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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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handelt es sich wirklich um Einbrecher, und für den Fall brauchen wir unbedingt Unterstützung.«
    »Du hast recht«, sagte Marie. »Es bringt nichts, wenn wir uns unnötig in Gefahr begeben.«
    Franzi kicherte nervös. »Der Kommissar wäre stolz auf uns, wenn er uns jetzt hören könnte. Schließlich predigt er uns ständig, vorsichtig zu sein.«
    Kim hatte ihr Handy gezückt und war gerade dabei, die Nummer des Kommissars herauszusuchen, als sie mitten in der Bewegung erstarrte. Auch Marie und Franzi hielten die Luft an. Aus dem Haus drang ein lang gezogenes Wimmern. In der nächtlichen Stille klang es absolut unheimlich. Kim stellten sich alle Nackenhaare auf.
    »Was war das?«, flüsterte Marie.
    »Hörte sich an wie ein Kind, das furchtbare Schmerzen hat«, sagte Kim tonlos. Das schreckliche Wimmern war zwar inzwischen verklungen, hallte aber immer noch in ihrem Kopf nach.
    »Da braucht jemand dringend Hilfe!« Franzis Augen waren weit aufgerissen. »Kommt schon, wir müssen nachsehen, was los ist.«
    Die drei !!! zögerten keine Sekunde. Kim steckte eilig das Handy ein, dann rannten sie zur Haustür.
    Im Flur wurden sie von pechschwarzer Dunkelheit empfangen. Franzi drückte auf den Lichtschalter, aber nichts geschah. Sie fluchte leise. »Der Strom muss ausgefallen sein«, flüsterte sie. »So ein Mist!«
    »Moment!« Kim zog ihre Taschenlampe aus dem Rucksack und knipste sie an. Der Lichtstrahl wanderte unruhig über die Garderobe und die alte Tapete. Es war kein Laut zu hören. Die Stille war fast noch unerträglicher als das merkwürdige Wimmern. Was war geschehen? Hatte es wieder ein Unglück gegeben?
    Die Detektivinnen tasteten sich vorsichtig durch den Flur in Richtung Treppe. Der Schein der Taschenlampe hüpfte aufund ab. Plötzlich blieb Kim wie angewurzelt stehen. Auf dem Holzboden direkt vor der Treppe leuchtete etwas im Licht der Taschenlampe auf. Etwas Rotes, Glänzendes.
    »Blut!«, hauchte Marie.
    Kim wurde übel. Sie konnte kaum noch atmen und zitterte so heftig, dass der Taschenlampen-Schein wie ein verrücktes Irrlicht durch den Flur tanzte.
    Franzi nahm Kim die Lampe ab und beleuchtete mit ruhiger Hand die kleine, rote Lache. Sie war diesen Anblick durch den Beruf ihres Vaters gewöhnt. Manchmal assistierte sie Herrn Winkler in seiner Tierarztpraxis und legte Verbände an oder beruhigte verängstigte Tiere. Einmal war sie sogar bei einer Fohlen-Geburt dabei gewesen. »Das Blut scheint noch ganz frisch zu sein«, stellte sie fest. »Und es ist ziemlich viel. Sieht nach einer heftigen Verletzung aus.«
    »Leuchte mal nach oben«, bat Marie.
    Franzi ließ den Lichtstrahl die Treppe hinaufwandern. Auf den Stufen erschienen noch mehr Blutstropfen. Sie glänzten so geheimnisvoll und bösartig wie wertvolle Rubine.
    Kim räusperte sich. »Wir müssen in den ersten Stock.« Es kostete sie unendliche Überwindung, diese Worte auszusprechen, denn in ihr wehrte sich alles dagegen, auch nur einen Fuß auf diese blutverschmierte Treppe zu setzen.
    Franzi ging vor. Auf leisen Sohlen schlich sie die Treppe hinauf, immer darauf bedacht, nicht in die funkelnden Tropfen zu treten. Kim folgte ihr. Sie sah starr zur Seite, denn jedes Mal, wenn ihr Blick auf das Blut fiel, drehte sich ihr fast der Magen um. Marie bildete die Nachhut. Es beruhigte Kim, sie hinter sich zu wissen.
    Als sie beinahe oben waren, setzte das Wimmern wieder ein. Erst war es leise, dann wurde es immer lauter. Es war so durchdringend, dass Kim sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Jetzt war sogar sie bereit, an Geister zu glauben. War das der tote Junge? Beklagte Viktor sein tragisches Schicksal?
    Kim war kurz davor, die Treppe Hals über Kopf wieder hinunterzurennen. Aber sie riss sich zusammen und setzte einen Fuß vor den anderen. Die drei !!! folgten der Blutspur bis in die erste Etage. Dort endete sie direkt vor der Tür des Gästezimmers.
    Franzi nickte ihren Freundinnen zu. Sie formierten sich vor der Tür und verständigten sich mit einem letzten Blick. Dann legte Franzi die Hand auf die Klinke und stieß mit einem Ruck die Tür auf. Das Wimmern verstummte.
    Im Gästezimmer war es dunkel. Langsam hob Franzi die Taschenlampe und ließ ihren Strahl durch den Raum wandern. Plötzlich zuckte sie zurück. Der Schein der Lampe hatte etwas erfasst. Dieses Mal thronte keine Katze auf dem Bett. Eine menschliche Gestalt lag zusammengekrümmt darauf.
    Kim schluckte. Sie blinzelte, aber die Erscheinung verschwand nicht. Es war ein

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