Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)
gebliebenen waren mit massiven Gittern gesichert. Der Parkplatz und der Eingangsbereich wurden mit Kameras überwacht.
Direkt hinter den beiden Kassen war eine Sicherheitsschleuse aufgebaut. Als die drei ??? eintraten, wurden sie von einer Frau in Uniform aufgehalten. »Ihr müsst zunächst hier die Tickets kaufen. Dann legt ihr Jacken, Rucksäcke und Taschen auf das Förderband und geht durch den Metalldetektor.«
»Wir sind hier doch nicht am Flughafen«, empörte sich Peter.
Justus trat vor. »Madam, wir müssen dringend den Direktor Mr Greenwalt sprechen. Könnten Sie ihn anrufen und ihm sagen, dass Justus Jonas vom Schrottplatz hier ist und ein Bild für ihn hat?«
Die Frau hob skeptisch die Augenbrauen, griff dann aber trotzdem zum Telefonhörer. »Kasse eins hier. Mr Greenwalt, da ist ein Justus Jonas vom Schrottplatz, der Sie sprechen möchte. Er sagt, er habe ein Bild für Sie.« Sie machte eine kurze Pause. »Ja, richtig. Gut, Sir.« Sie legte auf. »Mr Greenwalt kommt runter. Bitte wartet dort hinter der Sicherheitslinie auf ihn.« Sie deutete auf einen roten Strich auf dem Linoleum.
»Was wohl passiert, wenn wir die Linie übertreten?«, murmelte Peter. Er schob den Fuß bis ans Ende der Markierung.
»Lass das!«, zischte Bob. »Die ruft sonst bestimmt die Polizei.«
»Hoffentlich kommt Mr Greenwalt bald.«
Die drei ??? mussten zum Glück nicht lange im Foyer herumstehen. Mr Greenwalt kam bereits eine knappe Minute später im Laufschritt durch die Schleuse auf sie zu.
»Ihr habt den Vampir !«, rief er beglückt, kaum, dass Justus ein Stück der Decke angehoben hatte. Dann zuckte er zusammen.»Wo ist denn die Leinwand, die da ursprünglich drauf war?«
»Das Bild von dem maskierten Zauberer?« Justus hielt ihm eine große Mappe hin, in der er die Leinwand transportiert hatte. »Das haben wir Ihnen natürlich auch mitgebracht.«
Mr Greenwalt lächelte gequält. »Wie schön. Wir haben unseren Zauberer schon sehr vermisst. Einer der Mitarbeiter muss ihn aus Versehen über diesen Druck des Vampirs geheftet haben. Aber jetzt sind beide Bilder ja wieder da.« Er nahm die Mappe und das Bild an sich. »Was schulde ich euch denn?«
»Sechsundsechzig Dollar und ein Gespräch in Ihrem Büro«, sagte Justus ohne Umschweife.
»Wie bitte?« Mr Greenwalt sah erschrocken auf. »Wieso?«
»Die Summe entspricht dem Kaufpreis plus den versprochenen zehn Prozent Finderlohn.« Justus senkte die Stimme. »Und was das Gespräch betrifft: Wir möchten gern mit Ihnen über Edvard Munch reden und über das ›Rätsel hinter der Leinwand‹.«
Der Direktor wurde blass. Er sah direkt elend aus. »Nun gut. Dann … dann kommt.« Er deutete auf die Schleuse. »Ich lasse euch durch.«
Mr Greenwalt gab auf einem Tastenfeld neben der Schleuse einen mehrstelligen Code ein, woraufhin ein paar grüne Lichter aufleuchteten. »Ihr könnt durchgehen.«
»Das sind ja wirklich strenge Sicherheitsmaßnahmen«, bemerkte Justus, während sie über den Flur zu Mr Greenwalts Büro gingen.
»Die Kunsthalle hat immer wieder bedeutende Ausstellungen im Programm. Da können wir nicht vorsichtig genug sein.« Mr Greenwalt führte die drei ??? eine Treppe hoch und durch eine weitere Sicherheitstür in einen kleinen Raum, der ein vergittertes Fenster hatte. Er war mit grünem Filzteppich ausgelegt und spärlich eingerichtet. Nur vor dem Schreibtischstanden ein paar niedrige Sitzwürfel, die mit Ausschnitten aus bekannten Gemälden bedruckt waren.
Der Direktor stellte das Bild ab, als wäre es ein rohes Ei, dann machte er eine fahrige Handbewegung in Richtung der Würfel. »Aber setzt euch doch.«
»Nein, danke.« Justus zog es vor, stehen zu bleiben. Im Sitzen hätte er zu Mr Greenwalt aufblicken müssen und der Erste Detektiv wollte keine untergeordnete Gesprächsposition einnehmen. »Mr Greenwalt, legen wir die Karten gleich offen auf den Tisch. Diese ganze Geschichte von den Bildern der Studenten haben wir Ihnen von Anfang an nicht abgenommen. Und tatsächlich: Gleich hinter dem ersten Bild, das wir zu fassen bekommen, offenbart sich uns ein weiteres Kunstwerk – und zwar ein echter Munch. Ein Gemälde der Ausstellung ›Rätsel hinter der Leinwand‹.«
Mr Greenwalt stöhnte leise. Doch Justus fuhr unbeirrt fort. »Zudem vermute ich, dass es sich mit den anderen zwölf Bildern ähnlich verhält. Ich würde sagen, die drei ??? haben das Rätsel hinter Ihren Leinwänden gelöst.«
»Daher weht der Wind!« Mr Greenwalt sah die
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