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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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muss einen Weg geben, die Kumpel zu befreien«, erklärte Cristov hartnäckig, »So schnell gebe ich mich nicht geschlagen.«
    »Das ganze Training hat uns nichts genützt«, meinte Kindan, der sich plötzlich elend fühlte. »Alles war umsonst. Wir sind so weit gekommen, und jetzt können wir den Verschütteten nicht helfen.« Er wandte sich an Nuella. »Es tut mir Leid, Nuella.« Krampfhaft schluckte er die aufsteigenden Tränen hinunter. »Es tut mir so schrecklich Leid.«
    »Ich für mein Teil gebe nicht auf«, erwiderte das Mädchen. »Und du darfst auch nicht das Handtuch werfen. Du hast so fleißig mit Kisk trainiert, und wir sind bis auf acht Meter an die Kumpel herangerückt. Ich kann und will mich nicht damit abfinden, dass alles für die Katz gewesen sein soll.«
    »Aber was können wir denn tun? Wir schaffen es nicht, uns rechtzeitig zu ihnen durchzugraben. Um etwas zu bewirken, müssten wir ins Dazwischen gehen oder …«
    »Ob ein Drache zu ihnen gelangen könnte?«, spekulierte Renna.
    »Ein Drache wäre viel zu groß«, entgegnete Zenor.
    »Und sie müssen ein Bild von ihrem Zielort empfangen«, ergänzte Nuella.
    »Kisk könnte es schaffen«, verkündete Kindan unvermittelt.
    »Wachwehre gehen nicht ins Dazwischen!.«, widersprach Nuella.
    »Doch, das tun sie. Ich habe Dask dabei beobachtet«, behauptete Kindan. Als er merkte, dass Nuella skeptisch blieb, stieß er einen Seufzer aus. »Wie du weißt, stammen Wachwhere und Drachen von den Feuerechsen ab.«
    Nuella nickte.
    »Also gut«, fuhr Kindan hastig fort, denn ihm war klar, dass es nun auf jede Minute ankam, wenn sie die Verschütteten lebend bergen wollten. »Feuerechsen gehen aus eigenem Antrieb ins Dazwischen, wenn sie an Orte gelangen wollen, die sie kennen. Ein Drache vermag durch das Dazwischen zu fliegen, um ein Ziel zu erreichen, welches er noch nie gesehen hat - vorausgesetzt, sein Reiter übermittelt ihm telepathisch das Bild dieser Örtlichkeit. Wenn das so ist, dann …«
    »Vergiss nicht, dass ein Wachwher die Umwelt anders wahrnimmt als ein Drache«, hielt Nella ihm entgegen. »Er sieht eigentlich kein richtiges Bild, sondern die Wärme, die von einem Objekt oder einem Lebewesen abstrahlt.«
    »Genau darauf wollte ich hinaus!«, rief Kindan. »Deshalb sollst du auf Kisk reiten, Nuella. Du kannst Kisk diese Wärmebilder übermitteln.«
    »Man kann auf einem Wachwher reiten?«, staunte Cristov.
    »Danil ritt öfter auf seinem Dask«, erzählte Zenor, »Ich kann mich noch gut daran erinnern.«
    »Kisk ist dein Wachwher, Kindan«, protestierte Nuella. »Du solltest sie reiten - sie ist auf dich geprägt.«
    »Aber es hätte keinen Zweck, wenn ich diese Aktion mit Kisk unternähme«, widersprach der Junge. »Ich vermag ihr ja nicht die Bilder in den Kopf zu pflanzen, die sie versteht. Das kannst ausschließlich du.«
    »Bitte, versuch es, Nuella!«, drängte Renna verzweifelt. »Du musst die Kumpel retten. Dalor ist auch unter ihnen.«
    »Aber dazu brauchte ich ein deutliches Bild«, jammerte Nuella.
    »Atme ein paarmal tief durch«, flüsterte Kindan ihr ins Ohr, damit die anderen nicht mithören konnten. »Du schaffst es, Nuella.«
    »Aber Kisk ist mit dir verbunden«, beharrte sie »Ich borge sie dir aus«, erwiderte Kindan obenhin. »Sie mag dich ohnehin gut leiden. Sagtest du nicht, dass ein Wachwher ohne weiteres seinen menschlichen Partner wechseln kann?«
    »Doch, das stimmt«, räumte Nuella zögernd ein. »Aber woher soll ich wissen, welche Bilder ich auf Kisk übertrage?«
    »Du kennst doch deinen Vater und weißt, wie er aussieht. Das gleiche gilt für Dalor. Mit den beiden fängst du an und stellst dir in deiner Phantasie vor, welche Wärmebilder sie erzeugen. Das geht doch, oder?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, entgegnete Nuella nervös.
    »Du hast es bereits getan, als du mit Dalor Verstecken spieltest«, erklärte Kindan. Nuella nickte. »Auf dieselbe Weise gehst du vor, wenn du dir im Kopf das Bild deines Vaters vorstellst. Wie er aussieht, wenn du das Bild wahrnimmst, das seine Körperwärme erzeugt.«
    »Ich denke, das könnte klappen«, gab sie endlich nach.
    »Schön. Fang an«, sagte Kindan. »Alles Weitere übernehme ich.«
    »Weißt du, wie viele Menschen Kisk auf einmal tragen kann?«, fragte Nuella.
    »Neun«, erwiderte Kindan prompt, wobei er sich einer Lüge bediente. »Ich bin mir sicher, dass es neun sind.« Er wandte sich an Toldur. »Könntest du die anderen zum Hauptschacht zurückführen? Wir müssen

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