Die drei !!! Bd. 31 - Betrug in den Charts
sie in diesem Heft einen Text überflogen hatte, der ihnen jetzt vielleicht weiterhelfen könnte. »Seht ihr das?«, sagte sie zu Kim und Franzi, die gerade dabei waren, den Inhalt der Brötchentüte in Augenschein zu nehmen.
»Hm?«, nuschelte Kim und biss gleich noch einmal in ihr Franzbrötchen. »Das Brötchen ist superlecker! Mit Kürbiskernen und Zimt. Jam-jam«, sagte sie und reichte Franzi auch eins. »Danke nein, mir ist jetzt eher nach einem Käsebrötchen. Du brauchst doch nur wieder Süßes als Nervennahrung, stimmt's, Kim?«
»Natürlich! Neuer Fall – neues Futter für's Gehirn!« »Also, zeig mal her, was du da hast, Marie.« Franzi nahm das Magazin an sich und las die Seite, die Marie aufgeschlagen hatte.
»Hey, super! Ultimate Question spielen heute hier in Hamburg und präsentieren ihr neues Album.« »Das nenne ich Schicksal«, sagte Marie trocken und grinste breit. »Und wir werden dabei sein!«
»Und wie willst du das anstellen? Das ist eine Presseveranstaltung vor ausgewähltem Publikum, lese ich gerade.« Franzi sah Marie herausfordernd an.
»Oh, das habe ich wohl übersehen, zeig noch mal ... Das richtige Konzert ist erst am Sonntag. Dafür könnten wir einfach Karten kaufen. Wenn wir da nicht schon wieder zu Hause wären ... Und nun?« Marie zerzauste sich nervös die Haare. »Vielleicht solltest du mal wieder bei den Türstehern deinen Charme einsetzen und das Beste hoffen. Mit Glück bekommen wir ja so Zutritt«, überlegte Kim.
»Wenn es hilft, klimpere ich den ganzen Abend mit den Wimpern. Für unseren Detektivclub ist mir keine Anstrengung zu groß!«
Marie bot gerade eine äußerst überzeugende Darstellung ihres Wimpernaufschlages, als Till sich zu ihnen an den Frühstückstisch setzte. »Klasse, frische Brötchen. Das hebt meine Laune sofort!«
»Und kurbelt es auch deine Erinnerungen an?« Till zuckte mit den Schultern. »Es ist aber auch schon so lange her ... Wie gesagt, ich glaube nicht, dass ich die Noten mal mit an die Uni genommen habe. Außer eben an dem Tag, an dem ich meine Semesterarbeit abgegeben habe. Ich kann doch niemals nachweisen, dass das Stück wirklich von mir ist. Zeitgleich mit der Abgabe meiner Arbeit wurde das Lied im Radio rauf- und runtergespielt. Wer fragt da noch nach, wie lange ich für's Komponieren gebraucht habe.« Till war frustriert. »Wenn ihr nichts herausfindet, bin ich für immer als Dieb geistigen Eigentums gebrandmarkt. Bei der Geschwätzigkeit meines Professors weiß bestimmt schon die ganze Hochschule Bescheid. Und Gerüchte halten sich ewig! Meine Karriere als Komponist kann ich dann in die Tonne treten. Ich habe keine Ahnung, wie meine Zukunft aussehen wird. Vielleicht gelingt mir nie wieder eine Komposition. Allein bei dem Gedanken, Töne zu einer Melodie zusammenzufügen, verknoten sich meine Gehirnwindungen. Und mit so einem Knäul im Kopf hätten weder Mozart, noch Schubert, Chopin oder Beethoven irgendetwas Anständiges auf ihren Notenblättern zustande gebracht.« Till sah verzweifelt aus.
Und wahrscheinlich fliegt er von der Uni, fügte Marie in Gedanken hinzu.
»Ach, es ist doch völlig zwecklos. Ich habe meine Notenblätter zwar noch, auf denen kann man jeden Schritt bis hin zum Endergebnis nachvollziehen. Aber was nützt mir das jetzt? Ich könnte alles gefälscht haben, so sieht es zumindest der Herr Professor.« Entmutigt ließ Till den Honiglöffel sinken, noch ehe er über seinem Brötchen gekreist war. »Schöne Sauerei«, schimpfte er. »Auch das noch.« Wütend holte er einen Lappen aus dem Spülbecken und wischte den verkleckerten Honig vom Tisch. Der Appetit war ihm offensichtlich vergangen. »Und was hat ein kleiner Student wie ich schon für Chancen gegen die mächtige Musikindustrie?« »Warten wir erst einmal ab, was wir heute Abend herausfinden. Wir wollen nämlich zur Präsentation der CD von Ultimate Question!«, sagte Kim und zückte die Visitenkarte der drei !!!.
»Falls dir doch noch etwas einfällt, ruf uns an. Unsere Handynummern stehen auf der Rückseite – nur für den Fall, dass wir gerade irgendwo durch Hamburg laufen, während du einen Geistesblitz hast.«
Till bedankte sich für die Visitenkarte. »In Zukunft komponiere ich besser nur noch am Computer, den klaut mir bestimmt niemand so schnell aus den Händen. Auch wenn ich ein besseres Gefühl für meine Melodien habe, wenn ich handschriftlich komponiere«, sagte er, schnappte sich sein noch immer honigloses Brötchen und verzog sich in
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