Einzelheiten der Gespräche konnte ich nicht verstehen, obwohl ich mich anstrengte und die Ohren spitzte. Ich möchte, dass Sebell sich diese Skizzen so bald wie möglich ansieht. Ob Ola wohl so freundlich wäre? Bista

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