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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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ihr, jemand hat den Zettel mit Parfüm eingesprüht?«
    »Komisches Parfüm!« Franzi kicherte. »Wer will schon wie ein Zitronenbonbon riechen?«
    »Vielleicht ist das Papier mit Zitronensäure in Kontakt gekommen«, überlegte Kim. »Sie befindet sich zum Beispiel in Haushaltsreinigern.«
    »Irgendwie ergibt das alles keinen Sinn.« Franzi betrachtete den mysteriösen Zettel. »Vielleicht hat der Zitronenduft überhaupt nichts zu bedeuten und wir zerbrechen uns völlig umsonst den Kopf.«
    »Moment mal …« Kim war gerade etwas eingefallen. Ihre Miene hellte sich auf. »Ich hab eine Idee! Franzi, ich brauche ein Bügeleisen.«
    Franzi starrte sie verdutzt an. »Ein Bügeleisen ?« Wenn Kim nach einer Handvoll frischer Pferdeäpfel gefragt hätte, hätte Franzi nicht überraschter aussehen können.
    Kim nickte. »Genau! Und zwar schnell.«
    »Hast du gleich noch ein Date oder warum willst du plötzlich deine Klamotten bügeln?« Marie zwinkerte Kim vielsagend zu.
    »Ich habe kein Date«, stellte Kim leicht genervt klar. »Und ich will auch nicht meine Klamotten bügeln, sondern diesen Zettel.«
    »Warum das denn?« Nach dem Blick zu urteilen, den Franzi Kim zuwarf, hielt sie sie jetzt für komplett übergeschnappt.
    »Fragt doch nicht so viel!« Kim platzte fast vor Ungeduld. »Gebt mir einfach ein Bügeleisen, dann werdet ihr schon sehen.«
    »Na gut.« Franzi zuckte mit den Schultern. »Kommt mit.«
    Franzi führte ihre Freundinnen in den Hauswirtschaftsraum hinter der Küche, in dem sich neben einer Waschmaschine und einer riesigen Kühltruhe auch ein Bügelbrett samt Bügeleisen befanden. Franzi stellte das Bügeleisen an. Kim trat nervös von einem Fuß auf den anderen, während sie darauf warteten, dass das Gerät seine Betriebstemperatur erreichte. Sie konnte es kaum erwarten, endlich auszuprobieren, ob sich ihr Verdacht bewahrheiten würde.
    »Los geht’s!« Kim legte den leeren Zettel auf das Bügelbrett und griff nach dem Bügeleisen. »Seht genau hin!«
    Das ließen sich Franzi und Marie nicht zweimal sagen. Sie standen rechts und links von Kim und reckten die Hälse. Vorsichtig ließ Kim das Bügeleisen über das Papier gleiten, immer darauf bedacht, den Zettel nicht zu verbrennen. Zunächst geschah nichts.
    »Ich verstehe immer noch nicht, wieso …«, begann Franzi. Plötzlich verstummte sie.
    »Was zum Teufel ist das?«, flüsterte Marie.
    Auf dem Papier waren wie von Zauberhand bräunliche Buchstaben erschienen. Kim lächelte zufrieden. Genau das hatte sie erwartet. Während sie weiterbügelte, wurden die Buchstaben immer dunkler und deutlicher. Schließlich stellte Kim das Bügeleisen zur Seite und schaltete es aus. Sie wartete, bis derZettel abgekühlt war, dann hielt sie ihn triumphierend hoch. »Was sagt ihr jetzt?«
    »Ich bin platt!« Franzi sah ungläubig auf die Buchstaben. »Bist du neuerdings unter die Zauberer gegangen?«
    Kim lachte. »Keineswegs. Aber der Zitronengeruch hat mich an etwas erinnert. Früher, als ich noch keinen Computer hatte, hab ich immer eine besondere Geheimschrift benutzt, wenn ich etwas schreiben wollte, das die Zwillinge nicht lesen sollten.«
    »Und wie funktioniert diese Geheimschrift?«, fragte Marie.
    »Es ist ganz leicht! Man braucht dazu nur ein Blatt Papier, eine Zitrone und einen Pinsel oder ein Wattestäbchen«, erklärte Kim. »Du presst die Zitrone aus, tunkst Pinsel oder Wattestäbchen in den Saft und schreibst damit deine Nachricht auf das Papier. Wenn der Zitronensaft getrocknet ist, musst du das Blatt erwärmen, am besten mit einem Bügeleisen. Dann wird die Schrift sichtbar.«
    »Toll!« Franzi war schwer beeindruckt. »Das ist genial.«
    Marie nickte. »Und so einfach.« Sie betrachtete den Zettel. »Aber was steht dort jetzt eigentlich? Könnt ihr das lesen?«
    Die Detektivinnen beugten sich über die geheime Nachricht. Es war gar nicht so leicht, den Text zu entziffern. Er wimmelte nur so von Rechtschreibfehlern und die Druckbuchstaben waren krumm und schief.
    »Sieht aus, als hätte das ein Kind geschrieben«, murmelte Kim. »Das würde auch zu der Seite aus dem Schreibanfänger-Schulheft passen.«
    Nach einer Weile hatten sie alle Buchstaben identifiziert. Der Text lautete:
    H IELFE! LEHBENTSGEFA!
    RÄTTÄT UNZ SONZSINT WIER TOHTT!!!
    Franzi runzelte die Stirn. »Was soll das heißen? Ist das eine verschlüsselte Botschaft?«
    »Nein, da hat nur jemand keinen blassen Schimmer von Rechtschreibung.« Kim grinste. »Die Hausaufgaben der Zwillinge

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