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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Berechtigung, dich Ermächtigter zu nennen. Denke daran, dieses Amt nicht gegen die Gemeinschaft auszuspielen.«
    Dumpf und seltsam verändert kam die Antwort hinter den schmalen Schlitzen der Lederkapuze hervor: »Ich denke daran, Prüfer!«
    Während er zu seinen beiden Kameraden zurückging, klopfte er die Asche und die Reste des verbrannten Leders vom Wams. Schon nach der ersten Nacht – vorher waren sie nur mitgerannt, um die Stadt kennenzulernen -hatten diese drei Männer bewiesen, dass es nicht schlecht um die Zunft der Wilden Fänger bestellt war.
    »Noch etwas«, rief der Prüfer in den Saal hinein. »Ihr anderen, nehmt euch ein loderndes Beispiel an diesen neuen Kameraden. Sie zeigen keinerlei Skrupel und handeln schnell. Wenn sie Gefühle haben, dann verbergen sie diese sehr sorgfältig. Sie haben nicht einen einzigen Söldner entkommen lassen. Wenn sie noch einige Zeit mit uns arbeiten, werden sich die bauchigen Galeeren schneller füllen als je zuvor. Und nun, Freunde – gute Jagd!
    Denkt daran, dass wir nicht wegen des Goldes oder als Verbrecher handeln. Auch wir kämpfen für Logghard, heute, im Jahr zweihundertneunundvierzig Logg, denn so lange rennen die Dunklen Mächte schon gegen die Stadt an. Ich denke, dass tatsächlich in diesem Jahr eine Entscheidung fällt; wie immer sie ausfällt, wir haben uns ihr zu beugen. Erholt euch jetzt, und nach dem Schrei des Warners beginnt eine neue Jagd.«
    Die Wilden Fänger zerstreuten sich. Nur Eisblick, Steinfaust und Schnellfuß blieben noch in der Halle zurück.
    Die Beute, die sie suchten, war anders: Sie würde nicht an Bord der Lichtfähren getrieben werden. Aber dies wusste nicht einmal der strenge Prüfer.
    *
    »Der Shallad Hadamur«, lallte der Magier und kicherte kurz. Seine Augen waren geschlossen, aber sein uraltes Gesicht schien plötzlich von neuem Leben erfüllt zu sein. »Er war es.«
    Voller Spannung lauschten die drei Männer. Obwohl Echtamor noch nichts wirklich Interessantes gesagt hatte, spürten sie, dass sie einem weiteren Geheimnis auf der Spur waren. Luxon fragte mit mühsam gezügelter Geduld: »Was tat Shallad Hadamur?«
    »Er gab den Auftrag. Arruf sollte beseitigt werden.«
    »Warum?«
    »Denkt an die Hetzjagd, die damals auf Arruf unternommen wurde.«
    »Warum?«
    »Aber Shakar, der Kluge, brachte den armen kleinen Arruf in Sicherheit. Er ließ ihn in seinem Palast erziehen.«
    »Das weiß ich. Wie geht es weiter?« drängte Luxon.
    Der Magier sang die Anfangstakte eines munteren Liedchens und fuhr mit zitternder Greisenstimme fort: »Als der Shallad hörte, dass Arruf noch lebte, befahl er dem Sarpha Yahid, sich der Sache anzunehmen. Yahid war der Herrscher der Stadt, und es sollte ihm ein leichtes sein, Arruf zu töten.«
    Erschöpft hob der Greis, der auf seinem Lager saß und sich gegen die staubige Wand lehnte, die Schultern. Dann kam aus seinem Mund ein Strom leiser, unverständlicher Worte, mitten darin sagte er überraschend klar:
    »Der Herrscher konnte den Befehl nicht abschlagen. Die Hetzjagd begann auf Arruf. Aber dass der Herrscher seine Hand im Spiel hatte, weiß nur ich.«
    Wieder entstand eine Pause. Die leuchtenden Kugeln flackerten. Ihr Licht wurde zusehends schwächer.
    »Weiter! Was hast du selbst mit Arruf zu tun gehabt?« rief Luxon. Auch ihm war dieser Umstand völlig neu.
    »Ich war es, der statt Arruf einen anderen Jungen in der Wüste aussetzte.«
    Mythor fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. »Einen anderen Jungen? Ausgesetzt? Das muss ich…«
    »Still! Hör zu!« zischte ihm Luxon zu.
    Aber auch die Stimme des Greises wurde schwächer wie das Leuchten der seltsamen Schwebekugel.
    »Ich setzte den Jungen im Auftrag Shakars aus. Sicher, ich hätte einen der zahllosen Bettlerjungen fassen und aussetzen können. Aber damals gehorchten mir die Dämonen in jeder Ebene ihrer Erscheinungsformen willig und aufs Wort. Die Dunklen Mächte befahlen es mir: Ich suchte lange, bis ich einen Jungen hatte, der die Zustimmung der Dunklen Mächte fand. Ich nahm ihn, brachte ihn in die Wüste, und dann ließ ich ihn allein. Aber…«
    Ein gewaltiger Schrecken riss Echtamor vom Lager. Er öffnete die Augen und sah mit irrem Blick die drei Männer an. Dann lispelte er: »Die Dunklen Mächte drohten mir. Darüber durfte ich kein Wort sagen… nicht ein winziges Wörtchen. Es wäre mein Tod, prophezeiten sie. Ich habe Angst. Ich sage nichts mehr.«
    »Zu spät!« sagte Luxon gnadenlos. Auch seine Erinnerung war klar

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