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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Armee aus Schattenwesen. Die tagsüber so freundlich wirkenden Fachwerkhäuser lauerten düster rechts und links von der Straße, ihre dunklen Fenster schienen den Detektivinnen höhnische Blicke zuzuwerfen.
    »Hier sind die Bürgersteige tatsächlich schon hochgeklappt«, stellte Marie mit einem Blick auf die leere Straße fest.
    »Ja, in Billershausen ist abends absolut nichts mehr los«, sagte Franzi. »Das Dorf wird immer mehr zu einem Geisterdorf.«
    »Das hat Holger auch gesagt.« Marie zupfte ihren Kaschmirschal zurecht. »Es ziehen immer mehr Leute in die Stadt, darum ist letztendlich ja auch der Laden seiner Mutter pleitegegangen.«
    Kim schlug den Kragen ihrer Jacke hoch. Die feuchte Kälte kroch durch ihre Kleider und schien sich in ihre Knochen zu fressen. »Lasst uns gehen.«
    Stumm marschierten die Detektivinnen los. Als sie von der Dorfstraße abbogen, wurde es noch dunkler. Der schmale Weg, der zu Oma Lottis Haus führte, war nicht beleuchtet. Nur der Mond, der ab und zu hinter den Wolken auftauchte, warf seinen milchigen Schein auf die Wipfel des Märchenwaldes, die neben dem Weg aufragten. Zwischen den Bäumen knackte und raschelte es. Kims Herzschlag beschleunigte sich.
    »Was war das?«, flüsterte sie.
    »Vermutlich irgendein Tier«, sagte Franzi leise. »Keine Sorge, hier ist niemand.«
    Aber Kim war sich da nicht so sicher. Was, wenn tatsächlich Kriminelle Oma Lottis Haus für ihre Machenschaften nutzten und jetzt hier im Wald auf der Lauer lagen? Zwischen den Fichten war die Dunkelheit so undurchdringlich, dass sie es nie im Leben merken würden, wenn sich dort jemand versteckte. Vielleicht wurden sie gerade in diesem Moment von einem unsichtbaren Augenpaar beobachtet. Hier gab es weit und breit keine Nachbarn, niemand würde sie hören, wenn sie schrien …
    Oma Lottis Haus schälte sich aus der Nacht wie die Kulisse für einen Gruselfilm. Das Mondlicht schien alle Farben zu schlucken, Haus und Garten lagen grau in grau vor dem schwarzen Wald. Nebelschwaden schwebten über dem Vorgarten und verdeckten gnädig den viel zu hohen Rasen und die verwahrlosten Beete. Kim versuchte krampfhaft, nicht mit den Zähnen zu klappern. Ob die innere Kälte, die sie erfüllte, vom kühlen Herbstwetter oder von ihrer Angst kam, konnte sie nicht mit Sicherheit sagen. Sie wusste nur, dass sie der Panik nicht nachgeben durfte, sonst würde sie sie mit Haut und Haaren verschlingen. Sie versuchte stark zu sein und dagegen anzukämpfen.
    Die drei !!! hatten Oma Lottis Haus erreicht und blieben dicht nebeneinander vor dem Gartentor stehen. Gerade brach der Mond wieder durch die Wolken und setzte das alte Haus mit seinen weißen Strahlen eindrucksvoll in Szene.
    »Nachts sieht es hier irgendwie ganz anders aus«, murmelte Franzi verunsichert.
    Stumm standen die Detektivinnen am Zaun. Keine von ihnen konnte sich dazu durchringen, den ersten Schritt zu machen. Es war, als würde ein unsichtbarer Bann über dem Grundstück liegen und ihnen den Zutritt verwehren.
    »Habt ihr Angst?«, fragte Marie leise. Sie sah im Schein des Mondes unnatürlich blass aus.
    Kim nickte.
    »Ja«, hauchte Franzi.
    »Ich auch«, flüsterte Marie. »Aber wir gehen da jetzt trotzdem rein, okay?«
    »Okay«, antworteten Kim und Franzi gleichzeitig.
    Kim fühlte, wie Marie ihre linke Hand fasste und Franzi die rechte. Fest drückte sie die Hände ihrer Freundinnen undspürte, wie neue Energie durch ihren Körper floss. Es war, als hätte sich ein Kreislauf geschlossen und ungeahnte Kräfte freigesetzt. Indem sie sich ihre Angst eingestanden hatten, hatten sie sie überwunden. Kim atmete tief durch. Jetzt war sie bereit, sich dem zu stellen, was sie in Oma Lottis Haus erwartete. Ganz egal, worum es sich handelte. Gemeinsam waren sie stark!
    Plötzlich drückte Franzi Kims Hand so heftig, dass es beinahe wehtat.
    »Aua!«, zischte Kim. »Was soll das? Du zerquetschst mir ja die Finger!«
    »D…d…da!«, stotterte Franzi. Sie streckte den rechten Arm aus und zeigte mit zitterndem Finger auf ein Fenster im ersten Stock.
    Kim schluckte. Jetzt sah sie es auch. Ein Lichtschein geisterte durch den Raum. Er näherte sich dem Fenster und Kim duckte sich unwillkürlich. Wer trieb sich dort herum?
    »Es ist jemand im Haus«, flüsterte Marie.
    Franzi nickte. Sie hatte den ersten Schreck schnell überwunden und stellte die alles entscheidende Frage: »Was machen wir jetzt?«
    »Wir sollten Kommissar Peters anrufen«, sagte Kim entschieden. »Vielleicht

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