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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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und deutlich gewesen.
    »Ich habe Angst…«
    Schweigend sahen die Eindringlinge, dass die Dunklen Mächte noch immer wirksam waren und ihre Drohungen wahr machten. Der Körper des Greises sank wieder kraftlos zurück auf das Lager. Dann veränderte sich die Haut des Gesichts und der Hände. Aus dem pergamentenen Gewebe wurde eine dünne Ascheschicht, die zwischen den Knochen einsank. Es war ein schauerlicher Anblick, und die Männer fuhren zurück.
    »Das ist das Ende des Magiers«, sagte Luxon. »Schade. Er hätte uns wohl noch etwas sagen können. Besonders darüber, wie er ausgerechnet dich fand, Mythor, und warum er dich aussetzte.«
    Der Zerfall ging schnell vor sich. Der Körper des Magiers löste sich in Asche und Staub auf, die von der Kleidung zusammengedrückt wurde. Die große Echse bewegte sich plötzlich, schlug wirbelnd mit ihrem langen Schwanz und fegte einen mehrarmigen, wachsüberkrusteten Leuchter vom Tisch.
    »Hinaus! Beim Kleinen Nadomir!« schrie Sadagar und riss zwei Wurfmesser aus seinem Gurt heraus.
    »Du hast recht. Schnell hinaus aus diesem verdammten Turm!« rief Luxon, packte seine Dolche und lief auf die Treppe zu. Die Echse erwachte aus ihrer Starre und versuchte, die Männer zu verfolgen, aber sie war nicht schnell genug. Hintereinander turnten die Eindringlinge die Stufen abwärts.
    Schon jetzt sahen sie, dass die Kreaturen im untersten Raum wieder aus ihrer Erstarrung erwacht waren und zwischen der Treppe und dem weit offenen Portal eine züngelnde und geifernde Barriere bildeten.
    »Hindurch, mit aller Kraft!« schrie Luxon und stürzte sich mutig in das wimmelnde Durcheinander. Mythor und Sadagar folgten und schlugen sich eine Gasse. Ihre Arme wirbelten rasend schnell umher, ihre Stiefel traten die Mäuler und Rachen zur Seite, die Schneiden und Spitzen der Waffen rissen blutende Wunden. Luxon packte den Schweif einer Bestie, die halb so lang war wie er selbst, und benutzte den Körper als wirbelnden Knüppel. Schritt um Schritt näherten sie sich der Pforte. Sie rutschten in Blut und Schleim aus, und das Klirren, mit dem die Waffen gegen Klauen oder Zähne schlugen, dröhnte in ihren Ohren.
    Dann schleuderte Luxon das Tier in den Haufen der anderen Angreifer zurück, warf sich nach rechts und links und lenkte eine Echse von Mythor ab.
    Nacheinander sprangen sie durch die Toröffnung und hinaus in den sanft rieselnden Regen.
    »Wieder einen winzigen Schritt der Wahrheit näher«, sagte Luxon, schüttelte sich und schob die Dolche zurück.
    »Aber nur deine Lebensgeschichte ist deutlicher geworden. Nicht meine«, murmelte Mythor und sprang über die Pfützen, die sich zwischen den Steinen der Gasse gebildet hatten. Die Wolken waren aufgerissen.
    »Vielleicht erfahren wir etwas auf dem nächsten Fest des Sarpha!« murmelte Luxon in falscher Fröhlichkeit.
    »Ich verstehe nicht!« brummte der Steinmann, während sie nebeneinander durch dieselben Gassen wieder zurückhasteten, durch die sie gekommen waren.
    »Ihr erinnert euch, dass ich auf dem Sklavenmarkt gegen den Obersten Eunuchen des Sarpha Kalathee und Samed ersteigert habe?«
    »Natürlich.«
    »Dann wird Croesus also dem Sarpha seine Aufwartung machen und ihm Kalathee als Geschenk anbieten.«
    »Das wird sie dir niemals verzeihen«, schaltete sich Mythor ein. »Du bist wirklich ein Mann ohne Moral.«
    »Und du bist ein Mann ohne jede Phantasie!« hielt ihm Luxon entgegen. »Es gibt keinen anderen Weg als diesen in den Palast. Nur mit einem solchen Geschenk werden wir eingelassen.«
    »Aber…«
    »Schließlich opfere ich nicht alles und jeden, nur um an mein Ziel zu kommen«, sagte Luxon. Sie eilten auf dem kürzesten Weg, aber noch immer mit angespannten Sinnen und nach allen Seiten sichernd, zum Palast des Croesus zurück. »Ich verkleide mich als Croesus. Wenn wir entdeckt werden, sage ich, ich sei nicht Croesus. Und unser Freund Sadagar, der in Größe und Gestalt der liebreizenden Kalathee nicht unähnlich ist, wird ihre Rolle übernehmen müssen, denke ich.«
    Sadagar blieb stehen, als sei er gegen einen Felsen geprallt. »Ich? Du bist wahnsinnig, Luxon!« rief er erschüttert.
    »Du und dein Freund Mythor«, beklagte sich der König der Diebe, »ihr habt wirklich nur wenig Vorstellungskraft! Wartet ab, bis ihr den Plan bis zum letzten Wort gehört habt. Die schöne Kalathee wird von vielen Schleiern umgeben sein, die den Sarpha eine Weile lang beschäftigen. Und um aus dem Palast risikolos flüchten zu können, habe ich

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