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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Tarik von der Seite her an. Der schien zu erstarren und maß Kindan mit einem strafenden Blick.
    »Die Resultate sind nicht eindeutig«, erwiderte Natalon. »Aber das ist nicht ungewöhnlich, wenn man die Ursachen für ein Grubenunglück herauszufinden versucht.«
    Kindan drückte den Rücken durch und schickte sich an, Natalon mit weiteren Fragen zu bombardieren. Doch der Steiger hielt eine Hand hoch, zum Zeichen, dass er mit seinen Ausführungen noch nicht fertig war.
    »Wir vermuten«, fuhr er fort, »dass die Kumpel das Pech hatten, eine Gesteinsschicht zu bearbeiten, in der der Fels sehr locker saß. Durch den Einsatz von Spitzhacken brach die Firste ein und verschüttete die Männer.«
    »Aber in dem Stollen roch es nach Gas«, wandte Kindan ein. »Dask sagte es mir, und sogar ich konnte die Stickluft riechen.«
    Natalon und Tarik tauschten Blicke. Tarik schüttelte den Kopf. »Keiner der Männer, mit denen ich sprach, hat etwas von Stickluft erwähnt«, erklärte er.
    »Bist du sicher, dass du Dask richtig verstanden hast?«, vergewisserte sich Natalon.
    »Angeblich muss man doch jahrelang trainieren, um einen Wachwher zu verstehen«, murrte Tarik. »Und diese Kreatur muss unter starken Schmerzen gelitten haben.«
    »Man braucht nicht viel Zeit, um die Laute zu kennen, mit denen ein Wachwher Stickluft anzeigt«, widersprach Kindan. »Diese Tonfolge und alle anderen Signale, die vor einer drohenden Gefahr warnen, habe ich in null Komma nichts gelernt.« Er verschwieg jedoch, dass er seine Kenntnisse über Wachwhere von Silstra hatte, und auch seine Schwester wusste über diese Geschöpfe nicht besonders viel.
    Tarik schüttelte den Kopf. »Es gab keine Anzeichen für Funkenschlag, und es brach auch kein Feuer aus.«
    »Möglicherweise war es nur eine kleine Gassäule oder eine Blase voller Gas«, mutmaßte Natalon und strich sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn. »Und die Explosion brachte dann den Stollen zum Einsturz.«
    »Eine Ansammlung von Grubengas, die Dask nicht rechtzeitig gemeldet hat?«, höhnte Tarik. »Nach Danils Prahlerei zu urteilen, muss man doch annehmen, das ein Wachwher eine geradezu magische Nase hat, der nicht die geringstes Spur von Stickluft entgeht.«
    Kindan furchte ärgerlich die Stirn und funkelte Tarik wütend an. Meister Zist, der wohl befürchtete, sein Schützling könnte aus der Rolle fallen, rüstete sich rasch zum Einschreiten. Er fasste nach Kindans Arm und drückte ihn zur Warnung.
    »Wenn jemand mit einem Bergeisen* auf eine Methanblase traf und sich ein Funke entzündete, kam es zu einer Explosion, ehe der Wachwher einen Warnlaut von sich geben konnte«, hielt Natalon ihm entgegen.
    * Spitzhammer der Bergleute zum Heraushauen und Bearbeiten des Gesteins mit Hilfe des Schlägels. Schlägel und Eisen bilden das bergmännische Wahrzeichen - Anm, d. Übers.
    »Siehst du?«, sagte Tarik und blickte triumphierend drein. »Was nützt ein Wachwher, wenn er seine Aufgabe nicht erfüllen kann? Ich finde, wir sollten froh sein, dass das letzte Exemplar krepiert ist. Ohne diese Biester kommen wir mit unserer Arbeit viel schneller voran.«
    Natalon klappte den Mund auf und setzte zu einer scharfen Entgegnung an, doch Meister Zist reagierte schneller und schnitt ihm das Wort ab. »Könnten wir vielleicht zum eigentlichen Thema dieser Zusammenkunft kommen?«, fragte er mit schneidender Stimme. »Wir sind hier, um zu beratschlagen, was aus Kindan wird.«
    Natalon und Tarik blickten verdutzt drein, als hätten sie den Jungen völlig vergessen.
    »Das Cottage ist für ihn allein viel zu groß«, beeilte sich Tarik zu sagen, der seine Gelegenheit gekommen sah, für sich und seine Familie ein neues Quartier zu beanspruchen. »Es gibt jede Menge Leute in diesem Camp, die den Platz besser nutzen könnten.«
    »Und dann sind da noch die Erinnerungen«, sagte Meister Zist leise, als spräche er zu sich selbst. »Es ist nicht gut, an einem Ort zu verweilen, der einen an glücklichere Zeiten erinnert.«
    »Nun ja …«, hob Natalon bedächtig an.
    »Ich könnte mit meiner Familie in das Cottage ziehen«, sagte Tarik in die eintretende Stille hinein. Mit einem Blick auf Natalon fügte er hinzu: »Bei dir stellt sich demnächst Nachwuchs ein, und wenn wir weiterhin bei euch wohnen bleiben, könnte es ziemlich eng werden.«
    »Nun ja«, wiederholte Natalon, »wenn Kindan nichts dagegen hat.«
    »Die Entscheidung liegt nicht bei ihm«, trumpfte Tarik auf. »Und sowie es wieder Fäden regnet,

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