Die drei 42 Das Geheimnis der alten Villa drei Ausrufezeichen
ist los?«, zischte Marie, aber Kim schüttelte nur den Kopf.
»Vielen Dank! … Ja, das mache ich … Prima, bis bald!« Kim ließ das Handy sinken.
»Jetzt erzähl schon!« Franzi trommelte ungeduldig mit den Fingernägeln auf der Tischplatte. »Was hat Kommissar Peters gesagt?«
»Ihr werdet es nicht glauben!« Kim lächelte versonnen. »Die Diamanten stammen tatsächlich aus dem Raub in Südfrankreich.«
»Ist das alles?«, fragte Marie enttäuscht. »Das war doch schon so gut wie sicher.«
»Nein, das ist nicht alles.« Kim spannte ihre Freundinnen mit einer kurzen Pause auf die Folter. Dann verkündete sie: »Die französische Polizei hat die Erben des Diamantenhändlers ausfindig gemacht. Sie waren überglücklich, die verloren geglaubte Diebesbeute doch noch zurückzubekommen. Deshalb wollen sie uns eine saftige Belohnung zahlen!«
»Was?«, quiekte Franzi. »Das ist ja super!«
»Allmählich wird unser Detektivclub richtig reich«, stellte Marie gut gelaunt fest.
»Wie viel wir genau bekommen, ist noch nicht klar«, erzählte Kim weiter. »Aber der Kommissar meinte, es wird bestimmt ein ordentliches Sümmchen.«
Marie hob ihr Glas. »Darauf müssen wir anstoßen. Auf die Diamanten!«
»Auf unseren erfolgreichen Detektivclub!«, rief Franzi.
»Und auf einen weiteren gelösten Fall«, fügte Kim hinzu.
Die Detektivinnen ließen ihre Gläser zum zweiten Mal an diesem Nachmittag gegeneinanderklirren.
Marie nahm einen großen Schluck Cranberry-Schorle. »Ich habe übrigens Papa und Tessa überredet, den alten Springbrunnen restaurieren zu lassen. Bald wird wieder Wasser aus dem Füllhorn des Engels plätschern!«
»Eine gute Entscheidung.« Franzi grinste. »Das ist das Mindeste, was du für den Engel tun konntest, nachdem er sein wertvolles Geheimnis so lange gehütet hat.«
»Finde ich auch.« Kim hob zum dritten Mal ihr Glas. »Auf das Geheimnis der alten Villa!«
»Und auf den lächelnden Engel, den treuen Bewacher des Diamantenschatzes!«, sagte Marie.
Nochmals ertönte dreifaches Gläserklirren. Das fröhliche Lachen der Detektivinnen schallte durch den Garten bis zu der kleinen Engelsstatue, die neben dem Haus im Gras lag und darauf wartete, dass ein geschickter Restaurator ihr neues Leben einhauchte. Es schien, als wäre das Lächeln des Engels noch etwas breiter geworden. Er würde weiterhin über die Villa und ihre Bewohner wachen, so wie er es schon seit vielen Jahren tat, als würdige Erinnerung an längst vergangene Zeiten.
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Donnerstag, 22. September
D er blanke Horror!!! Meine Mutter hat sich heute mit unserem Direktor getroffen. Er hat gesagt, er finde mich »speziell«. Meine Mutter hat seine Worte wiederholt, bevor sie erklärte, sie finde unseren Direktor – und wir reden hier von Monsieur Beaulieu! – sehr »charmant«. Sie hat »charmant« auf eine ganz besondere Weise ausgesprochen. Mit einer winzigen Bedenkzeit, in der ihre Augen einen kleinen Hüpfer zur Seite machten, dann wieder auf ihren Platz wanderten, sie das passende Wort fand und es ein bisschen sanfter aussprach als den Rest des Satzes. Noch dazu mit einem kleinen Lächeln im Mundwinkel! Oh Gott! Wenn meine Mutter sich in Monsieur Beaulieu verknallt hat, bin ich er-le-digt!
Aber noch mal zurück zu dem »Blablabla ... speziell«. Was geht Sie das denn an, Herr Direktor-den-meine-Mutter-»charmant«-findet!
Oh Mann! Wenn ich mich nicht mit Kat zerstritten hätte, würde ich sie sofort anrufen. Wir würden die Situation ganz in Ruhe analysieren und ich würde nicht den Kopf verlieren vor lauter Panik, unser Direktor könnte der neue Freund meiner Mutter werden und demnächst bei uns einziehen!
Meine Mutter: »... und er findet, du könntest dich stärker am Unterricht beteiligen.«
Ich: »Was?«
Ich hatte ihre letzten Worte nicht mehr gehört, weil ich so mit der Vorstellung beschäftigt war, wie mein Leben aussehen würde, wenn meine Mutter und Monsieur Beaulieu heirateten.
Meine Mutter: »Denis ... Monsieur Beaulieu meint, du könntest viel bessere Noten haben, wenn du dich nur ein bisschen mehr anstrengen würdest.«
Ich: »Was? Das hat er gesagt?«
Meine Mutter: »Mach dir keine Sorgen, das Schuljahrhat gerade erst angefangen. Du hast noch genug Zeit, um aufzuholen!«
Ich habe mir diese Schule zwar ausgesucht, aber ich hätte nicht erwartet, dass der Direktor mich »speziell« findet und ich mich im Unterricht mehr anstrengen muss. Mir ging es nur darum, mich nie wieder mit meiner besten
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