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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Balken bestand, die durch breite Eisenbänder zusammengehalten waren. Das Eisen bildete eine Art Flechtwerk und war bis zur Unkenntlichkeit verrostet, ebenso waren die Balken morsch und uralt. Der Regen hatte das Blut aus Kharays Wunden fast unkenntlich gemacht, aber auf einigen hellen Trittsteinen sahen die Männer runde, dunkle Flecken.
    An dieser Stelle war der Fuß des kantigen Turmes mehr als fünf, sechs Mannslängen breit. Riesige Felsbrocken und eine Vielzahl kleinerer Steine und Ziegel bildeten das Fundament. In den Fugen wuchs Moos. Die Höhe des Turmes mochte mehr als fünfzehn Mannslängen betragen. Es gab kein Fenster auf dieser Seite, es gab auch nur wenige dünne Lichtstrahlen aus den angrenzenden Häusern. Nichts regte sich, nur der Wind heulte kreischend, vermischt mit dem Krachen des Donners, durch die schmalen Gassen. Mit drei Sprüngen waren die nächtlichen Wanderer an der Pforte.
    »Es wird schwierig sein, hineinzukommen«, stieß Sadagar hervor. Er begann an den Riegeln, Stiften und Krampen zu hantieren und bemühte sich, kein Geräusch zu machen. Mythor trat einen Schritt zurück und versuchte den Mechanismus zu erkennen. Dann griff er nach einem Hebel und bewegte ihn nach rechts.
    Eine schwere Klinke, an der noch Spuren von Fett zu erkennen waren, hob sich um eine Handbreit. Ohne dass sie jemand berührt hätte, schwang die schwere Tür mit einem hässlichen Knarren nach außen auf.
    Grünes, gelbes und rotes Licht, in einer Art Halle mit hoher Decke an zahlreichen Punkten verteilt, schlug zugleich mit einem stinkenden Brodem den Eindringlingen entgegen.
    »God und Erain!« entfuhr es Mythor. »Es wimmelt von Kreaturen!«
    »Jetzt wissen wir, was Kharay umgebracht hat«, knurrte Luxon und schwang seine Dolche, als er in den Raum hineinstürzte. Mythor bewunderte kurz den Mut und den Angriffsgeist seines Konkurrenten und sprang hinterher.
    In dem mehrfarbigen Licht, das aus großen, schwebenden Kugeln kam, entdeckten sie eine riesige Ansammlung von schlangenartigen, drachenähnlichen und bepelzten Tieren, die sich sofort geifernd auf sie stürzten. Über eine Treppe, die zum oberen Geschoß führte, ringelte sich eine große Echse mit Schlangenschwanz, Drachenkopf und Krokodilsklauen.
    Sadagar bückte sich blitzschnell und schnitt mit einem seiner Wurfmesser einer Schlange den Kopf ab. Dann sprang er zurück und überlegte schnell. Mit den Wurfmessern konnte er gegen diese Masse durcheinanderkriechender, übereinander kletternder und zischender Wesen nichts anfangen. Er zog weitere drei Messer aus dem Gurt und klemmte sie zwischen die Finger. Dann stürzte er sich hinter Luxon und Mythor in den ausbrechenden Kampf.
    »Versucht durchzubrechen!« schrie Mythor.
    »Genau das versuchen wir!« dröhnte Luxon.
    Die Dolche der Männer wirbelten durch die Luft und trafen bei jedem Stoß und jedem Schlag. Die Tiere waren voll rasender Angriffslust, aber sie bewegten sich nicht sonderlich schnell. Ihre Gefahr lag in der großen Anzahl und in den Krallen, mit denen sie nach den Eindringlingen schlugen.
    Sadagars Arme schwangen wie Sensen hin und her. Die Schneiden seiner Messer zerschlitzten die Hälse der Schlangen, die sich von Deckenbalken herunterringelten.
    Mythor wünschte sich, während er sich mit wilden Stößen seines Dolches durch die schuppigen Leiber einen Weg zur Treppe zu bahnen versuchte, sein Gläsernes Schwert zurück. Die riesige Echse auf der Treppe kämpfte nicht, aber sie drehte den Kopf wild hin und her und beobachtete jede Bewegung im Raum.
    »Das Tier auf der Treppe!« keuchte Mythor und kappte mit einem wilden Hieb einen krallenbewehrten Arm, der zu einem grünäugigen Ungeheuer gehörte. Pfeifend und wimmernd zog sich die Echsenschlange zurück.
    »Ja?«
    Luxon kämpfte Rücken an Rücken mit Mythor. Seine furchtbaren Dolche fuhren hin und her und schufen vor ihm einen freien Raum, in den sich die Verteidiger nur zögernd hineinwagten.
    Hinter ihnen wütete Sadagar und versuchte, die kleinen Schlangen davon abzuhalten, sich um die Beine der beiden Männer zu winden. Mythor befand sich jetzt am Fuß der Leiter und schrie keuchend: »Diese Bestie hier… kämpft nicht. Sie führt den Kampf gegen uns!«
    »Du meinst«, fauchte Luxon und schmetterte den Kopf eines Drachen zur Seite, der nach seinen Augen hackte, »dass wir das Tier töten müssen?«
    »Das glaube ich.«
    Mythor sprang auf die unterste Stufe der Treppe, hob seinen Dolch und griff nach einer Klaue des Tieres. Mit

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