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Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus

Titel: Die drei Ausrufezeichen 45 - Tatort Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Woche hier versteckt?« Der Kommissar ließ sich auf einen Küchenstuhl fallen. »Das ist ja ein Ding! Und wir dachten, sie wären Opfer einer Entführung geworden. Wir waren gerade dabei, im Märchenwald jeden Stein einzeln umzudrehen.«
    »Tja, da hätten Sie lange suchen können«, stellte Marie fest. »Ich schätze, wir haben Ihnen eine Menge Arbeit erspart.«
    Der Kommissar nickte. »Allerdings. Aber ein paar Dinge sind mir trotzdem noch unklar.« Er wandte sich an die Brauers, die immer noch glücklich ihre Kinder umarmten. »Wenn Sie so weit sind, würde ich gerne einige offenen Fragen klären«, sagte er freundlich.
    »Natürlich.« Herr Brauer setzte sich an den Tisch und nahm Torben auf den Schoß. Der Junge schmiegte sich an seinen Vater.
    Frau Brauer nahm neben Kim Platz. Lili setzte sich neben sie und sah den Kommissar ängstlich an.
    »Ich habe soeben erfahren, dass Lili und Torben keineswegs entführt wurde, sondern aus freien Stücken von zu Hauseweggelaufen sind«, begann der Kommissar. Er machte eine Pause und wartete auf die Reaktion der Eltern.
    Frau Brauer riss die Augen auf. »Was? Nein, das glaube ich nicht! Warum sollten unsere Kinder so etwas tun?«
    »Das kann Ihre Tochter Ihnen sicher selbst am besten erklären.« Der Kommissar nickte Lili aufmunternd zu.
    Lili wurde rot und schluckte. Jetzt war die Stunde der Wahrheit gekommen. »Ich … äh … also …«
    »Ihr dürft uns nicht trennen!«, rief Torben. »Lili und ich wollen zusammenbleiben.«
    Lili warf ihrem Bruder einen dankbaren Blick zu. »Genau! Ihr bestimmt einfach über unser Leben und das finden wir nicht fair.«
    »Warum hast du denn nicht mit uns geredet, Lili?«, fragte Herr Brauer. »Statt einfach abzuhauen.«
    »Das hab ich ja versucht!«, verteidigte sich das Mädchen. »Am Samstagabend, als ihr euch in der Küche so heftig gestritten habt. Aber ihr habt mir nicht zugehört.«
    »Es gab einen Streit?«, fragte der Kommissar interessiert. »Davon haben Sie mir ja gar nichts erzählt. Das hätte den Fall natürlich in ein ganz anderes Licht gerückt.«
    Die Brauers wechselten einen schuldbewussten Blick. »Wir wussten ja nicht, dass unsere Auseinandersetzung der Auslöser für das Verschwinden von Lili und Torben war«, verteidigte sich Herr Brauer.
    »Wir waren viel zu sehr mit uns und unseren Problemen beschäftigt«, gab Frau Brauer zu. »Ich darf gar nicht daran denken, was den Kindern alles hätte passieren können! Ich mache mir schreckliche Vorwürfe.«
    »Heißt das, wir dürfen zusammenbleiben?«, hakte Torben nach.
    Sein Vater drückte ihn an sich. »Natürlich. Es war keine gute Idee, euch trennen zu wollen.«
    »Wir werden eine Lösung finden, mit der wir alle gut leben können.« Frau Brauer griff nach Lilis Hand und drückte sie. »Das verspreche ich euch.«
    »Wie haben Sie eigentlich gemerkt, dass Lili und Torben verschwunden sind?«, erkundigte sich Kim. Die Frage ging ihr schon die ganze Zeit im Kopf herum.
    »Meine Mutter hat vorhin angerufen und sich nach den Kindern erkundigt«, erzählte Frau Brauer. »Sie wollte wissen, ob Lili und Torben wieder gesund sind und vielleicht dieses Wochenende zu Besuch kommen können, wo es ja letzten Sonntag schon nicht geklappt hat.« Sie drückte Lilis Hand noch etwas fester. »Ich bin natürlich aus allen Wolken gefallen. Es hat mir glatt den Boden unter den Füßen weggezogen, als mir klar wurde, dass die Kinder schon seit fünf Tagen verschwunden sind. Ich war mir ganz sicher, dass ihnen etwas Schreckliches zugestoßen ist. Das war der schlimmste Moment meines Lebens.« Frau Brauer kämpfte schon wieder mit den Tränen.
    »Haben Sie denn im Lauf der Woche gar nicht versucht, Ihre Kinder zu erreichen?«, erkundigte sich Franzi.
    »Doch, natürlich!« Frau Brauer rang sichtlich um Fassung. »Aber Lilis Handy war die ganze Zeit ausgeschaltet. Ich bin davon ausgegangen, dass der Akku leer ist und sie mal wieder vergessen hat, ihr Aufladekabel mitzunehmen.« Sie seufzte. »Und bei meiner Mutter ist immer nur der Anrufbeantworter rangegangen, was allerdings auch nichts Besonderes ist. Ohne ihr Hörgerät hört sie das Klingeln nur, wenn sie direkt neben dem Apparat steht.«
    »Es ist ja zum Glück alles gut ausgegangen«, stellte Marie fest.
    »Wie habt ihr euch eigentlich in den vergangenen Tagen ernährt?«, erkundigte sich Kommissar Peters. »Hattet ihr Lebensmittel dabei?«
    Lili nickte mit gesenktem Kopf. »Ich hab heimlich ein paar Vorräte aus unserer Speisekammer

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